Teil 105

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Sofy

„Das ist Wincent, mein Freund“, erklärte ich lächelnd, „Wir sind noch nicht so lang zusammen und ich wollte euch das nicht am Telefon sagen.“ „Der sieht aber sympathisch aus. Wann lernen wir ihn kennen?“, beteiligte sich mein Opa auch gleich an diesem Gespräch. „Heute Abend. Ich habe ihn eingeladen, dass er mit uns essen geht“, erklärte ich lächelnd, „Aber jetzt erzählt mal, wie kam es zu diesem Überraschungsbesuch?“ „Na ja“, fing meine Oma an, „Wir sind nicht ganz ohne Hintergedanken hergekommen.“ „Ja. Wir suchen hier aktuell nach einer Wohnung, wir wollen nach Deutschland ziehen. In eure Nähe. Wir haben drüben keinen mehr“, erklärte mein Opa weiter. „Kann ich euch helfen? Bei der Wohnungssuche? Oder Sonstigem?“, fragte ich sofort, ich freute mich riesig, dass meine Großeltern nach Deutschland ziehen wollten. „Du hast doch mit deiner Arbeit so viel um die Ohren. Wir wollen dir da nicht noch zusätzlich zur Last fallen.“ „Oma. Ihr fallt mir nicht zur Last! Wo seid ihr denn aktuell eigentlich untergekommen?“ „Bei Mike“, erklärte Opa mir, „Deine Eltern und deine Schwester hatten keinen Platz. Mike hilft uns auch mit der Wohnung.“ „Mum und Dad haben ein großes Haus. Da wird doch Platz für euch sein.“ „Du weißt doch, wie deine Eltern sind“, versuchte mich meine Oma zu beruhigen. Ich fand es jedoch wirklich dreist von meinen Eltern. Vielleicht lag es auch an der schlechten Stimmung, die zwischen uns herrschte. „Ihr könnt heute aber auch gerne hier schlafen. Habt ihr euch schon Wohnungen angesehen?“ „Das ist lieb, aber wir nehmen uns nachher ein Taxi. Und nein. Morgen haben wir die ersten Besichtigungen. Mike schickt dir bestimmt Fotos“, erklärte meine Oma lächelnd. Wir redeten dann noch sehr viel, hatten auch wirklich viel zu erzählen. Gegen halb sechs klingelte es an der Tür. Hm. Wincent hatte doch jetzt einen Schlüssel? Ich entschuldigte mich kurz bei meinen Großeltern und ging zur Tür. Doch bevor ich öffnen konnte, hörte ich dann doch, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und sich die Tür öffnete. „Hatte glatt vergessen, dass ich ja jetzt einen Schlüssel habe“, begrüßte Wincent mich grinsend. „Ist dir ja noch eingefallen“, lachte ich, „Meine Großeltern freuen sich schon, dich kennenzulernen.“ Ich nahm seine Hand und zog ihn leicht mit ins Wohnzimmer. Sofort sprangen meine Großeltern auf, um Wincent zu begrüßen. Wie meine Oma eben war, nahm sie ihn direkt fest in den Arm. Mein Opa blieb da etwas distanzierter und hielt ihm die Hand hin. Ich stellte sie einander vor, drängte dann aber darauf, dass wir rechtzeitig zu unserer Reservierung im Restaurant sein sollten. Sonst würde insbesondere meine Oma jetzt schon mit dem Fragen beginnen.
Im Restaurant angekommen, wurde ich dann doch wieder etwas nervös. Da war ich die ganze Zeit völlig entspannt gewesen und jetzt kam es doch wieder hoch. Die Angst, dass hier doch irgendwo ein Fan von ihm auftauchen könnte. Während meine Großeltern dies nicht bemerken, tat Wincent es natürlich, weshalb er meine Hand in seine nahm und mir zuversichtlich zulächelte. Wenn er so entspannt sein konnte, wieso konnte ich es dann nicht? „Also Wincent“, begann meine Oma und mir war klar, dass nun ihre Fragerei beginnen würde, „Was machst du denn beruflich?“ „Ich bin Sänger“, beantwortete er die Frage lächelnd. „Sänger?“, wiederholte mein Opa, aus meiner Sicht viel zu laut. „Opa“, zischte ich. „Ja. Inzwischen kann ich ziemlich gut damit leben“, bestätigte Wincent lächelnd und blieb dabei völlig ruhig. „Wie cool“, freute sich meine Oma, „Können wir da auch mal zu einem Auftritt kommen?“

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt