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„Was? Wieso ist eine so perfekte Zahl hier?", fragt er überrascht und ich seufze

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„Was? Wieso ist eine so perfekte Zahl hier?", fragt er überrascht und ich seufze. Ich bin ja wohl alles andere als perfekt. Ich bin das genaue Gegenteil. Immer mache ich nur Fehler und werde bestraft, so auch jetzt. Ich habe nicht den perfekten Körper, so wie Julian, bin nicht so mutig und stark wie mein Vater, so süß und nett wie meine Schwester, so verständlich und hilfsbereit wie meine Mutter. Ich bin alles andere als perfekt. Ich bin unnütz. Dumm und naiv. Immer mehr Tränen rollen mir aus den Augen und tropfen stillschweigend in die Dunkelheit unter dem Gitter unter mir. Langsam schließe ich meine Augen und versuche mir meine Familie bildlich vorzustellen. Ein großer Mann... Rotauge! Direkt reise ich meine Augen wieder auf und atme hektisch ein und aus. Ich versuche mich umzuschauen, doch noch immer kann ich mich keinen Millimeter bewegen, was meine anrückende Panik nur unterstreicht.

Wieder versuche ich mich zu befreien, aber noch immer bekomme ich es nicht hin. Meine Atmung wird immer hektischer und ich fühle mich, als ob das Gitter immer näher kommt. Ich will hier sofort raus. Jetzt! Ich halte es hier nicht mehr aus und beginne wieder um Hilfe, um Gnade zu rufen, will überall sein nur nicht hier. Aus lauter Verzweiflung und weil ich immer weniger Luft bekomme, beiße ich mir auf die Lippe um mich selber wieder zu beruhigen. Nach gefühlten Stunden gelingt es mir auch langsam, auch wenn ich noch immer sehr am Zittern bin und mit immer wieder heiß und kalt wird. Ich lasse mich immer weiter auf das Gitter unter mir sinken, schließe flatternd meine Augen und versuche mich auf mein noch immer stark schlagendes Herz zu konzentrieren.

Ich bin am vergessen. Wenn ich mir meinen Vater, mein großes Vorbild vorstelle, kommt mir nur das Gesicht von Rotauge in den Sinn. Ich habe vergessen wie mein eigener Vater aussieht. Ich werde alles vergessen. Sie gewinnen und ich verliere. Ich werde zu einem willenlosen und gefühlslosen Sklaven und früher oder später werde ich missbraucht, werde als menschliche Puppe sterben und wahrscheinlich nicht einmal mehr mit dem Wissen, das ich mal frei und normal war. Ich habe verloren. Und genau mit dieser erschütternden Einsicht gleite ich langsam aber sicher ins Land der Träume.

Träume. Was ist das, wenn man nichts mehr hat. Mein Traum besteht aus einer Wiese. Das ist alles an was ich mich erinnere, als ich aufwache weil das Gewicht auf meinem Rücken und an meinen Gelenken verschwindet. Eine weite Wiese und ich mitten auf ihr. Man sagt doch, in Träumen verarbeitet man auf surreale weise das erlebte. Es stimmt wohl. Ich bin verloren auf einer endlosen Wiese. Gefangen in der Eintönigkeit. Ich nehme nicht einmal richtig wahr, dass mich die beiden Hünen aus dem Keller hinaus bringen und direkt in das kahle, weiße Zimmer des Arztes. Ich nehme die Fragen von ihm nicht wahr und reagiere auch nicht darauf, als er mich untersucht.

Als er meine Handgelenke desinfiziert zeige ich das erste Mal wieder eine Regung die darin besteht, das ich meinen Blick von der Leere, in die ich gestarrt habe, auf meine Handgelenke wende. Sie sind angeschwollen und rot, an einigen Stellen aufgescheuert und sollten eigentlich schmerzen, doch ich spüre rein gar nichts. Langsam wende ich meinen Blick wieder in die Leere. Nachdem der Arzt mit der Versorgung meiner Wunden fertig ist, verlangt er, dass ich mir den Tanga ausziehe und mich auf die Liege lege. Ich mache beides und starre nun stumm die Decke an. Es gibt sowieso kein Entkommen mehr. Ich bin gefangen und habe keine Rechte, also wieso für etwas kämpfen?

Ich spüre seine Hände und nehme am Rande wahr, wie er meinen Körper abtastet. Auf seinen Befehl hin spreizte ich meine Beine und lasse auch das kommende über mich ergehen. Stumm haben dabei wieder Tränen begonnen, über meine Wange zu rollen, doch ich habe auch das einfach ignoriert. Anscheinen war er zufrieden mit mir, denn ich bekomme eine Boxershort und einen Hoodie und ziehe beides einfach an. Anschließend wurde ich wohl in mein Zimmer gebracht, dann da sitze ich nun und starre einen schwarzen Fleck an der Wand an.

Das die Türe aufgeht und jemand das Zimmer betritt, bemerke ich erst, als sich der jemand in mein Sichtfeld schiebt und direkt senke ich meinen Kopf. Rota~ Mister Baranow steht vor mir und hat die Arme verschränkt. Er hakt eine Leine an meinem Halsband, das ich noch immer trage ein und ich zucke direkt zusammen. Die Erinnerung, wie er mich an dieser hinter sich herzieht und die Treppe hinunter stößt, rückt sich in meinem Kopf nach vorne und ich wimmer leise auf. Dennoch stehe ich auf, wobei ich auch dabei stark zittere. „Was hast du?", fragt er mich und klingt dabei ungewöhnlich ruhig. Ich knete meine Hände unruhig hinter dem Rücken und starre den Boden an. „D-die Leine.... Sir Baranow... Sie... I-ich hab Angst...", antworte ich ihm leise und sehe aus dem Augenwinkel, wie seine Hand auf mich zukommt.

Instinktiv zucke ich minimal zusammen und kneife die Augen zu, doch ich kann nur spüren, wie die Leine abgehakt wird und er seine Hand auf meinen Rücken legt, um mich vorzuschieben. Ich entspanne mich wieder etwas und laufe nun von alleine und folge Mister Baranow mit gesenktem Kopf. Er führt mich an den Duschen vorbei, über den Hof und in ein Gebäude, das von außen nicht besonders wirkt. Doch von innen ist es auf Hochglanz poliert und sogar Bilder kann ich beim Vorbeilaufen erkennen. Es muss sich also um sein privates Haus handeln. Aber wieso bin ich hier?

 Aber wieso bin ich hier?

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt