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Leider habe ich nicht zugehört, was er und seine Frau beredet haben, aber auf einmal steht diese vor mir und reicht mir ihre Hand

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Leider habe ich nicht zugehört, was er und seine Frau beredet haben, aber auf einmal steht diese vor mir und reicht mir ihre Hand. Ich schaue einen Moment zögernd zu Anzugmann, doch er schaut mich nur auffordernd an. Also nehme ich ihre Hand und gebe ihr einen leichten Kuss auf den Handrücken, während ich mich verbeuge und ein leises „Miss...", murmle. Als ich wieder gerade vor ihr stehe und aufschaue, sehe ich sie entzückt lächeln. „Gut erzogen und aus Deutschland?", fragt sie mit einer hellen und warmer Stimme und ich nicke. „Ja Miss. A-aus Deutschland aber... Meine Eltern waren Franzosen und daher hat es mich wieder hier her gezogen", meine ich leicht unsicher und schaue zu Anzugmann, der aber nur zufrieden nickt. „Oh das ist aber sehr schön! Dann freut es mich, dass Sie so kurzfristig einspringen konnten! Ich bin übrigens Susan Noir und das hier ist unsere Tochter", meint sie nun und wendet sich ab.

Ich seufze leise. Eine Wahl hatte ich ja so oder so nicht. Nun steht auf einmal ein Mädchen vor mir. Sie sieht unfassbar süß aus. Ihre blonden Haare hat sie zu zwei seitlichen Zöpfen zusammen gebunden und sie strahlt mich mit einem strahlenden Lächeln an, bei welchem man ihre Zahnlücken sehen kann. Ich weiß nicht genau wie alt sie ist, aber ich würde sie auf 12 schätzen. „Hallo! Ich Angèlique", sagt sie in brüchigem Deutsch und hat dabei einfach den Artikel vergessen. Ich lächle leicht und beuge mich zu ihr herunter. „Hallo Angèlique, schön dich kennen zu lernen! Ich bin Sofian Couture und dein neuer... Nanny?", stelle ich mich eher fragend vor, weil ich nicht weiß, ob sie mich versteht. Aber sie nickt nur und zieht mich plötzlich an meinem Arm hinter sich her. „Je vais lui montrer ma chambre, papa", ruft sie und ich werde direkt aus dem Raum gezogen.

Unsicher schaue ich auf die Türe hinter mir. Darf ich einfach so mit ihr gehen? Aber ich sehe zumindest jetzt keinen wütenden Anzugmann hinter mir und er meinte ja, ich solle ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Also werde ich sie, wenn ich sie richtig verstanden habe, in ihr Zimmer begleiten. Sie führt mich den Gang in den Eingangsbereich zurück und steigt mit mir die Treppe hinauf. Oben geht sie den linken Gang entlang und steuert auf die letzte Türe zu. Dort bleibt sie das erste Mal stehen und lässt meinen Arm los. Ich lächle sie sanft an und sie öffnet mir die Türe. „Viens avec moi!!", meint sie und ich folge ihr brav in das Zimmer. Kaum sehe ich mich um, muss ich leicht schmunzeln.

Eigentlich hätte ich mit einem typischen Mädchenzimmer gerechnet. Ein Zimmer voll mit rosa Farbe und Kuscheltieren, vereinzelt vielleicht ein paar Einhörner und Blümchen. Aber was ich sehe, ist etwas anders. Natürlich hat sie ein richtiges Prinzessinnen Himmelbett, doch die ehemaligen Vorhänge sind alle abgehangen und nur die Stangen deuten noch auf das Himmelbett hin. Neben ihrem Bett ist eine Türe und da diese offen ist, kann ich den Blick hinein in ein kleines Badezimmer ergattern. Zudem hat sie einen begehbaren Kleiderschrank, dessen meisten Klamotten aus Kleidern bestehen. Aber überwiegend helle Töne. Ansonsten weißt nur der Schminktisch darauf hin, dass hier ein reiches Mädchen wohnt. Alles andere in ihrem Zimmer ist eher normal. Sie hat eine helle, türkisene Wand, alles andere in ihrem Zimmer ist weiß gestrichen. Die Möbel sind in einem hellen Holzton gehalten und wirken eher erwachsen. Von den weißen Wänden erkennt man nicht viel, da sie zugehängt sind mit Postern von allen möglichen Leuten. Einige von ihnen kenne ich. Ein Poster von Jack Sparrow, dem Kapitän der Black Perle aus Fluch der Karibik und ein Poster von Cro, diesem Sänger oder Rapper mit der Pandamaske. Alle anderen sind mir eher unbekannt. Eines der Poster zeigt sieben Jungs die wohl aus dem asiatischen Raum kommen und eines zeig eine Frau mit blonden Haaren und Lederarmbänder. Aber klar kann ich erkennen, dass dies wohl Idole von Angèlique sein müssen.

„Gefallen sie dir?", fragt sie und mustert mich neugierig und ich lächle sanft. „Ja sie gefall... Warte, das war doch gerade Deutsch!", gebe ich nun eher verblüfft von mir und sie setzt sich auf ihr Bett und wackelt mit den Füßen. „Mh... ja kann sein...", meint sie und grinst mich wieder mit ihrem Hasenlächeln an. Ein wenig sieht sie damit aus wie meine kleine Schwester, bevor sie ihre Zahnspange bekommen hat. „Aber.. Wenn du schon Deutsch sprechen kannst, wieso muss ich dann helfen?", frage ich nun und bin ein wenig unsicher, was das eigentlich soll. „Mir ist immer so langweilig. Diese ganzen alten Lehrer... Immer nur privater Unterricht und meine Nanny macht auch nichts richtig. Dadurch, dass ich mir andere Sprachen aneigne, bekomme ich immerhin ein wenig was von der Welt mit und kann mir durch YouTube und Live Übertragungen ein Bild davon machen. Also verrate nichts und zeig mir mehr... Bitte!!", bittet sie und schaut mich mit Hundeaugen an. Leicht muss ich kichern und halte mir direkt die Hand vor den Mund und weiche zurück.

Das ist mir ja schon lange nicht mehr passiert. Ich starre sie schockiert an und sie runzelt leicht die Stirn. „Alles okay bei dir?", fragt sie und ich nicke schnell. Das ich eben bei ihr, in ihrer Anwesenheit gelacht habe... Ich bin verdammt nochmal entführt wurden und werde nun in ein Leben gezwängt, das nicht mir gehört. Ich sollte nicht Lachen... „Wie alt bist du?", frage ich und sie grinst. „Ich bin zehn Jahr alt! Aber mein Papa meint, ich wäre weit reifer als alle anderen in meinem Alter. Deshalb möchte er auch nicht so gerne, dass mich welche besuchen.", erklärt sie und ich schaue sie fassungslos an. Aber sie zuckt nur mit den Schultern. „Weißt du... Papa hat noch nie jemanden, der bei ihm war mitgebracht. Du musst also etwas Besonderes sein...", meint sie nun plötzlich und ich starre sie mit weit aufgerissenen Augen an. Wie alt ist sie noch gleicht und was genau denke ich gerade, habe ich verstanden??

 Wie alt ist sie noch gleicht und was genau denke ich gerade, habe ich verstanden??

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Je vais lui montrer ma chambre, papa
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Ich zeige ihm mein Zimmer, Dad

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Viens avec moi!
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Komm mit mir

Viens avec moi!=Komm mit mir

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt