Eigentlich wollte ich mich ja auf Maximilian Gersten konzentrieren. Aber dass er dauernd in der Nähe von Frau Süß zu finden ist und mit ihr im Auto fährt oder vor ihrem Haus auftaucht – das finde ich noch viel spannender. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zwei was miteinander haben, so wie sie ihn immer verteidigt hat.
Ich konnte immernoch nicht rausfinden, warum sie denn nun eigentlich im Krankenhaus war. Aber Maximilian ist dort eindeutig zu oft und zu den seltsamsten Tageszeiten hingefahren. Allmählich macht mir das Spielchen richtig Spaß. Ihn zu beschatten, ist eine Herausforderung, weil er so viel Fahrrad fährt, aber er liefert mir einfach so schöne Vorlagen!
Ich habe jetzt einige Fotos, die zum Denken anregen können. Mir fehlt nur noch der ultimative Beweis, dass die beiden wirklich zusammen sind. Als er in Werden in ihr Auto gestiegen ist, habe ich die beiden ja leider verloren. Ins Krankenhaus hab ich mich nicht reingetraut. Aber jetzt ist sie wieder gesund, die Schule geht normal weiter. Da müsste ich die beiden doch eigentlich mal erwischen können, wie sie Händchen halten oder so.
Allerdings haben sich beide seit Schulbeginn ziemlich rar gemacht. Maximilian kommt nicht mehr zur Nachhilfe zu ihr, sie selbst fährt zwischen zwei Schulen hin und her, was es für mich nicht grade einfacher macht. Und ins Gymnasium sollte ich besser nicht reingehen. Wenn ich Pech habe, sind sie schon wieder zerstritten und getrennt. Er ist ja auch viel zu jung für sie. An Frechheit stehen sie sich allerdings in nichts nach ...
Heute ist Maximilian zum Bahnhof gefahren. Ich bin gleich hinterher und konnte tatsächlich rausfinden, wo er hin wollte. Er kann mich nicht gesehen haben, wie ich auch eingestiegen bin. Leider war die Aktion völlig umsonst. Er hat seinen Vater getroffen und ist mit ihm noch weiter gefahren mit einem Bus. Das war mir zu brenzlig, ich wäre der einzige andere Fahrgast gewesen. Aber mit seinem Vater muss ich ihn auch nicht beschatten. Also bin ich wieder nach Hause gefahren.
Der Krankenhausaufenthalt von Frau Süß hat mir ja noch ein weiteres Pärchen in die Hände gespielt. Dr. Fahrendorf ist der Praxisanleiter von Frau Tucher – und offensichtlich ihr Freund. Und die sind alle vier so dicke miteinander befreundet, dass die beiden Männer am Dienstag sogar zusammen dort zu Besuch waren und auch gemeinsam gegangen sind. Wer weiß, was da für Orgien stattgefunden haben ... Jedenfalls kann ich jetzt ganz wunderbar alle vier gegeneinander ausspielen und einzeln mit meinen hübschen Bildern „erfreuen". Ich will sie zittern sehen!!! Die ganze Bande! Sie sollen auffliegen und so richtig tief in Probleme geraten.
Das kalte Wetter ist eine weitere Herausforderung. Vor allem, wenn ich keine festen Termine kenne sondern einfach warte, OB was passiert. Jetzt stehe ich vor dem Haus der beiden Damen, oben ist Licht. Ab und zu sehe ich auch einen Schatten am Fenster. Aber aus dem Bau kommen sie nicht. Erst um 16.00 Uhr kommt Frau Tucher raus und geht zu Fuß davon. Ich beschließe, ihr zu folgen, weil Max ja mit seinem Vater beschäftigt ist. Da wird Frau Süß sicher nicht hinfahren.
Frau Tucher hat einen ordentlichen Schritt drauf. Sie geht zügig um einige Ecken und hat offensichtlich ein festes Ziel. Erst nach ettlichen Minuten kapiere ich, dass sie auf dem Weg zur Schule ist. Was will sie denn da? Sex auf dem Lehrerpult? Ich werde dran bleiben. Vielleicht kommt Dr. Fahrendorf ja auch, und die beiden liefern mir noch ein paar schöne, eindeutige Motive.
Hoffentlich. Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich muss die Aktion vor Maximilians 18. Geburtstag starten, damit ihnen allen so richtig die Hölle heiß gemacht wird.
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26.12.2020
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Was sich neckt, das hasst sich
General FictionÄhhh - heißt das nicht eigentlich: "... das liebt sich" ??? Eigentlich ... Aber nicht, wenn ein notorischer Mathemuffel mit Hang zum verbalen Kahlschlag kurz vorm Abitur auf eine Lehrerin trifft, die mit Liebe zur Mathematik und einer ausgesprochen...