Ähhh - heißt das nicht eigentlich: "... das liebt sich" ??? Eigentlich ...
Aber nicht, wenn ein notorischer Mathemuffel mit Hang zum verbalen Kahlschlag kurz vorm Abitur auf eine Lehrerin trifft, die mit Liebe zur Mathematik und einer ausgesprochen...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Nachher wird's spannend. Gleich in der ersten Stunde trifft sich der komplette zwölfte Jahrgang in der Aula, die Projektleitungen stellen die einzelnen Projekte vor, es werden Fragen beantwortet. Und wer schlau ist, meldet sich danach sofort an, weil die beliebten Projekte schnell voll sind. Anschließend ist gleich Tutorenstunde, und wir werden sicher noch weiter von unseren Schülern bestürmt werden. Aber dann müssen wir nur noch die Wünsche auswerten, und die Projekte werden ziemlich schnell zu Selbstläufern.
Als der Vorschlag zu dem „Projekt"-Projekt im letzten Schuljahr kam, hatten viele Kollegen was dagegen, weil sie befürchtet haben, einfach noch mehr Arbeit in Schule stecken zu müssen. Aber dann haben die meisten schnell begriffen, dass sie eigentlich nur bekannte Inhalte in einem anderen zeitlichen Rahmen mit mehr Möglichkeiten unterrichten können. Und als dann die ersten anfingen, von all dem zu schwärmen, was ihnen dazu einfiel, kamen nach und nach alle auf den Geschmack. Deshalb sind die angebotenen Projekte in diesem Schuljahr schon viel differenzierter und experimenteller.
Entspannt radeln Jenny und ich zur Schule. Jenny und Lennart werden mit mir zusammen das Survival-Projekt leiten. Jenny, weil sie wie ich einen Trainer-Schein dafür hat, und Lennart zwangsläufig, weil Jenny seine Referendarin ist. Aber er trägt es mit Fassung. Letztes Jahr im Referenddariat hatte ich das Projekt auch schon angeboten, aber da hatte mich Herr Recksing begleitet.
Die Projekt-Anbieter treffen sich eine Viertelstunde vor Beginn in der Aula, checken nochmal die Reihenfolge der Vorstellungen, sortieren die Info-Papiere und machen es sich bequem. Dann trudelt der Abitur-Jahrgang nach und nach ein. Der Stufenleiter Herr Erdmann begrüßt die Anwesenden, und alle Tutoren checken heimlich, ob ihre Leute auch vollzählich sind, denn das hier ist eine Pflicht-Veranstaltung. Bei mir fehlt nur Sandra, aber die hat sich am Wochenende bei einem Volleyball-Turnier den Fuß verstaucht und sich deshalb noch gestern Abend für heute abgemeldet. Laura wird alle Unterlagen für sie einsammeln. Und Fatih, von dem ich nicht viel mehr weiß als, dass er Langstreckenlaufen macht - wahrscheinlich, weil er sowieso sein ganzes Leben lang vor allem auf der Flucht ist. Der fehlt dauernd und hat wahrscheinlich schon aufgegeben.
Nacheinander stellen nun alle Projektleiter ihre Projekte vor mit Zeiten, Daten und Inhalten, verkünden, wieviele Plätze noch frei sind, nachdem sich einige ja schon im Laufe der Woche entschieden hatten, und beantworten jede Menge Fragen, die zum Teil von den Eltern mitgegeben wurden. Helikopter-Eltern ...
Herr Erdmann hat ein besonderes Projekt. Er ruft dazu auf, einen Ausschuss zu bilden, der die Abi-Feier, den Ball, die Zeitung, den Streich und alle anderen Abi-Aktivitäten organisieren wird. Unter seiner Beteiligung, denn vor ein paar Jahren ist ein Jahrgang als Abistreich ins Lehrerzimmer eingebrochen, hat sämtliche Klassenbücher entführt, gelocht und im Park in die Bäume gehängt. Die Lehrer mussten die per Schnitzeljagd wiederfinden und dann auf die Bäume klettern. Dumm gelaufen – das war Dokumentenbeschädigung. Seitdem muss immer der Stufenleiter bei allen Planungen unter Ableisten heiliger Verschwiegenheitsschwüre dabei sein und alles durchwinken.
