064 ** Resetknopf drücken ** Mo. 14.10.2019

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Montag Morgen, Sport-Theorie in der Zwölften, Premiere fürs Resetknopf-Drücken vor Publikum

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Montag Morgen, Sport-Theorie in der Zwölften, Premiere fürs Resetknopf-Drücken vor Publikum. Max benimmt sich ziemlich normal, hält sich einfach bedeckt, wirkt hochkonzentriert, arbeitet aktiv mit. Ich bekomme von allen, die eine Facharbeit geschrieben haben, ihr offizielles Exemplar und stapele sie unbesehen auf meinem Pult. Manche rutschen unruhig auf ihren Stühlen rum und wüssten wahrscheinlich ihre Note am liebsten sofort. Aber damit werden sie wohl bis Mitte November warten müssen. Schneller kann ich das nicht schaffen.

Fatih ist wiedermal nicht da, hat auch keine Facharbeit angemeldet oder geschrieben. Da er aber bei der Klausur auch nicht anwesend war, ist damit sein Abi faktisch gelaufen. Alle anderen sitzen da und schauen mich erwartungsvoll an.
„Bevor wir das neue Thema angehen, möchte ich, dass wir uns Zeit nehmen für uns. Wir haben uns zum Teil seit drei Wochen nicht gesehen. Wie laufen Ihre Projekte, wie kommen Sie mit dem Lernen fürs Abi voran, gibt es irgendetwas, wobei ich Ihnen noch zur Seite stehen sollte?"

Es entspinnt sich ein nettes Gespräch, bei dem alle sich rückvergewissern können, dass sie ganz gut in der Zeit liegen, Hilfe für bestimmte Fächer oder Themen angeboten bekommen, von ihren Ferien erzählen oder ihre Pläne nach dem Abi austauschen. Ich gebe ihnen nur als Hausaufgabe ein paar Seiten im Sportbuch zu lesen auf und entlasse sie schon am Anfang der Tutorenstunde.
Langsam anfangen, ich muss nicht gleich am ersten Tag nach den Ferien lospreschen.
Auch ich selbst nutze die Zeit, um mich wieder an die Schulatmosphäre zu gewöhnen und regele für mich allerlei Hintergrundkram, Kopien, Postfach leeren, Belegungsplan der Halle pflegen und tausend andere Kleinigkeiten.

Auch ich selbst nutze die Zeit, um mich wieder an die Schulatmosphäre zu gewöhnen und regele für mich allerlei Hintergrundkram, Kopien, Postfach leeren, Belegungsplan der Halle pflegen und tausend andere Kleinigkeiten

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Kaum hat die Süß uns entlassen, nehmen Paul und ich unseren lieben, geheimnistuerischen Max in die Mitte und lotsen ihn zu unserem alten Stammplatz auf der Eiche. Das schockt ihn anscheinend wenig, denn er grinst die ganze Zeit vor sich hin.
„So, mein Lieber. Gestern Abend bist du uns gleich entwischt. Jetzt spuck aus, was bei dir schon wieder den Schalter umgelegt hat."
„Wollt ihr nicht warten, bis Lasse auch da ist? Sonst muss ich alles zw..."
„Nö. Wer weiß, vielleicht kommt der erst zur Pause raus, so lange warten wir nicht mehr. Schieß los!"

Paul schaltet sich ein.
„Max, wir haben kein Recht, irgendeine Antwort von dir zu fordern. Aber du bist uns unglaublich wichtig, wir haben ein gemeinsames Ziel, und du veränderst dich zur Zeit so häufig, so plötzlich und so dolle, dass wir einfach verunsichert sind. Nur in diesen drei Wochen ist so wahnsinnig viel passiert, was dich hin und hergeschüttelt hat. Bitte vertrau dich uns an. Es ist einfach leichter, für dich da zu sein und dich zu verstehen, wenn wir mehr wissen."

Was sich neckt, das hasst sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt