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Gerade stehe ich vor meinem Zimmerspiegel

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Gerade stehe ich vor meinem Zimmerspiegel. Ich richte noch mein Hemd und fahre mir einmal durch meine frisch gefärbten Haare. Normalerweise habe ich relativ helle, blonde Haare, aber ich persönlich finde, dass ich durch diese und meinem blasse Haut wie ein Geist aussehe. Daher habe ich mir meine Haare begonnen dunkelbraun-schwarz zu färben. Nun sind sie wie auch meine Klamotten, nur dazu da, um meine Augen noch mehr zur Geltung zu bringen. Ich lächle mein eigenes Spiegelbild an und sehe mal wieder das Grübchen auf meiner rechten Wange. Ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass ich der Sohn meiner Mutter bin. Sie ist, wie auch ich, eher klein und zierlich gebaut. Meine blonden Haare und meine vollen Lippen, wie auch das Grübchen beim Lachen auf der rechten Wange habe ich von ihr geerbt. Ich streiche leicht über das Foto meiner Eltern, welches ich an meinem Spiegel hängen habe und lächle erneut leicht. 

Dann schnappe ich mir meinen Geldbeutel und mein Handy und mache mich auf den Weg. Passend zu meinem weinroten Hemd und der schwarzen Jeans, trage ich nun eine elegante, schwarze Jeansjacke und natürlich meine Hundemarke. Sie ist mit Abstand mein wertvollster Besitz... Ich habe sie zu meinem zwölften Geburtstag von meinem Vater geschenkt bekommen und ich bin sehr stolz darauf. Er hat gemeint, alle bei ihm in der Feuerwehr und auch die Männer und Frauen bei der Polizei oder einem anderen öffentlichen Dienst tragen solche Marken. Es sei eine Ehre, eine wie diese zu tragen und ich soll stolz darauf sein. 

Ich setzte meine Kopfhörer auf und mache mich auf den Weg zu meiner Bushaltestelle. Wir haben es gerade 16:17 Uhr und um zwanzig nach kommt mein Bus nach Villingen. Ich fahre dann eine halbe Stunde und komme, nach einem kurzen Fußmarsch pünktlich um fünf an. Wie immer verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle und ich steige an der richtigen Haltestelle aus. Mein Blick geht sofort Richtung Himmel und ich seufze leise auf. Den Tag über sind immer mehr Wolken aufgezogen und nun ist eine dicke Wolkendecke am Himmel und es sieht so aus, als würde es jeden Moment zu regnen beginnen. Ich hoffe nur, dass sich der Regen bis heute Abend verzogen hat. Aber ich mache mir auch nicht sonderlich die Gedanken darüber... Ich meine bis ich Schluss habe sind es noch sechs Stunden.

Als ich an dem Club ankomme, gehe ich direkt durch den Personaleingang in die Garderobe und ziehe mir meine Barkeeperklamotten an. Ich begrüße Timo, meinen Arbeitskollegen der mich hier auch eingewiesen hat und richte mir dir Baar für heute Abend. Da es Freitag ist, gehen wir alle davon aus, dass wieder mehr Leute in den Club kommen. Ich muss immer darauf achten, dass alle mir ihre Ausweise zeigen und keiner zu viel trinkt. Aber prinzipiell ist es mir egal, da ich je nachher nicht die Kotze weg machen muss. Wie jeden Abend ist es zu Beginn relativ ruhig. Nur wenige Menschen kommen in den Club, die meisten sind in meinem Alter und haben Ferien. Sie tanzen ein wenig zur Musik und bestellen sich ein, zwei Biere. Aber mehr nicht. 

Dann wird meine Aufmerksamkeit wieder auf einen Mann an der Baar gelenkt. „Vodka mit Wasser bitte", bestellt er und ich schmunzle leicht. Der Typ ist nun schon jeden Tag, seit ich hier arbeite, hier und bestellt die außergewöhnliche Mischung. Wie jeden Abend mache ich sie ihm und er bezahlt auch direkt, nur spricht er mich heute auch an. „Ich habe dich die letzten Tage auch hier gesehen... Machst du hier eine Ausbildung oder so?", fragt er und schaut mich an. Ich trockne mir gerade meine Hände und lächle ihn an. „Nein, ich mache hier nur einen Ferienjob.", meine ich und führe, da er anscheinend keine weiteren Fragen an mich hat, meine Arbeit fort. Etwas später stehe ich im hinteren Teil der Baar und trink gerade einen Schluck von meinem Wasser als ich gerufen werde. 

„Lukas? Kannst du mal eben kommen?", fragt Timo und ich komme natürlich zu ihm. Er steht an der Baar und unterhält sich mit einem mir unbekannten jungen Mann. „Schau mal. Das ist ein Kumpel von mir und ich sollte ein paar Sachen.... Mit ihm besprechen. Denkst du, du kannst die Baar eben alleine halten?", fragt er und ich strahle ihn an. Mit einem Nicken bestätige ich ihm dies und so stehe ich nun alleine hier. Da es aber schon relativ spät ist und die jungen Leute vom Anfang meiner Schicht schon längst nach Hause gegangen sind, ist der Club eher leer und ich habe nicht so viel zu tun. So ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass ich, als Timo zurückkommt, gerade einmal zwei Bestellungen hatte. 

„Wirklich vielen Dank Lukas! Und ich glaube auch, deine Zeit ist vorbei... Wir sehen uns morgen!", meint er und strahlt mich an. Wir verabschieden und mit einem Handschlag und ich gehe in die Umkleide zurück. Dort ziehe ich mir wieder meine normalen Sachen an und gehe dann nach draußen.... Nur um nun mitten im Regen zu stehen. „Scheiß Wetter...", murmle ich leise vor mich hin und jogge bis zu meiner Bushaltestelle. Zum Glück ist diese nicht sonderlich weit entfernt und zudem noch überdacht. So habe ich es wenigstens ein wenig trocken hier. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, das wir mittlerweile 23:17 Uhr haben, also muss ich noch in etwa zehn Minuten auf meinen Bus warten. 

 

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt