Ähhh - heißt das nicht eigentlich: "... das liebt sich" ??? Eigentlich ...
Aber nicht, wenn ein notorischer Mathemuffel mit Hang zum verbalen Kahlschlag kurz vorm Abitur auf eine Lehrerin trifft, die mit Liebe zur Mathematik und einer ausgesprochen...
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WOW! Ich dreh noch durch. Das Training am Sonntag war super, den Montag hab ich gut überstanden. In der Tutorenstunde haben wir sogar über Adventskalender geredet, und Anni hat uns strahlend erzählt, dass sie Pettersson und Findus so liebt und dass ihre Mitbewohnerin ihr einen Tee-Lese-Adventskalender mit dem Buch geschenkt hat. Die Freude in ihrem Gesicht hat mich erleichtert und wirklich berührt. Moritz, Milly und Paul haben unübersehbar gegrinst, aber es scheint ihr nicht aufgefallen zu sein.
Aber dann. Montag die Nachhilfe in ihrer Wohnung, wo sie mir stolz und glücklich den Korb zeigt. Dienstag Mathe. Mittwoch Sport. Und Nachhilfe wieder bei ihr. Und heute gleich Mathe UND Sport hintereinander weg. Ich dreh durch. Anni, liebe, liebe Anni, bitte verzeih mir. Oder schaffe es bitte wenigstens, den Adventskalender weiter zu genießen, auch wenn du morgen irgendwann erfährst, dass er von mir ist.
Wir haben zwar nachher noch Lerngruppe, aber vorher gibt es im Hause Seitz die Tradition, dass alle gemeinsam in der Küche hocken und all ihre Schuhe putzen. Sogar Ole wedelt mit einer Bürste über seine Gummistiefel. Dann entscheidet jeder, welche Schuhe er oder sie in den Flur neben die Haustür stellt. Wieder überkommt mich ein Glücksgefühl, dass ich einfach so Teil davon sein darf. Allerdings fällt mir dann Papa ein. Der nebenan hockt, und dem niemand die Schuhe füllen wird. „Tante Jana?" „Ja?" „Ich ... muss grade dran denken, dass ... Papa morgen nichts in seinen Schuhen haben wird. Ich finde das so traurig."
Sie schaut mich lange an. „Das ehrt dich, Max. Wenn du möchtest, stellen wir ihm morgen was vor die Haustür. Dann findet er das, wenn er von der Firma heimkommt. Ach, übrigens. Ich kann das jetzt nicht ausführlich erzählen." Sie wirft einen vielsagenden Blick in Richtung der Kleinen. „Aber sowohl Tanja als auch Uwe haben mir erzählt, dass Axel sich wohl langsam innerlich in Bewegung setzt. Tanja und Axel haben sich zum ersten Mal getroffen gestern. Das macht doch Hoffnung, oder?"
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Wenn ich dran denke, wie traurig Tanja am Sonntag war. Wie sehr sie geweint hat – dann ist das wirklich eine gute, eine hoffnungsvolle Nachricht. „Oh ja! Das ist mein schönstes Nikolausgeschenk!" Ehrlich. Ich freue mich ehrlich. Und ich bin ehrlich traurig für Papa, dass er so allein ist. Zum ersten Mal seit meinem Umzug habe ich plötzlich das Gefühl, dass ich Papa richtig vermisse. Und dann kommen MIR die Tränen. Ich drehe mich schnell weg, aber mindestens Lasse hat es doch gesehen.
Ich verabschiede mich schnell, fahre zur Lerngruppe zu Moritz und bitte die beiden anderen, dass sie mir dabei helfen, mich abzulenken und mich zu konzentrieren. Sie fragen nicht viel. Wir lernen einfach. Hinterher bewundern wir noch den Führerschein, den Moritz heute schon abholen durfte, weil er morgen achtzehn wird und dann fahren darf. „Cool. Paul, wir müssen nie wieder durch den Regen radeln. Ab jetzt haben wir einen echten Nikolaus als Chauffeur!" Moritz tippt sich an die Stirn. „Bei euch piepts wohl. Nix Chauffeur. Und innerhalb von Essen schonmal gar nicht." Paul und ich schmollen ein bisschen gespielt. Dann machen wir uns wieder auf nach Hause. Morgen nach dem Training wollen wir Moritz mit einer kleinen Party überraschen. Milly und Luis haben auch mitgeplant. Das wird bestimmt lustig.