Krankenhaus

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Als ich langsam wieder wach wurde und um mich sah, erkannte ich Chris, wie er auf dem Stuhl leicht zusammen gekauert saß und sich in die Decke kuschelte. Ich beobachtete ihn lange und dachte nach. Wie lange ich wohl wieder brauchte, Nähe zu zu lassen? Gegen Nachmittag kam ein Arzt herein, der mich zu Untersuchung abholen wollte. Ich ging ihm langsam nach und spannte mich an, als er mich untersuchte und mich anfasste. "die Polizei, Sanitäter und ihr Freund waren schon sehr geschockt, wie sie sie aufgefunden hatten." Fing der Arzt an und machte sich Notizen. "sie hatten ihre Arme und Beine schützend vor ihren Bauch gelegt. Wir hatten uns alle gewundert warum, bis Herr Reinelt sagte, dass sie schwanger sind." sagte er weiter und sah zu mir auf. "Mein baby, war das einzige in diesem Moment, um das ich angst und gekämpft hatte." sagte ich leise und legte meine Arme wieder um den Bauch. "Das glaube ich ihnen. Ich würde sie aber gerne noch zwei Nächte hier behalten. Sie waren sehr unterkühlt und leicht unterernährt. Sie brauchen die Nahrung, für das Kind." sagte er und ich seufzte leise. Eigentlich wollte ich sofort nach Hause, mein Kind in den Armen halten.

Als ich wieder auf das Zimmer kam, war Chris mittlerweile wach. "Na was sagt der Arzt?" fragte er sofort und sah mich an. "ich muss noch mindesten zwei Nächte hier bleiben." sagte ich leise und seufzte wieder. "ich will dich wieder mit nach Hause nehmen." sagte er leise und sah mich traurig an. Ich kämpfte mit mir, aber vorsichtig legte ich meine Hand auf seine. "für mich waren die letzten Tage auch nicht schön. Ich hatte Angst um dich und um unser Baby. Und als ich dich da so zusammen gekauert auf dieser ekelhaften Matratze gesehen hatte, wäre ich am liebsten zusammen gebrochen. Ich dachte du wärst... Tot..." das letzte Wort hauchte er und ich sah Tränen in seinen Augen. "Der Sanitäter hatte sofort nach dir geguckt, als er sagte, dass du noch am Leben warst, hatte ich dich direkt auf den Arm genommen und raus getragen." erklärte er, ich nickte und hörte zu.

Ich hielt die ganze Zeit seine Hände in meinen. "ich liebe dich, Sarina." sagte Chris leise und sah mir in die Augen. "ich dich auch, Chris." hauchte ich, wie gerne hätte ich ihn in den Arm genommen und geküsst. Aber etwas in meinen Kopf blockte dieses tun. Eine Schwester brachte uns das Abendbrot. "Herr Reinelt, ich muss sie leider gegen 20 Uhr nach Hause schicken." sagte sie, während sie das essen hinstellt. "Nein, bitte nicht." sagte er und sah mich traurig an. "Wir hatten ihnen erlaubt, dass sie solange hier bleiben dürfen, bis ihre Freundin wieder wach ist." sagte sie. "du musst auch wieder richtig schlafen." sagte ich zu ihm und streichelte seine Hand. "Aber ohne dich kann ich nicht schlafen." seufzte er leise und lehnte sich zurück. Die Schwester verließ den Raum. "hol Jenna ab, kuschel mit ihr und kommt mit ihr morgen her." lächelte ich ihm aufmunternd zu.

Ich konnte Chris überreden, dass er nach dem gemeinsamen Abendessen, nach Hause fuhr und sich um Jenna kümmerte. Er brauchte dringend ein Bett. Seine augenringe waren Wahnsinn. Als Chris dann langsam ging, legte ich mich hin und starrte an die Wand gegenüber von mir. Ich wollte nicht schlafen, weil ich Angst hatte, dass ich Albträume vom erlebten hatte. Irgendwann musste ich jedoch eingeschlafen sein, denn als ich wieder wach wurde, wurde es bereits langsam hell.

Chris und Jenna kamen gegen Mittag vorbei. Ich hielt Jenna viel im Arm und spielte mit ihr. Chris beobachtete uns und redete viel mit mir. Als sie dann abends wieder fuhren, als unsere Maus langsam einschlief, legte ich mich ins Bett  und freute mich auf den nächsten Tag. Chris versprach mir, mich vormittags abzuholen. Lächelnd und mit voller Vorfreude schlief ich langsam ein. Ich träumte vom nächsten Tag, dass ich wieder in unserem familiennest war und mit meiner Tochter spielen konnte.

Am nächsten Morgen, wurde ich vom Arzt noch mal untersucht, ich ließ alles mit mir machen, ich war zwar angespannt, weil es mir zu viel war. Aber ich wollte einfach nur noch nach Hause. In meine eigenen sicheren vier Wänden. "Wenn sie sich nicht wohlfühlen, in irgendeiner Art, sprechen sie bitte bei ihrem Hausarzt vor. Und melden sie sich bitte bei Frau Kalmus, sie ist Physiologie und hilft ihnen gerne dabei, das Geschehene zu verarbeiten." sagte der Arzt und reichte mir ein Prospekt. "Danke, ich werde mir nachher direkt ein Termin machen." sagte ich und steckte den Zettel in meine Tasche. Ich verabschiedete mich vom Arzt und ging dann wieder auf mein Zimmer.

Im Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett und sah auf das Prospekt. Ich wollte mich Chris gerne wieder öffnen und mit ihm das Leben weiterleben, wie wir es vor einigen Tagen noch geführt hatten. Aber ich wusste, dass es verdammt schwer für mich wurde, seine Nähe wieder so zuzulassen, wie ich es einmal tat. Ich wusste auch, dass Chris mir niemals was antun würde, aber ich hatte Angst. Angst vor Männern. Ich wollte diesen Schritt machen und mir professionelle Hilfe holen. Ich musste endlich damit abschließen, ich erwartete ein Kind, von dem besten Mann, den ich jemals treffen konnte. Ich wollte ihn jetzt nicht damit vergraulen, nur weil ich ihn nicht an mich ran lassen konnte. Ich wusste auch nicht, ob ich ihn wirklich vergraulte, aber ich wollte es nicht riskieren, dafür liebte ich ihn zu sehr.

Leise klopfte es an der Tür. "ja." sagte ich und sah vom Prospekt auf. "hey, schatz. Ich wollte dich abholen." lächelte Chris und kam hinein, als ich hinab sah, erkannte ich Jenna an seiner Hand, die langsam lief. "hey meine Lieblinge." lächelte ich und hielt meine Hand nach meiner Tochter aus. Brabbelnd kam sie langsam auf mich zu. "Hallo Baby." lächelte ich und hob sie auf meinen Arm, dabei lächelte ich Chris an. Langsam nahm er mir das Prospekt ab und lächelte. "ich finde es schön, dass du dir Hilfe holst." lächelte er und streichelte kurz meine Hand. "ich tue es für euch drei. Ich möchte wieder so leben, wie vorher." hauchte ich und verlor eine Träne. Ich strich mir meine Tränen weg und stand auf, damit wir langsam los konnten.

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Guten Abend

Ein gute Nacht Kapitel.

Es kann sein, dass die nächsten Tage maximal nur ein Kapitel online kommt. Oder auch mal ein Tag keines. Ich schreibe in der Berufsschule nämlich jetzt noch einige Klausuren, wofür ich mich noch vorbereiten muss.

Liebste Grüße

19Rina95

Ehrlich Brothers -> Wirklich nur mein Chef? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt