Sofy„Wince! Komm jetzt!“, rief Manu aus dem Hintergrund, „Die vom Meet and Greet sind gleich da!“ Wincent seufzte: „Da war ja was.“ „Ja, da war was“, entgegnete ich grinsend, „Und du wirst dir Zeit nehmen und das genießen. Wir laufen nicht weg!“ „Ja, ich bin ja schon weg“, erwiderte er, ehe er sich auf den Weg machte. Ich dagegen schob den Kinderwagen wieder Richtung Sitzecke, wo ich mich zu Marco und Melina setzte. Da Beide starren Blickes auf ihr Handy schauten, entschloss ich mich, auch mal wieder einen Blick darauf zu werfen. Ich hatte einige Anrufe von meinem Bruder, aber das ignorierte ich einfach. Und Marco hatte mir Fotos geschickt. Etwas verwirrt öffnete ich diese. Erst jetzt sah ich die Fotos, die er vorhin von Niilo, Elina und mir gemacht hatte. Und selbst von Wincent und mir hatte er eben ein Foto gemacht. „Marco du Stalker“, scherzte ich lachend, „Wann hast du die ganzen Fotos gemacht?“ „Vorhin? Wenn man halt nur Augen für Kinder und Wincent hat, bekommt man halt Vieles nicht mit“, erwiderte er neckend. Lachend schüttelte ich den Kopf, als bereits eine neue Mitteilung aufploppte. Dieses Mal von Instagram, dass Wincent mich in einer seiner Storys markiert hatte. Also öffnete ich die App, um zu schauen, was für ein Bild er gepostet hatte. Und natürlich hatte Marco ihm die Bilder auch geschickt, denn in seiner Story sprang mir gleich das Bild von mir mit Niilo und Elina entgegen, aber natürlich war kein Gesicht der Kinder zu erkennen. Zusätzlich hatte er die Story dann noch mit einem Herzen versehen.
Etwa anderthalb Stunden später saßen wir alle zusammen um ein kleines Lagerfeuer. Wobei sich die Ersten aber langsam verabschiedeten. Und ehrlich gesagt fand ich auch, dass die Zwillinge langsam in ihre richtigen Betten sollten. „Vielleicht sollte ich mich auch mal auf den Heimweg machen“, sagte ich also zu Wincent, „Aber du kannst ja noch bleiben. Ihr sollt euren Tourabschluss schließlich ausgiebig feiern.“ „Sicher? Ich kann auch mit nach Hause kommen“, murmelte er, aber ich schüttelte den Kopf. „Du sollst den Abend genießen. Und wir werden es schon überleben, wenn du erst morgen nach Hause kommst“, versicherte ich ihm, denn für mich gehörte es irgendwie auch dazu, dass er das feierte. Und das dann auch mal ohne uns. Nur weil wir inzwischen verheiratet waren und Eltern waren, mussten wir in meinen Augen nicht immer alles zusammen machen. Er war ja auch nicht dabei, wenn ich mich mit Melina zum Mädelsabend traf. „Na schön. Fahr aber bitte vorsichtig“, nuschelte er, „Und melde dich, wenn ihr zu Hause seid.“ „Mach ich. Genieß noch den Abend“, erwiderte ich lächelnd und gab ihm dann einen kurzen Kuss. Danach verabschiedete ich mich. Melina wollte noch bleiben. Sie meinte, Flo würde sie nach Hause bringen und das brachte mich wieder zum Grinsen. Die Zwei schienen sich tatsächlich gefunden zu haben und das freute mich wirklich sehr.
Zu Hause angekommen sorgte ich erstmal dafür, dass Niilo und Elina direkt ins Bett kamen. Danach schrieb ich Wincent kurz, ehe ich unter die Dusche sprang und mich kurz darauf ins Bett kuschelte. Es dauerte auch nicht lang, bis ich einschlief. Der Tag war echt lang und anstrengend gewesen, dazu kam der Streit mit meinem Bruder. Das machte einfach müde. Ich schlief echt tief und fest, wurde aber irgendwann kurz wach, als Wincent nach Hause kam und versuchte, möglichst leise unter die Decke zu klettern. „Hm“, brummte ich verschlafen. „Schlaf einfach weiter“, murmelte Wincent leise, „Bei den Zwillingen ist alles gut. Habe eben nach beiden gesehen.“ Das genügte mir. Also drehte ich mich wieder um, damit ich weiterschlafen konnte.
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...