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Die Tage vergehen und ich darf nur zum Essen und Duschen aus dem Zimmer

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Die Tage vergehen und ich darf nur zum Essen und Duschen aus dem Zimmer. Am Hofgang und am Training darf ich nicht teilnehmen, wobei ich über letzteres auch wirklich froh bin. Andererseits ist es mir bei genauerem Nachdenken eigentlich egal. Ich habe einen verdorbenen Körper und egal was sie machen, sie können es nicht ändern, nur verschlimmern. Es ist vorbei und das müssen sie einsehen.

Demian erzählt mir viel. Dinge, die er gesehen und erlebt hat, Dinge die momentan auf dem Hof passieren... Gespräche der Aufseher, die er belauscht. Auch habe ich das Gefühl, dass er weniger Probleme macht wie früher. Zumindest ist er öfter bei mir und nicht wie aus seinen Erzählungen im Loch oder im Keller. Je mehr er mir erzählt, desto grausamer finde ich diese ganze Anstalt hier.

Sie haben ihn von der Straße aufgelesen. Vor mittlerweile drei Jahren. Er lebte auf der Straße, weil er es bei seinen homophoben und altlebenden Eltern nicht mehr ausgehalten hat. Deren ganze Regeln und Vorschriften, die Abneigung, die sie gegenüber ihrem eigenen Sohn haben, nur weil er mal erwähnt hatte, das er von Schwulen nicht abgeneigt ist und allgemein das Leben bei ihnen fand er mehr als schlimm. Er hat sein Konto geräumt und ist einfach abgehauen. Nur wurde er dann leider gefunden und hier her gebracht. Das hat ihm natürlich überhaupt nicht gepasst, da sie hier noch mehr Regeln haben und er zu Dingen gezwungen wurde, die man sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen möchte. Aber er hat es bis jetzt geschafft, nicht einmal verkauft worden zu sein und das ist nach drei Jahren wirklich einen Leistung. Ich mein, ich wurde schon nach gefühlt einer Woche verkauft... Und wenn man mich fragt sogar zweimal.

Aber ich glaube Julian und alles was er erzählte klingt logisch. Ich wurde nur einmal verkauft. An Mister Noir. Er hat mich nach Frankreich mitgenommen und als Sexsklaven missbraucht. Ich wurde da zum Mörder und habe meine gerechte Strafe bekommen. Nun bin ich wieder hier und mein ehemaliger Zimmergenosse, sechs, ist bei Mister Noir. Ich hoffe er hat dort weniger Probleme als ich, denn trotz der Tatsache, dass ich ihn hasse weil er mir fast meine Jungfräulichkeit genommen hat, wünsche ich nicht einmal ihm so eine Behandlung.

Aber es hat auch etwas Ironisches. Sechs wollte mir meine Jungfräulichkeit nehmen und ist jetzt bei dem Mann gelandet, der sie mir genommen hat. Schicksal? Leicht seufzend richte ich mich ein wenig in meinem Bett auf, in dem ich gerade mal wieder liege und schaue auf meine Finger. Schicksal... Wenn es sein Schicksal ist, bei Mister Noir zu sein, dann ist es meins wohl, wie Demian zu enden...

Für immer hier eingesperrt und gefangen... „Komm runter Lukas... Gleich kommt der Aufseher und bringt uns zum Essen...", meint mein Zimmer- und Leidensgenosse auf einmal von unten und ich kletter vorsichtig das Hochbett hinunter. Die Tatsache, dass ich noch immer mit niemandem rede, macht mir relativ wenig aus. Am Anfang war es sehr schwer. Immer wieder wurde ich von Mister Baranow persönlich abgeholt und auf sein Zimmer gebracht, einmal sogar in mein altes Zimmer. Er hat mit mir geredet, eher einen Monolog geführt. Er hat gesagt, dass ich alles bekomme, wenn ich endlich wieder rede, hat mir gedroht, mich geschlagen und einmal sogar meine Schwester mit ins Spiel gebracht. Wenn ich nur daran denke...

>> „Jetzt red endlich mit mir!!", fuhr er mich an, doch ich starrte noch immer einfach stumm auf den Boden und halte die gewünschte Subpose ein. Er kann sagen was er will, ich werde nicht reden... Ich habe genug geredet, genug Probleme damit bekommen, ich werde jetzt sicherlich nicht aufgeben und meine Stimme benutzen. Nicht wegen ihm... „Ich hau dich gleich, das dir sehen und hören vergeht, wenn du nicht sofort um Gnade flehst!", meinte er dann und ich schloss meine Augen und legte meine Hände flach auf den Boden. Dann beugte ich mich weiter nach vorne, sodass mein Oberkörper den Boden ebenfalls berührte und hob somit etwas meinen Po. Dies sollte ihm zeigen, dass ich meine Strafe akzeptierte. Doch er machte nichts.

Er stand lediglich auf und lief auf und ab. Irgendetwas vor sich hin murmelnd, nahm er sich ein Glas mit klarer Flüssigkeit und leerte dieses in einem Zug. Dann spürte ich wieder seinen Blick auf mir und hörte, wie er sich neben mir auf die Couch setzte. „Gut, dann anders. Wenn du nicht sofort irgendwas sagst, werde ich persönlich zu dir nach Hause fahren und deine Schwester abholen. Ich werde sie in das Sklavinnenprogramm aufnehmen, eventuell sogar hier bei den Jungs, damit sie auch schön in der Schusslinie ist."

Kaum hatte mein Gehirn verarbeitet, was er gesagt hatte, war es, wie als sei ein Schalter in mir umgelegt wurde. Ich ließ jegliche Körperspannung aus meinem Körper verschwinden und meine Seele verkroch sich im hintersten Stück meines Herzens. Ich schüttelte den Kopf und lies zu, dass ein leises Wimmern über meine Lippen kommt, bevor auch schon die Panikattake einsetze, mein Körper unkontrolliert zitterte und ich begann zu weinen. Ich konnte mich nicht an meine Schwester erinnern, ich wusste, dass ich eine habe und dass sie mir wohl viel bedeutet, auch, dass ich unter keinen Umständen wollte, dass sie hier hin muss... Aber ich konnte einfach nichts sagen. Ich wollte ihm nicht diese Genugtuung geben, ihm kein Druckmittel über mich geben und ganz tief in mir wusste ich auch, dass er es niemals gemacht hätte.

Hatte er auch nicht. Er hatte mich alleine gelassen, hatte Julian geholt und dieser hatte die nächsten Stunden damit verbracht, mich langsam aus meiner Panik und meinem eigenen kleinen Seelengefängnis zu befreien. Er schafft es, aber auch bei ihm hatte ich kein Wort gesagt. Ich verweigerte an dem Tag noch das Essen und begonn, abends in meinem Bett im Stillen zu beten. Für meine Schwester. Das ihr und allen, die ich schon komplett vergessen habe, so etwas wie mir nie passiert. <<

Aber ich sollte nicht so in Gedanken sein. Die Türe geht auf und Demian und ich knien beide vor seinem Bett und schauen auf den Boden. „Folgt uns...", meint der eine, den ich früher Biss genannt habe. Wie er richtig heißt, weiß ich nicht, oder habe es schon wieder vergessen, also wird es erstmal Biss bleiben. Wir stehen auf und folgen ihm und dem anderen Mann, den ich seit geraumer Zeit öfter hier sehe und werden in den Essenssaal gebracht. Hier werden wir jedoch getrennt. Ich werde an einen Tisch, relativ weit vorne und in der Nähe des Erziehertischs gebracht, während Demian zu dem Tisch muss, an dem die Vibratoren auf der Sitzfläche sind. Ich habe noch nicht herausgefunden, wieso er da jeden Tag sitzen muss, aber ich beneide ihn nicht. Theoretisch könnte ich ihn fragen, aber dann würde ich reden und ich will das nicht...

 Theoretisch könnte ich ihn fragen, aber dann würde ich reden und ich will das nicht

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt