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Ich lehne mich an die Wand und gehe ein wenig auf WhatsApp

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Ich lehne mich an die Wand und gehe ein wenig auf WhatsApp. Felix hat mir geschrieben und ich gehe grinsend auf seinen Chat. Wir sind seit ich denken kann die besten Freunde und machen wirklich alles zusammen. Dieses Jahr wollen wir auch zusammen noch in den Urlaub gehen. Wir haben uns für ein Camp in Norwegen beworben und dürfen beide da hin. Es ist, laut den Bildern auf der Webseite des Veranstalters, ein wirklich cooles und abenteuerreiches Camp. Wir gehen mit Kanus auf Wanderschaft und zelten an Stellen, die uns gefallen. Zudem sind Aktivitäten wie Bogenschießen oder Quadfahren dabei, auf was ich mich beides freue. In zwei Wochen geht es los und wir schreiben jeden Tag darüber.

>> Ich habe eine Idee. Was ist, wenn wir uns mit unseren Kanus "versehentlich" von der Gruppe lösen und auf eigener Faust durch die Landschaft streifen?!<<

Ich verdrehe die Augen und lache leicht. Felix kommt immer auf die dümmsten Ideen, aber am Ende kann ich mich zu einhundert Prozent auf ihn verlassen. Ich vertraue ihm mein Leben an und ich weiß, dass es anders herum genauso ist.

>> Du kommst echt auf Ideen... Ich meine stell dir mal vor, wir begegnen einem wilden Tier? Oder wir verlaufen uns? <<

Ich schicke die Nachricht ab, aber sie kommt nicht an. Ich vermute, dass er bei seiner Oma, wo er momentan ist, keinen Empfang hat. Schade eigentlich, aber daran kann ich jetzt nichts ändern. Ich schaue erneut auf meine Uhr und stelle fest, dass der Bus eigentlich genau jetzt kommen müsste. Doch als ich die Straße entlang schaue, sehe ich rein gar nichts. Es ist alles dunkel und der Regen fällt unaufhörlich. Das es eigentlich Sommer ist, merkt man zurzeit überhaupt nicht. Es ist kalt und nass, wie im Herbst. Die Straßenlaterne über der Bushaltestelle beginnt zu Flackern und setzt immer mal wieder einen Moment aus und ich lehne mich wieder an die Wand des Unterstells. 

Mir gefällt das Ganze nicht wirklich und ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass dieses nur noch drei Prozent Akku hat. Also super Voraussetzungen um jemanden zu kontaktieren. Dennoch nehme ich mein Handy zur Hand und scrolle durch meine Kontakte. Gerade als ich den von meinem Dad anklicke und den grünen Hörer betätigen will, werde ich an der Schulter berührt und zucke so stark zusammen, dass mir mein Handy aus der Hand fällt. Ich drehe mich zu der Person um, die dies gemacht hat und will sie gerade anschnauzen, als mir allein bei dessen Anblick das Blut in den Adern gefriert.

Es ist eine eindeutig männliche Person, auch wenn man nicht viel von seinem Körper sehen kann. Er trägt eine schwarze Hose und auch einen schwarzen Hoodi mit Kapuze. Über seinen Kopf hat er eine Sturmhaube gezogen und er mustert mich aus dunkeln Augen. Seine Hand ist noch immer an meiner Schulter und hält mich dort fest und ich schlucke leicht. „Hallo? Kann i-ich Ihnen helfen?", frage ich leise und er nimmt sein Handy heraus. Er hält es neben meinen Kopf und nickt dann. Im nächsten Moment ist eine zweite Person neben der ersten und packt meinen anderen Arm. 

„Mitkommen", ist alles, was sie sagen und ich bekomme eine Gänsehaut. Wir gehen zwei Schritte und schon reiße ich mich mit einem Ruck los und renne weg. Ich kann hinter mir die Rufe der beiden hören, dass ich es gar nicht erst versuchen soll und ich eh nicht entkomme, aber ich renne einfach weiter. Ich renne so schnell ich kann und biege einfach in die nächste Gasse ab. Villingen hat eine große Altstadt, weshalb hier sehr viele kleine und verwinkelte Gassen sind. Leider bin ich aber nicht oft genug in diesem Teil der Stadt unterwegs um mich hier auszukennen und so laufe ich ohne Orientierung durch die Gassen. Immer wieder biege ich ab und versuche möglichst unberechenbar zu laufen. Meine Verfolger sind mir aber dicht auf den Fersen. Ich habe auch das Gefühl, dass sie immer näher kommen. Die Ungewissheit, was die Beiden von mir wollen, treibt mich an. Setzt Adrenalin frei, was mich schneller werden lässt. Dennoch kann ich das Gefühl dieser Situation ziemlich genau benennen. 

ANGST.

ANGST

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt