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Als die Türe aufgeht schaue ich auf und sehe durch meinen Tränenschleier eine Person

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Als die Türe aufgeht schaue ich auf und sehe durch meinen Tränenschleier eine Person. Sie kommt mir bekannt vor und als sie leise knurrt und ich keine zehn Sekunden später in einer Umarmung bin, erkenne ich auch, dass es Demian ist. Ich klammer mich sofort an ihn und weine stumm weiter, genieße seine Sicherheit, denn bei ihm bin ich sicher.

Eine Weile sind wir einfach stumm, dann richte ich mich etwas auf und schaue mir Demian genauer an. Er sieht anders aus... Ich glaube er hat sich die Haare geschnitten. Und... Er sieht nicht müde aus... Ausgeschlafen, fast schon glücklich. „W-wie geht es dir?!", frage ich und schniefe leise. Er lacht traurig und streicht mir meine Tränen weg. „Mir geht es anscheinend besser als dir.", meint er und ich schaue traurig auf den Boden. Dann hat wenigstens Sam sein Versprechen eingehalten...

„Komm... Lass uns auf das Bett sitzen...", meint er und hilft mir auf dieses ehe ich mich wieder nahe an ihn drücke. Ich will nicht mehr. Von mir aus kann mich Sam mitnehmen... Oder sie lassen mich endlich sterben. Aber egal was, bitte jetzt. Bitte.

„Ich denke, du willst erst mal nicht reden... Soll ich dir erzählen, wie es mir bei Sam ergangen ist?", fragt er leise und ich bringe ein leichtes Nicken zustande. Also legt er sich etwas mehr zurück und zieht mich zu sich und beginnt leicht über meinen Rücken zu streichen. „Naja, du musst zuerst wissen.... Er ist sehr streng und hat seine Regeln. Wenn man gegen diese verstößt ist nicht gut Honigessen mit ihm. Er nutzt deine tiefsten Ängste ohne Hemme aus und macht dich quasi psychisch abhängig von sich...", beginnt er zu erklären und ich reiße meine Augen auf.

Er macht bitte was? „Naja, zumindest hat er mir das gesagt und mir Videoaufnahmen seiner ehemaligen gezeigt. Einer von ihnen hat uns auch besucht und mir erzählt, was er alles durchmachen musste. Aber Sam selber hat nie etwas gemacht. Zumindest nicht Körperlich. Er hat mit Temperatur, Dunkelheit und Enge, der Höhe und Geräuschen gespielt... Hat mich nur zweimal bestraft aber das reichte mir. Es hat nicht weh gemacht aber dennoch war es schlimmer, als alles, was ich bis jetzt hatte... Es war... Ich war so alleine... So verlassen...", meint er und ich drücke mich mehr an ihn.

„E-er h-hat dich bestraft?", frage ich leise und schlucke. Er nickt etwas und seufzt. „Ich war dumm... Ich wollte fliehen und habe mit einem Brotmesser versucht auf ihn einzustechen.... Dass er mich dann an einen Stuhl gefesselt hat und ich zusehen musste, wie er isst und anschließend TV schaut, wie er Lebt und frei ist und mich nicht einmal mit dem Arsch anschaut... Ich habe ihn angeschrien... Habe nach einer Weile angefangen zu weinen und gefleht... Aber es hat nichts gebracht. Erst als die zwölf Stunden um waren, ist er wieder auf mich eingegangen und hat mir jeden Wunsch erfüllt."

Ein leichtes Seufzen verlässt seine Lippen. „Er ist so nett und liebevoll.... Oh man und seine Augen erst... Und er kann sogar deutsch und das nicht gerade schlecht! Er meinte nur, dass Rotauge das nicht wissen müsste! Witzig oder?", fragt er und scheint wirklich strahlend zu sein. Ich nicke leicht und seufze etwas. „Ja... Witzig..."

Eigentlich sollte ich mich für ihn freuen. Ich meine, solange er nichts macht ist Sam ja anscheinend wirklich liebevoll zu ihm... Oder ist er das nur, weil ich gesprochen habe? Ich weiß es einfach nicht und es macht mich fertig. Auf einmal hebe ich den Kopf und starre erschrocken zur Türe. Mein Körper verspannt sich und ich kralle meine Finger automatisch mehr an Demian. Er scheint nicht zu verstehen, was ich habe... Aber ich habe es ganz deutlich gehört.

„NGAAAAH~~", da! Schon wieder. Mein Körper beginnt zu zittern und ich mache mich klein, verstecke mich schon fast in den Hoodie von Ace und hinter Demian, halte mir die Ohren zu. Ich will es nicht hören. Ich will nicht die Bilder dazu im Kopf haben... Werde nur wieder an diese Schmerzen erinnert... Ein Schrei verlässt meine Kehle und ich kneife die Augen zusammen. Meine Hände pressen sich nun auf meine Ohren und ich schreie mir die Seele aus dem Leib. Ich will nicht! Ich habe nichts gemacht! Ich war brav! Ich kann nichts dafür!

Erst eine eiskalte Briese, die um meinen Körper weht und der kalte Schnee unter meinen Füßen bringt mich wieder zurück. Schwer atmend und noch mit zum Schrei geöffnetem Mund, starre ich nun ängstlich in die Augen von niemand anderem als Sam. Er hat seine Hände um meine Unterarme gelegt und ich lasse zu, dass er mir die Arme nach untern nimmt, weg von meinen Ohren. Noch immer mit einem schnelleren Puls und einer verschnellerten Atmung schaue ich an Sam vorbei und erkenne einen besorgten Demian der mit Ace redet. Beide schauen immer wieder zu mir, Demian auch immer wieder zu Sam. Doch mein Blick landet wieder auf einem Paar blaue Augen, die vom Eingang der Halle, aus der wir wohl gegangen sind, direkt auf mir liegen.

Erst als Demian zu Sam geht und diesen leise etwas fragt kann ich meinen Blick wieder zu dem wesentlichen lenken. Sam nickt und gibt Demian einen Kuss auf die Stirn und deutet dann auf seine Uhr. Dann werde ich von Demian weiter gezogen und kurz darauf auch schon um eine Ecke und über den Hof. Wo will er hin? Was will er machen? Wird er jetzt da~ HALT! Denk nicht einmal daran...

Ich erkenne langsam wo er hin will und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Ich folge ihm in die Halle und nehme einen der Mäntel entgegen, steige dann nach ihm die vielen Treppen hinauf und setzte mich wie schon das erste Mal mit ihm ganz oben auf das Gitter. Dank dem Gitter ist hier kein Schnee, dennoch ist es noch einmal kälter geworden und ich muss mit einem Lächeln wieder an den Tag denken, an dem wir hier das erste Mal waren.

Mein Herz schlägt schnell und warm und ich fasse mir an mein Halsband, meinen Blick auf die Fernegerichtet. Ja, jetzt in diesem Moment fühle ich mich lebendig und frei...    

    

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt