Das Gespräch

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Gegen Mittag waren wir endlich zu Hause. Als aller erstes ging ich duschen, sehr lange duschen. Ich stand fast eine Stunde unter dem duschkopf und seifte mich immer und immer wieder ein. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich extrem nach max und Krankenhaus roch. Nach der Dusche zog ich mir einen Bademantel an und ging ins Schlafzimmer, wo ich mir ganz frische Sachen anzog, jedoch hatte ich immer noch das Gefühl, dass ich stank und dreckig war. Ich rollte mich noch in eine Decke ein, da mir etwas kühl wurde und ging dann ins Wohnzimmer, wo Chris und Jenna auf dem Boden saßen und spielten.

"wann ist mausi heute morgen aufgestanden?" fragte ich meinen Freund, der dann zu mir aufsah. "Das musste gegen sieben Uhr gewesen sein." erklärte er und ich nickte. "dann sollte sie gleich mal ein mittagsschlaf machen." bemerkte ich und stand auf, um sie in ihr Zimmer zu bringen. Ich wollte nämlich in Ruhe mit Chris sprechen. Jenna war so stolz darauf, dass sie nun an der Hand laufen konnte und tapste leise neben mir. In Jenna's Tempo ging ich mit ihr langsam in ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett. Ihr Augen wurden auch immer schwerer, leise sang ich ihr noch was, bis sie komplett eingeschlafen war.

Ich ging nochmal kurz in die Küche, holte mir was zu trinken und ging wieder zu Chris. Dieser saß auf der Couch und wartete auf mich. "darf ich dich fragen, wie du erfahren hast, dass ich weg war?" fragte ich leise und kuschelte mich in meine Decke. Chris setzte sich in schneidersitz mir gegenüber. "dein Anwalt hatte etwa 15 Minuten, nachdem dein Termin angefangen hatte, angerufen und hatte gefragt, wo du seist. Ich hab ihm erklärt, dass du mehr als pünktlich los gegangen warst. Herr Tietz, hatte mich dann etwas beruhigt, weil ich sofort dachte, dass dir was passiert ist. Er meinte ich soll dich versuchen zu erreichen." erklärte er sah mich dabei genau an. "und hast du es versucht?" fragte ich, schließlich wollte ich alles wissen. "Natürlich. Ich hab dich tausendmal angerufen, aber immer wieder hast du mich weggedrückt. Ich hatte Andreas, Lukas, Manuel, malte und alle anderen drum gebeten, zu versuchen, dich zu erreichen. Aber alle wurden weggedrückt."seufzte er und sah auf die Couch. Alle hatten mich versucht anzurufen. "du weißt aber, dass ich dich oder die anderen niemals wegdrücken würde, oder?" fragte ich leise und er nickte. "naja, am Anfang hab ich gedacht du wärst sauer. Und da hab ich mir Gedanken gemacht, was ich falsch gemacht habe. Aber ich kam auf keinen Nenner und mir war klar, dir muss was zu gestoßen sein. Schließlich würdest du deine Prinzessin nicht bei mir lassen und einfach abhauen." fing er langsam an. "dann hatte ich Andreas angerufen, ob er mich zu meiner Mama fahren konnte, damit Jenna bei ihr bleiben kann und dann mit mir zur Polizei. Ich war so sehr geschockt, dass ich mich selber nicht getraut hatte, mich hinter das Steuer zu setzen." erklärte er und ich nickte. "hat Andreas dir geholfen?" fragte ich. "Ja, er sagte nur, ich solle für Jenna ein paar Sachen zusammen packen und dann unten auf ihn warten. Er war innerhalb von einer halben Stunde da. Wir waren direkt bei meiner Mama, die auch sofort bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Ich erklärte ihr nur alles kurz und knapp und sie war einverstanden auf die Maus auf zupassen." ich hörte ihn einfach nur zu, ich wollte alles wissen, wie er die Tage erlebt hatte. Kurz trank er etwas und sah mich an. "Nachdem wir dann Jenna bei meiner mum gelassen hatten, sind wir direkt zu der Polizei. Die hatten deinen so wie meinen Namen aufgenommen. Jedoch sagte mir der Polizist, dass sie noch nicht suchen würden, da du erst wenige Stunden verschwunden warst. Ich hatte denen auch erklärt, dass du schwanger bist und dir irgendwas zu gestoßen sein muss, da du so einen Verhalten nie hattest." tief holte er Luft und ich streichelte seine Hand, ich spürte, dass ihm das erzählen schon fertig machte. "naja auf jeden Fall wollten die Polizisten nicht helfen und es war schon spät Abend. Andreas hatte einige aus der Werkstatt zusammen getrommelt, ich hatte deinen Anwalt angerufen und wir hatten ungelogen die ganze Nacht nach dir gesucht. Vielleicht bist du irgendwo umgekippt oder irgendwas anderes. In der Nacht bekam ich dann eine Nachricht von dir, dass es dir gut ginge und ich mir keine Sorgen machen sollte. Sofort hab ich wieder versucht dich anzurufen, aber wieder wurde ich weggedrückt. Da wusste ich zu hundert Prozent, dass etwas nicht stimmte." leicht drückte er meine Hand, woraufhin ich mich auch wieder anspannte, entschuldigend sah er mich an. "am nächsten Tag hatte ich alle Krankenhäuser abtelefoniert, ob du irgendwo eingeliefert wurdest, aber da lief ich auch nur ins schwarze. Mit den Jungs lief ich immer weiter durch die Straßen, Andreas wollte immer, dass ich eine kleine Pause machte. Mal etwas runter kam oder etwas aß. Aber das wollte ich alles nicht. Das einzige was ich wollte, war dich wieder bei mir zu haben. Und am Abend war ich wieder bei der Polizei, dass sie mir endlich helfen sollten. Nachdem dein Anwalt sich auch eingemischt hatte, hatten sie endlich dein Handy versucht zu orten. Sie sagten, dass das etwas dauern würde und sie sich melden wollten." wieder holte er tief Luft. "deswegen sahst du vorgestern auch so schrecklich aus. Du hattest weder geschlafen noch gegessen, mhm?" fragte ich leise und streichelte seine Hand. Langsam nickte er, ihm ging es total schlecht, als ich weg war. "Andreas hatte mich an dem Abend mit zu sich genommen und hatte versucht, dass ich mich etwas entspannte. Er war die ganze Zeit bei mir  hat mir geholfen, dass ich nicht völlig durchdrehe." sanft streichelte ich seine Hand weiter, mir tat er so unfassbar leid. "tut mir leid, dass ich dir so einen Schrecken eingejagt habe." hauchte ich. "du kannst doch gar nichts dafür, du hast mehr gelitten als ich. Naja, auf jeden Fall, hatte sich die Polizei am nächsten Morgen direkt gemeldet. Du warst noch in Bünde und die würden sich direkt dort hinbegeben. Ich sollte zu Hause bleiben, aber das konnte ich nicht. Ich machte mich sofort auf den Weg, als sie mir die Adresse sagten. Zuerst haben sie Max festgenommen und mit dem Schlüssel sind sie dann in den Keller, wo sie alles abgesucht hatten. Ich war die ganze Zeit hinter ihnen. Und als sie dann die letzte Tür öffneten und ich dich dort liegen sah, dachte ich nur, dass wir zu spät waren." seufzte er leise und sah mir in die Augen. Immer wieder lief mir ein Schauer über den Rücken. "Wir hatten dich sofort ins Krankenhaus gebracht. Dein Anwalt hatte mir noch gesagt, dass er sich darum kümmerte, dass Max hinter Gittern kommen würde, er die Scheidung sofort durchsetzen würde ohne scheidungsjahr. Und er wird nie wieder in deiner Nähe dürfen. Dafür werde ich, sowie Herr Tietz sorgen. Ich bin einfach froh, dass du wieder bei mir bist." zum Ende wurde er leiser. "ich bin auch froh, endlich wieder bei dir zu sein. Ich liebe dich." hauchte ich. "ich dich auch." lächelte er, ich wusste nicht, was in mir geschah, aber ich umarmte ihn einfach. Chris jedoch, war passiv, damit ich mich nicht so eingedrängt fühlte.

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Guten Morgen ❤️

Ich war am heutigen Morgen wieder fleißig und habe ein Kapitel geschrieben.

Ich wünsche dir viel Spaß

Deine

19Rina95

Ehrlich Brothers -> Wirklich nur mein Chef? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt