Lukas ist ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und ist somit eine ganz normale Person. Er hat mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld un...
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Doch auf einmal werde ich an den Schultern aus dem Wasser gezogen und spüre kurz darauf ein weiches Handtuch um mich. Ich lasse meinen Kopf einfach gesenkt und starre auf den Boden, kann das Zittern meines Körpers aber nicht ganz verbergen. „Jetzt lässt man dich einen Moment alleine und schon... Pourquoi je t'ai pris?", meint er und es klingt schon wie eine Frage, aber ich mache mir nicht die Mühe um zu versuche zu verstehen was er meinte. Ich bleibe einfach stumm und starre den Boden an. Auch als er mich aus dem Bad schiebt und einen Gang entlang, den ich wahrscheinlich von zuvor kennen müsste, mache ich keine Anstalten auch nur etwas zu machen oder zu sagen. Auf einmal verschwindet der leichte Druck auf meinem Rücken, der mich vorwärts geschoben hat und ich bleibe stehen.
„Das hier ist dein Zimmer. Wir werden eine Menge zusammen machen. Hier wirst du, wenn du brav bist, deine Ruhe haben. Ich muss zu einem Termin, stell nichts an!", meint er und schon ist er weg. Ich kann noch hören, wie er die Türe hinter sich zu fallen lässt und auch ein leises Klicken. Also hat er die Türe verriegelt und endlich fällt etwas meiner Anspannung. Dass ich mich so sehr angespannt habe, habe ich zuvor noch nicht einmal bemerk, aber kaum realisiere ich, dass ich alleine bin, schon geben meine Beine nach und ich krümme mich auf dem Boden klein zusammen und beginne leise zu weinen.
Ich bin höchst wahrscheinlich erst ein paar Stunden hier, doch es fühlt sich schon an, als wären Monate vergangen. Mein gesamter Körper beginnt langsam aber sicher zu kribbeln. Jetzt wo ich alleine bin und mir über nichts anderes mehr Sorgen machen muss... Einige Stellen jucken leicht, wieder andere fühlen sich so an, als hätten sie keine Haut mehr. Erst nach und nach merke ich auch, dass ich noch immer nur das Handtuch um meine Schultern hängen habe und ansonsten nackt bin. Wieso hasst mich mein Leben so sehr, dass es mich zu diesem Monster gebracht hat? Was habe ich falsch gemacht? Ist es etwa, weil ich vor zwei Jahren die drei Euro von meiner Mutter geklaut habe um mir die neuen Sammelkarten zu kaufen und das alles auf meine Schwester abgeschoben habe? Wenn ja... Es tut mir so leid... Ich werde es nie wieder machen.... Ich werde meiner Mutter und meiner Schwester nie wieder etwas klauen und alles in doppelter, nein dreifacher Menge zurückgeben!!
Nach einer Weile, in der ich meinen zitternden Körper beruhigt habe, stehe ich vorsichtig auf und schaue mich in dem Zimmer um. Es ist ein relativ großes Zimmer. Es hat einen Kleiderschrank, eine Kommode und ein großes Bett, dazu noch ein kleines Sofa und ein Sessel mit einem Tisch in der Mitte. Auch das Fenster ist wirklich groß und ich kann eine wunderschöne Aussicht auf Paris genießen. Schniefend wende ich mich dem Kleiderschrank zu, doch kurz davor halte ich inne. Was, wenn ich mich nicht bedienen darf und er mich wieder bestraft? Ich senke meinen Kopf wieder und gehe in die Richtung des Bettes. Mein Blick landet automatisch auf diesem und erst als ich mich vorsichtig auf diesem niederlasse merke ich, wie müde und erschöpft ich eigentlich bin. Vorsichtig rücke ich ein wenig mehr zurück und ziehe meine Beine zu mir auf das Bett. Es ist verdammt bequem und sehr weich, zudem merke ich schon jetzt, dass es unheimlich warm unter der Decke sein muss und so mache ich das, was wohl jeder an meiner Stelle gemacht hätte...
Ich lege mich in das Bett, ziehe die Bettdecke bis zu meiner Nasenspitze hoch und kaure mich leicht zusammen. So wie ich nun liege und unter der wirklich verdammt warmen Decke, fühlt es sich schon fast heimelich an. Ich starre traurig in die Richtung des Fensters, wo ich die Sonne langsam untergehen sehe und seufze. Was meine Eltern wohl machen? Suchen sie mich? Haben sie überhaupt bemerkt, dass ich weg bin und machen sie sich sorgen? Was macht meine Schwester? Ist sie froh, dass ich weg bin? Wir haben uns so oft gestritten und angeschrien, uns gegenseitig die Schuld an allem möglichen zugeschoben... Ich weiß wirklich nicht, ob sie nicht vielleicht froh ist, mich endlich los zu sein. Und meine Freunde? Vermissen sie mich? Suchen sie mich? Oder haben sie mich einfach ersetzt und vergessen? Bin ich überhaupt jemandem etwas wert? Ich seufze erneut leise und schließe meine Augen.
Ich muss versuchen ein wenig zu schlafen. Morgen sieht die Welt schon viel besser aus... Naja, zumindest anders als jetzt. Und tatsächlich schaffe ich es relativ schnell ins Land der Träume zu tauchen und ich finde mich auf einer weiten Wiese wieder. Glücklich lasse ich mich in das Grass fallen und starre in den blauen Himmel. Es ist wunderschön hier einfach in der Sonne zu liegen und sich um nichts Gedanken zu machen. Ein Schmetterling fliegt an mir vorbei und ich setzte mich auf um ihn mit meinen Augen zu verfolgen. In der Ferne kann ich die Umrisse eines Mannes erkennen. Alles an ihm ist schwarz gehalten und unwillkürlich muss ich wieder an meine Entführung denken und all meine Glücksgefühle sind mit einem mal weg. Die Wiese verschwimmt langsam vor meinen Augen und der Schmetterling verblasst... Der Mann kommt mir immer näher und mit jedem Schritt weicht mehr Farbe und Licht aus meiner Welt. Ergeben schließe ich meine Augen und lasse mich nach hinten Fallen, wache im selben Moment, in dem ich den Boden berühre auf und realisiere erst einmal mit geschlossenen Augen, was ich da gerade geträumt habe.
Die Wiese kam mir bekannt vor, doch ob ich sie schon einmal in echt gesehen hatte oder nur mal ein Bild oder so von ihr vor mir hatte, kann ich nicht mehr sagen. Ich habe mich toll gefühlt, doch jetzt... Die Dunkelheit und die Trauer kamen mit einem mal zurück und noch viel schlimmer.... Die Einsamkeit und die Erkenntnis, von niemandem gemocht zu werden. Ich bin nur ein Sklave und Mr. Anzugmann kann alles mit mir machen, was ihm beliebt. Er hat für mich, für meine gehorsam, gezahlt.
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Pourquoi je t'ai pris = Warum habe ich dich mitgenommen?
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