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Demian

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Demian. Oder anders gesagt Nummer sechsunddreißig.

Er ist größer als ich ihn in Erinnerung habe. Aber noch immer sieht er relativ kämpferisch aus. Ich kann mich noch an den Tag erinnern, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Das erste und das letzte Mal. Es war ein Tag, an dem ich auf dem Hof war. Ich habe beobachtet, wie der Junge eine Bestrafung bekam. Er wurde in aller Öffentlichkeit vergewaltigt, hat sich aber nicht sonderlich viel anmerken lassen.

Je mehr ich mich an diesem Tag erinnere, desto mehr wird mir auch klar, dass er selbst eine schreckliche Angst vor der Vergewaltigung haben musste. Er hat keinen Ton von sich gegeben... Die ganze Zeit... Bis zu dem Moment, in dem es passierte. Er hat gefleht, dass sie nachsichtig sind, ihn anders bestrafen. Doch die Aufseher haben ihn ignoriert und gnadenlos gefickt.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass er an dem Tag auf dem Hof zusammengebrochen ist. Ich wollte nach ihm sehen, wurde aber von Julian aufgehalten. Er hat mich nach drinnen gebracht und mir das Spielzimmer gezeigt. Ein Schauer läuft mir den Rücken herunter. Alleine die Erinnerung an diesen schrecklichen Ort... Die schrecklichen Erinnerungen, die ich dank Vincent mit diesem Ort in Verbindung bringe...

Aber zurück zu Demian. Ich hatte an dem Tag noch erfahren, dass er sehr widerspenstig ist. Das er sich sehr gegen die Aufseher lehnt und sich nicht an Regeln halten will. Das er mehr Zeit im Loch verbringt, als an der frischen Luft... Das er so ist, wie ich am Anfang. Nur das ich aufgegeben habe.

Er ist stark. Er kann durchhalten. Ich kann das nicht. Ehrfürchtig senke ich meinen Kopf vor ihm. Ich habe nicht bemerkt wie Julian den Raum verlassen hat, doch er ist nicht mehr bei uns. Ich vermute die Türe ist zu, also kann ich nicht aus diesem Raum entkommen.

„Wer bist du?", vernehme ich mit einem Mal die hohe Stimme von Demian. Und erneut bin ich wirklich überrascht, dass ein so großer Junge eine so helle Stimme haben kann. Er müsste mindestens fünf Jahre älter sein als ich und trotzdem hört er sich an, als wäre er gerade im Stimmbruch.

„Ich... Ich bin... Ich weiß es nicht...", unsicher schaue ich den Boden an. Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nicht ob ich meine alte Zahl behalten habe. Ob ich immer noch sieben bin. Eigentlich müsste ich eine andere Zahl bekommen haben... Alleine dieses auffällige Brandmal auf meiner Brust müsste meinen Wert senken. Und zum anderen bin ich keine Jungfrau mehr. Das wissen die jetzt auch. Okay... Ich bin mir sicher... Meine Zahl muss ich geändert haben. Ich bin sicherlich nicht mehr sieben. Aber was bin ich dann? Habe ich überhaupt keine Nummer bekommen? Bin ich zu schlecht? Zu verdorben?

Bin ich vielleicht deswegen bei ihm? Ist er auch nicht mehr sechsunddreißig? Vielleicht... Vielleicht werden hier die Sklaven gesammelt, für die es keine Hoffnung mehr gibt. Vielleicht ist das ja eine Art... Müllkippe. Vielleicht, werde ich diesen Raum nie wieder verlassen...

„Ich bin Demian.", meint nun wieder die helle Stimme und ich schaue überrascht auf. Noch nie habe ich gehört, dass ein Sklave sich mir gegenüber mit seinem Namen vorgestellt hat. Bei Louis war das was anderes. Und bei Julian auch.

Und jetzt wo ich ihn direkt anschaue, fällt mir erst auf, wie schön er eigentlich ist. Er ist... Besonders. Er hat wie ich auch, helle Haare. Er ist relativ groß, fast zwei Köpfe größer als ich. Aber das, was mir an ihm auffällt, sind seine Augen. Sie sind... Ich weiß nicht wie ich es genau beschreiben soll. Ich habe diese Farbe noch nie gesehen.

Sein linkes Auge ist in der Farbe eines Feuers. Im Augeninneren ist die Farbe eher ein rotbraun und je weiter es nach außen geht, desto gelber wird die Farbe. Dieses Auge spiegelt das Feuer, das in ihm brennt wieder. Sein rechtes Auge im Gegensatz ist eher wie eine Sonne. Es ist von hellem Gelbbraun. Auch hier ist das Augeninnere dunkler als das Augenäußere, aber im Allgemeinen wird es viel heller wie sein anderes Auge. Ich habe noch nie einen Jungen gesehen, der zwei so unterschiedlich und doch gleiche Augen hat.

Nur schwer kann ich mein Blick von seinen Augen wenden. Doch als ich nun meinen Blick weiter über sein Körper schweifen lasse, stelle ich mit Bedauern fest, dass auch er einige Narben auf sich trägt. Zum Unterschied, er hat sie von seiner Ausbildung. Ich habe sie von meinem Master.

 Ich habe sie von meinem Master

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt