041 ** Bucket Point ** So. 22.9.2019

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„Kommt rein, Jungs!"Moritz und Paul haben stehen vor der Tür, weil wir uns gemeinsam auf die Survivalwoche einschwingen wollen, bevor wir nachher zum Training gehen

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„Kommt rein, Jungs!"
Moritz und Paul haben stehen vor der Tür, weil wir uns gemeinsam auf die Survivalwoche einschwingen wollen, bevor wir nachher zum Training gehen. Ich schnappe mir Gläser und Getränke in der Küche und latsche hinter den beiden anderen die Treppe hoch. Moritz stürzt sich sofort auf meine offene Reisetasche und stöbert, was ich alles eingepackt habe.
„Is ja langweilig. Nur Klamotten für 'ne Woche. Hast du die Packliste verschlampt?"
Ich grinse ihn an.
„Nö, aber alle spannenden Dinge sind im Rucksack."

Ich lasse mich neben Paul auf mein Bett fallen.
„Im Wesentlichen wird uns die Ausrüstung für den Zweitagesmarsch dort zur Verfügung gestellt. Aber wir dürfen ja jeder genau einen Gegenstand mitnehmen, der für uns persönlich im Gelände unverzichtbar erscheint. Wofür habt ihr euch entschieden?"
Moritz klopft sich auf die Hosentasche.
„Ich dachte an mein Multitool, dass ich sowieso immer in der Tasche habe."
"Es muss aber was sein, was man in einem Flugzeug im Handgepäck transportieren darf. Und da kommst du mit einem Multitool eher nach Guantanamo als in einen Flieger rein."
„Stimmt. Mist! Aber ich kann doch nicht Stricknadeln mitnehmen, damit ich was Spitzes dabeihab."

Paul dreht die Augen zur Decke.
„Würde ich Dir auch nicht raten. Stricknadeln, Nagelfeilen, Zahnstocher – alles, was auch nur im Entferntesten spitz ist, Flüssigkeiten, kommt alles gar nicht durch die Kontrollen heutzutage, 9-11 sei Dank."
„Und wenn ichs mir in die Unterhose nähe?"
Paul und ich kugeln uns übers Bett vor Lachen.
„Was denn!?! Das Multitool ist doch die beste Wahl!"
„Nööööö?"
„Dann beschaff ich mir eben von der Lufthansa eine Sondergenehmigung. So!"
Ich springe auf und renne aufs Klo, sonst mache ich mir gleich vor lauter Lachen in die Hose.

Als ich wiederkomme, hängt Moritz mit deutlichem Schmollmund und gerunzelter Stirn über seinem Handy und versucht, Papa Google irgendeinen Paragraphen zu entlocken, der ihm hilft, sein geliebtes Tool reinzuschmuggeln. Da huscht ein triumphierendes Lächeln über sein Gesicht.
Na, jetzt bin ich aber neugierig!
„Ha! Wenn ich die Werkzeuge, spitzen Gegenstände und Co. deklariere und vorher verpackt übergebe, dann werden sie vom Personal mitgenommen und mir hinterher wieder ausgehändigt."

„Fragt sich nur noch, ob ein Absturz als 'hinterher' zu bezeichnen ist und ob das Personal dann noch den Kopp dafür hat, kurz vorm Abnippeln zu verraten, wo sie dein kostbares Tool verstaut haben."
Moritz ist beleidigt, weil wir uns immernoch schimmlig lachen über ihn.
„Pö! Wenn so'n Flugzeug abgestürzt ist, dann durchsuchen die Überlebenden doch alles, was noch zugänglich ist, eben damit sie sich gut ausrüsten können! Ich bestehe darauf, dass ich dabei mein Multitool wiederfinde!"
Dann muss er aber auch mitlachen.

„Also – eins ist mal klar – wenn wir uns nach so einem Absturz überhaupt lebend wiedersehen – und uns dann so streiten wie die Kesselflicker -, dann kommen wir niemals lebend aus dem Dschungel wieder raus, egal, ob mit oder ohne Multitool, weil wir uns gegenseitig völlig blockieren."
„Hmmm. Ich freu mich ganz dolle drauf ..."

Was sich neckt, das hasst sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt