Ich hasse diese Dunkelheit. Normalerweise kann mir die Dunkelheit nichts machen. Ich liebte sie schon fast... Man hat seine Ruhe und es ist friedlich... Ich bin gerne von meinem Zimmerfenster aus auf die Garage geklettert um dort in der Nacht sie Sterne zu beobachten. Es hat mich beruhigt und war ein schöner Zeitvertreib, doch diese Dunkelheit ist anders. Sie ist drückend und man kann ihr nicht entkommen. Sie liefert einen vollkommen aus und man hat keine Chance zu entfliehen. Es ist die Hölle. Vor allem hier unten. Man kann nicht, rein gar nichts sehen und ich wette mit euch, hier gibt es Spinnen.
Ich meine im Großen und Ganzen habe ich nicht gegen sie. Es sind auch nur Lebewesen und solange ich ihnen nicht zu nahe komme und sie sehen kann, ist alles okay. Ich habe früher oft meine Schwester mit Spinnen und allen möglichen anderen Krabbeltieren geärgert. Hab sie gefangen und bis zu ihr gebracht. Oder ich habe ihren Helden gespielt... Hab sie vor der großen, bösen Spinne im Bad gerettet... Aber da habe ich die Spinnen gesehen. Hier unten sehe ich nichts. Das macht mir Angst.
Oh ja.. Angst. Ich bin ein Junge und habe Angst... Was für eine Schande. Ja ja... Aber ganz ehrlich? Ich stehe dazu. Ich habe verdammt große Angst und hoffe nur, dass ich das alles ohne bleibende Schäden überstehe. Jetzt weiß ich, auch wie sich mein Vater oft fühlt, wenn er mir von einem gefährlichen Einsatz erzählt. Er hat oft gesagt, dass er selber Angst in einigen Situationen verspürt hat und er hat mir erklärt, dass das gut ist. Es macht den Menschen stark. In entscheidenden Situationen kann die Angst den richtigen Weg zeigen und dafür sorgen, dass wir überleben. Mein Vater...
Ich vermisse ihn. Ob ich ihn je wieder sehe? Ob ich jemals wieder einen von ihnen sehe? Meine Schwester? Meine Mutter? Mein Vater? Meine Freunde? Wie von alleine fallen die ersten Tränen meine Wange herab und ich fahre mit meinen Händen zu meinem Hals. Dort ist meine Halskette, meine Hundemarke. Ein Zeichen, dass egal was passiert, ich immer noch meine Familie habe, Leute auf die ich mich stützen kann. Sie ist mein Halt in aussichtslosen Situationen... Sie ist weg!
Ich reiße meine Augen auf und taste meinen ganzen Hals ab, doch ich finde sie nicht. Wo ist sie? Habe ich sie verloren? Wurde sie mir abgenommen? Was ist passiert?? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich sie das letzte Mal gesehen, oder eher gespürt habe. Hat dieser Baranow sie genommen? Mir laufen immer mehr Tränen die Wange herab und ich kann auch einzelne Schluchzer nicht verstecken. Mit was habe ich das verdient? Ich will nicht vergessen müssen, wer ich bin, will meine Identität behalten und dazu gehört auch meine Hundemarke. Sie ist das Einzige was ich hatte, was mich noch an meine Familie, meinen Vater, meinen Helden erinnert hat.
Was würde er tun? Würde er auch hier sitzen und weinen? Nein wahrscheinlich nicht. Doch ich bin nicht er. Ich war nie er und ich werde nie er sein. Ich werde immer in seinem Schatten stehen und niemals so wunderbar sein wie er. Er ist ein Held... Ich...
...Ein Sklave.
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Shadow - Gefangen und Versklavt
TerrorLukas ist ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und ist somit eine ganz normale Person. Er hat mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld un...