Verstehen tue ich hier schon lange nichts mehr. Zuerst der Typ auf der Wiese, der mit mir gekuschelt hat und dann diese seltsame Stimme... Diese verwirrenden Sätze... Dieses Licht. Ich realisiere langsam, dass ich wohl geschlafen habe und gerade am Aufwachen bin, das hätte ich mir aber auch schon bei dem Typen auf der Wiese denken können. War ja klar, dass ich sowas schönes nur träumen kann... Aber in der Realität sieht das alles anders aus.
Ich bin erneut verkauft wurden... An einen Meister, der noch schlimmer ist wie mein alter... Man kann ihn überhaupt nicht einschätzen und ich mache alles nur falsch. Und er erinnert mich an den netten Typen aus dem Traum... Irgendwie.... Glaube ich... Denn immer mehr verblasst die Erinnerung an ihn und die Erinnerung an die Tatsache, dass ich jetzt gleich nur wieder für irgendwas Ärger bekomme, rückt näher.
Was soll ich jetzt machen? Soll ich es wagen und meine Augen richtig aufmachen? Dann vielleicht meinem Master in sein Gesicht schauen und dafür wieder bestraft werden? Oder soll ich einfach liegen bleiben und so tun, als sei nichts passiert und hoffen, dass ich keinen Weckruf oder so verpasst habe und deshalb Ärger bekomme? Die Entscheidung wird mir abgenommen, als auf einmal ein Gewicht auf meinem Oberkörper zu spüren ist und ich panisch meine Augen aufreiße. Doch bevor ich etwas sagen kann, verschlägt es mir die Sprache.
Ich sehe genau in das verheulte Gesicht von Nummer eins. Hinter ihm kann ich den Arzt und Mister Baranow sehen, beide wirken eher erleichtert. Doch in mir breitet sich nur Panik aus. Sofort senke ich meinen Blick wieder auf den Boden und versuche mich von Nummer eins zurück zu ziehen. Er hat mich belogen, der Arzt gefoltert und Mister Baranow erneut verkauft. Sie alle haben mich hintergangen. Sie alle si~ „Lukas... Hey... Alles ist gut... Du bist in Sicherheit... Beruhig dich doch...", murmelt nun Nummer eins und ich schüttel leicht den Kopf. Zum Glück hilft mir Mister Baranow und zieht seinen Sklaven zu sich, sodass ich mich mehr aufsetzten kann.
Den starken Schwindel so gut es geht in den Hintergrund drängen versuche ich aufzustehen um mich neben das Bett zu knien. Ich habe dieses Bett nicht verdient. Ich habe erneut einen Meister nicht glücklich gemacht und alles, was man falsch machen kann, falsch gemacht. Er hat mich zurückgegeben und ich habe es noch nicht einmal bemerkt. Ich bin eine Schande. Ein schlechter Sklave. Kaum versuche ich mit den Füßen zu stehen, höre ich schon ein entsetztes Aufschreien und spüre im nächsten Moment den Boden unter mir. Leicht schnaufe ich auf und versuche mich wieder aufzurichten, doch da legen sich schon starke und warme Hände um meine Taille und heben mich wieder in das Bett.
Wieder habe ich alles falsch gemacht. Meine Augen zusammenkneifend warte ich nur auf den Schlag, doch er bleibt aus. Also öffne ich vorsichtig wieder meine Augen und schaue langsam und vorsichtig zu meinem Meister. „Was hattest du gerade vor?", fragt er und ich senke wieder schnell meinen Blick. „I-ich~", leicht muss ich mich räuspern. Mein Hals fühlt sich trocken an und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich habe lange Zeit meine Stimme nicht benutzt. „Trink erst mal was.... Bitte...", murmelt nun wieder Nummer eins und reicht mir ein Glas Wasser.
Ich traue ihm nicht mehr. Aber er steht über mir und so muss ich seinen Befehlen folge leisen. Ich nehme also das Glas entgegen und trinke es vorsichtig. Leider muss ich zugeben, dass es sich gut anfühlt und am liebsten hätte ich noch ein Glas. Aber ich stelle meinen Wunsch nach hinten und bedanke mich nur leise. Dann setzte ich meine Antwort auf die Frage von vorhin fort: „Ich wollte mich unterwerfen Sir. Ich habe es erneut nicht zur Zufriedenstellung meines Meisters hinbekommen und wurde erneut zurückgegeben. Ich verdienen dieses Bett nicht, Sir. Ich wollte nur an meinen rechtmäßigen Platz gehen."
Daraufhin folgt eine lange stille. Niemand sagt etwas und ich habe schon die Befürchtung, erneut einen Fehler gemacht zu haben. Dann spüre ich aber eine Hand an meinem Unterarm. „Wie hießt du?", fragt mich der Arzt und ich schlucke leicht. „Fünfunddreißig, nach meinem letzten Stand Sir", hauche ich und starre auf seine Hand. „Wie lautet dein echter Name?", fragt er nun und ich schaue verwirrt ein silbernes Teil an, das in meinem Arm steckt an. „Ich... Ich heiße so wie mein Meister mich nennt. Ich habe keinen Name. Ich bin nur ein Sklave mit einer Zahl...", erkläre ich leise und erkenne, dass es wohl eine Infusion sein muss. Aber wieso und seit wann habe ich das Teil? Setzten sie mich erneut auf Droge?
Nun kann ich auch eine Hand auf meiner anderen Schulter spüren und schaue flüchtig zu dieser. Es ist die Hand von Mister Baranow und ich stelle mich innerlich schon darauf ein, dass ich gleich Schmerzen spüren werde. „Du hast gerade gesagt, du hast, erneut jemanden nicht zufrieden gestellt? Wie meinst du das?", fragt er und ich atme tief durch. „Ich wurde das zweite Mal verkauft und das zweite Mal zurückgegeben. Ich habe erneut versagt und ich ha~", er unterbricht mich mit einem leichten Handdruck und ich starre stumm auf das Bett. „Wie sah der zweite Käufer aus und was hat er gemacht?", fragt er nun und ich runzle etwas meine Stirn.
„Ich... Dunkle Haare und.... Dunkle Augen... Glaube ich... Und.. Er hat mich oft bestrafen müssen... Glaube ich...", murmle ich und stelle mit Entsetzen fest, dass die Erinnerung an diesen Meister langsam verblasst. Aber ich muss mich daran erinnern. Ich darf nicht vergessen, was ich falsch gemacht habe, darf nicht vergessen wo meine Fehler sind. Sonst mache ich die immer und immer wieder... Und werde immer und immer wieder zurückgegeben. „So einen Mann... Kenne ich nicht. Ich glaube du hattest einen sehr realistischen Komatraum...", meint er und ich starre ihn nun doch an. „K-koma?!"
Diesen Begriff kenne ich nur aus dem Fernsehen und aus dem Biologieunterricht. Koma. Ein Zustand, in dem der Körper da ist, aber das Bewusstesten nicht an die Oberfläche kommt. Viele Leute landen wegen einem schlimmen Unfall im Koma und wachen mit bleibenden Schäden auf. Andere werden auch ins KK, also ins künstliche Koma gelegt, damit sich ihr Körper in Ruhe regenerieren kann. Aber ich? Ich war doch nicht im Koma... Ich... Ich wurde verkauft... Ich...!
„Julian wird dir alles erklären... Beruhig dich ein wenig und bleibe vor allem im Bett liegen."
Entscheidung:
(1) Julian glauben aber aufstehen
(2) Julian nicht glauben aber liegen bleiben
Zeit bis: 20:00 Uhr
21.11.2018
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Shadow - Gefangen und Versklavt
HororLukas ist ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und ist somit eine ganz normale Person. Er hat mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld un...