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„Geht es wieder?", fragt er nach einer Weile und ich nicke

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„Geht es wieder?", fragt er nach einer Weile und ich nicke. „Ja... Es... Ich hatte nur auf einmal Panik... Das hat mich so sehr an die Zeit bei Mister Noir erinnert... Ich... Entschuldige..", murmle ich und schaue in die Tiefe. Was wäre, wenn ich mich einfach fallen lassen würde? Ich würde es nur durch einen Zufall überlegen und so viel Glück werde ich sicherlich nicht haben. Als wäre ich frei... Aber... Würde Demian dann leiden? Ich meine, dadurch habe ich dann ja auch irgendwie mein Versprechen gebrochen oder?

„Du musst dich für nichts entschuldigen. Das ist ganz normal nach dem, was ich vermute, was dir passiert ist. Ich meine, es ist verständlich, dass man sowas vergessen will und nicht darüber reden will...", meint er und ich presse nur meine Lippen zusammen. Ja es stimmt. Ich will nicht darüber sprechen, nicht daran denken, gar nichts. Der Vorfall sollte am besten gar nicht geschehen sein...

Dann seufze ich aber und schaue Demian an. „Weißt du, wieso irgendjemand dafür gezahlt hat, dass ich bestraft werde? Habe ich in deinen Augen etwas falsch gemacht? Jemanden provoziert?", frage ich dann leise und versuche mich an ein Vergehen zu erinnern. Doch beim besten Willen fällt mir nichts ein. „Ich glaube nicht, dass er dich bestrafen wollte...", murmelt Demian nun aber nachdenklich und ich schaue ihn nur verwirrt an.

„Mich nicht bestrafen? Darf ich dich daran erinnern, dass ich auf der Bühne vor allen Augen geschlagen wurde? Das ich vor allen Augen gedemütigt und als Sklave präsentiert wurde?", frage ich etwas aufgebracht und meine Hände beginnen schon zu zittern. Doch Demian nimmt diese in seine und schaut mir tief n die Augen. „Ich denke nicht, dass dich jemand bestrafen wollte. Eher beschützen. Ist dir nicht aufgefallen wie harmlos deine Strafe gegenüber den anderen war?", fragt er nun und ich verziehe mein Gesicht.

Natürlich... Die anderen wurden öfter und härter geschlagen, wurden teils mit Elektroden und Dildos stimuliert oder gnadenlos gefickt, dennoch wurde ich bestraft. Wie sie. „Ich denke eher, dass jemand dich mit sowas geringem bestraft hat, damit niemand anderes dich richtig bestrafen kann. Die Regel, dass ein Sklave nur einmal bestraft werden kann, wird immer sehr genau eingehalten...", meint er nun und so langsam bekomme ich Zweifel. Hat er recht und jemand wollte mich wirklich damit nur beschützen? Aber wer?

Der Typ mit den blauen Augen! Er muss es sein. Ich habe ihn immer gesehen und seine Augen waren immer auf mir. Auch als ich von Sam nach draußen, weg von dem Interessanten geführt wurde, hat er mich beobachtet. Er muss es sein. Aber wieso? Und wer ist er? „Du...? Demian?", meine ich dann leise und schaue unsicher, „hast du vielleicht einen Mann mit blauen Augen gesehen? Also heute.... Vorhin... Unten in der Halle?" Ich schaue ihn fragend an und er runzelt die Stirn. "Da waren einige Leute mit blauen Augen, du musst schon etwas direkter sein...", erklärt er und ich beiße mir leicht auf die Lippe.

„Naja... Ein Mann... So circa 1,80 Meter groß.... Dunkle Haare, sehr auffällige blaue Augen.... Sportlicher Körper und er sieht aus, als wäre er aus Deutschland. Keinen Bart.... Er hat mich die ganze Zeit beobachtet... Glaube ich...", meine ich und versuche mich an mehr zu erinnern. Doch ich bin mir noch nicht einmal bei der Größe sicher, da er nur im Vergleich zu anderen so aussieht. Hatte er heute eine Jacke? Wenn ja welche Farbe... Wahrscheinlich hatte er eine. Sonst würde er sicherlich frieren... Oder kommt er doch aus Russland und ist deshalb wie auch Rotauge nicht so empfindlich was Kälte angeht? Spricht er deutsch oder doch eine andere Sprache?

Aber vor allem. Wenn er mich wirklich beobachtet.... Wieso?! Was hat er vor? Was will er von mir? Wieso beschütz er mich? „Nein leider nicht aber ich kann ja nachher ein Auge darauf haben...", meint Demian nun und ich nicke leicht. Seufzend lehne ich mich wieder an ihn und starre in die Ferne. „Würdest du mich vermissen?", frage ich leise und denke wieder an die einmalige Möglichkeit, mich einfach in die Tiefe zu stürzen. Demian schaut mich komplett verwirrt an und versteht wohl nicht, worauf ich hinaus will.

„Würdest du mich vermissen, wenn ich sterbe?", frage ich nun direkter und schaue ihn wieder an. Er reist seine Augen auf und drückt seine Arme mehr um mich. „Du wirst nicht aufgeben, hast du mich verstanden? Ich habe schon einmal mitansehen müssen, wie du stirbst.... Das werde ich kein weiteres Mal machen! Wenn du stirbst, bringe ich mich um!", warnt er mich und ich seufze leise.

An dem Tod eines so netten Menschen will ich nicht schuld sein. Vor allem nicht jetzt, da er anscheinend endlich mal Glück hatte... Jetzt wo er glücklich werden kann....

„Niemand wird sich hier umbringen!", kann ich nun eine tiefe Stimme hinter uns hören und fahre erschrocken herum. Auf der letzten Leiter nach oben sieht man gerade den Kopf von Sam hervorschauen, der die letzten Stufen zu uns hinauf kommt und sich dann mit einem Seufzen neben Demian setzt. Dieser reißt die Augen auf und schaut nun auf eine Uhr an seinem Handgelenk, die mir zuerst nicht aufgefallen ist. Dann schaut er erschrocken zu Sam und ich kann sehen, dass er schluckt.

„E-entschuldigen S-sie Sir... Ich... Ich habe die Zeit vergessen. Ich... Wie kann ich das wieder gut machen?", fragt er und meine eine Augenbraue zuckt leicht. Zeit vergessen? Wieder gut machen? Hat er ein Limit von Sam bekommen? Und wieso wieder gut machen? Kann er Strafen umgehen, wenn er sein Vergehen wieder gut macht? Ich verstehe nichts, aber eines weiß ich. Nur wegen mir bekommt er vielleicht ärger. Mal wieder.

„Es ist nicht seine Schuld... Ich wollte nicht gehen. Bestrafen Sie mich und nicht ihn...", meine ich nun auch und mache mir nicht die Mühe auf Englisch zu wechseln. Er hat eben auch deutsch gesprochen und Demian meinte ja eh, dass Sam gut deutsch kann und nur wegen Rotauge Englisch spricht. Sam schaut mich einen Moment an und lächelt etwas, dann legt er seinen Arm besitzergreifend um Demian und zieht diesen mit dem Rücken an sich, sodass er etwas vom Rand wegrutschen muss, sich nun aber an Sam lehnen kann. Ich beobachte das etwas traurig und schaue dann wieder nach unten.

In die Tiefe. In meine Erlösung.    

    

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt