Teil 13

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Wincent


„E-entschuldigung", stammelte sie und ich musterte sie einen kurzen Augenblick. Ich kannte sie doch, das war doch die aus dem Park. Wie war noch mal ihr Name? Irgendwas mit S oder? Doch irgendwie war das ziemlich schnell Nebensache, denn sie wirkte ziemlich aufgelöst, wieder begegnete ich ihr mit Tränen in den Augen. Noch einmal anders aufgelöst, als damals im Park. „Schon okay. Es ist ja nichts passiert. Der Sand ist ja nun wirklich nicht hart, es war also eine weiche Landung", entgegnete ich lächelnd, „Mir zumindest nicht. Ist dir was passiert? Hast du dich verletzt?" Sie schüttelte den Kopf: „Nein, nein. Mir geht es gut." Ich nickte kurz. „Ehrlich gesagt ... du siehst trotzdem nicht danach aus als sei alles okay. Und schon gar nicht so, als ginge es dir gut", entgegnete ich vorsichtig, in der Hoffnung sie damit nicht zu kränken. „Ich ... hab einfach nur sehr schlecht geschlafen", murmelte sie, stand auf und klopfte sich den Sand von den Klamotten. Ich tat es ihr gleich. „Ich hab dir das damals schon in Hamburg angeboten und würde das heute gern wieder anbieten. Ich hab auf jeden Fall ein offenes Ohr. Manchmal ist es sogar hilfreich mit jemand Fremden zu reden, so als Außensteher", ich lächelte sie aufmunternd an. Sie zögerte und seufzte dann. „Ist ja auch eigentlich jetzt egal", murmelte sie, „Ich hab meinen Freund ... Exfreund gestern zu Hause mit einer anderen erwischt." In ihrer Stimme klang der pure Schmerz mit, weshalb ich sogleich den Drang verspürte, sie in den Arm zu nehmen. Ich wollte aber nicht aufdringlich wirken, weshalb ich dies lieber sein ließ. „Was ein Mistkerl", entgegnete ich stattdessen, auch wenn ich wusste, dass ihr das wohl nicht helfen würde. „Na ja. Ich dürfte gar nicht so überrascht sein", murmelte sie achselzuckend und setzte sich wieder in den Sand, dieses Mal aber in den trockenen, „Bin wohl einfach selbst dran schuld." „Was für ein Quatsch", antwortete ich und setzte mich neben sie, „Wieso solltest du denn daran schuld sein? Also sorry, er ist fremdgegangen. Da verstehe ich wirklich nicht, wieso du schuld bist?" „Ach ... das ist alles ganz schön kompliziert. Du hast bestimmt besseres zu tun, als dir mein Gejammer anzuhören." „Ich habe dir angeboten, dass ich dir zuhöre und das meine ich auch so. Bis ich wieder los muss, hab ich noch einige Stunden Zeit. Also darfst du gern erzählen, wenn du magst. Ich möchte dich natürlich auch nicht dazu zwingen." „Okay ... vielleicht macht drüber reden ja vielleicht ein bisschen was besser", entgegnete sie, „Aber dann sollte ich wohl von Anfang an beginnen ..."

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt