Schon vor ein paar Wochen haben wir beim Stöbern und Googeln festgestellt, dass es einen großen, regelmäßigen Flohmarkt in Prag gibt. Damit war dann das Programm für Samstag Vormittag entschieden. Wir schlafen zwar aus, lassen uns heute aber mit dem Frühstück nicht ganz so viel Zeit, sondern laufen zügig zu der U-Bahn, die uns zur Bleší Trhy bringt. Als wir aus der Erde auftauchen, müssen wir nur dem Strom der Menschen folgen. Jeden Samstag und Sonntag findet auf dem alten Industriegelände der größte Flohmarkt von Tschechien statt. Bald schon können wir, so weit das Auge reicht, nur noch Bullis, Pavillons, Tapetentische und jede Menge Menschen sehen. Das Gelände ist wirklich riesig.
Hier werden wir eine Weile beschäftigt sein ...Touristen findet man hier wohl nur sehr vereinzelt, da das Angebot sich vor allem an Einheimische richtet. Ich kann um uns drumrum jedenfalls nur Tschechisch hören. Kein Deutsch, kein Englisch, nichts von dem, was uns in den letzten Tagen aus den üblichen Massen entgegenschallte. Hier gibt es wirklich alles: Antiquitäten, Sammlerstücke, Haushaltsgeräte, Kurzwaren, Autoreifen, Klamotten und eine ganze Menge Schrott. Kinder sitzen auf Decken und verkaufen ihre Comics oder Barbies, an der einen Seite sind einige Stände mit Kunsthandwerk. Kreative Menschen bieten hier ihre Werke an.
Zunächst lassen wir uns etwas ziellos mit der Masse treiben, bis wir kapieren, dass das Gelände sozusagen Abteilungen hat. Jedenfalls befinden sich die Textilien beieinander, die Haushaltswaren, die Elektronik. An dem einen oder anderen Stand können wir auch besondere Schätze für wenig Geld entdecken. Wir müssen uns echt an unseren Portemonnaies festhalten, denn alles, was wir heute kaufen, müssen wir in unseren Koffern wieder bis nach Hause bringen können. Also schlendern wir meistens in der Mitte zwischen den Ständen entlang. Nur, wenn uns etwas so richtig reizt, gehen wir näher ran.
Ich finde es spannend zu beobachten, wofür Max sich interessiert. Es ist mal wieder ein Stückchen kennen lernen. Mal sehen, ob er sich was kauft. Meistens flippt er sich durch Kisten mit DVD's. Oder er hat bei Lederjacken und Sportklamotten gebremst.
Ich stöbere vor allem in Secondhand Klamotten, ziehe manches über und mache dann für Max Modenschau. Wir albern uns richtig ein, und ich genieße seine Aufmerksamkeit. Max hat auch ein gutes Auge dafür, welche Farben mir stehen. An einem Stand sitzt eine Schneiderin, die aus alten Klamotten Unikate näht. Sie nimmt sich irgendeine alte Jeans und macht daraus eine stylische Umhängetasche. Sie verziert ein einfarbiges T-Shirt an einer Kante mit Minihäkelblumen in Kontrastfarben. Hier setzt sie aus einem anderen Stoff eine Tasche auf, dort näht sie ganz viele Knöpfe an. Jedes einzelne Teil ist eine Explosion an Farben und Ideen.
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Was sich neckt, das hasst sich
Ficción GeneralÄhhh - heißt das nicht eigentlich: "... das liebt sich" ??? Eigentlich ... Aber nicht, wenn ein notorischer Mathemuffel mit Hang zum verbalen Kahlschlag kurz vorm Abitur auf eine Lehrerin trifft, die mit Liebe zur Mathematik und einer ausgesprochen...