Teil 29

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Sofy


Meine Schwester lachte nur hämisch auf und auch meine Mutter schaltete sich ein. „So ein Nonsens. Die Beiden bekommen das schon wieder hin. Und dann wird hoffentlich bald geheiratet. Du weißt doch Kind, ich habe schon das perfekte Kleid für dich gefunden. Du wirst wunderschön aussehen", schwärmte meine Mutter, ohne mich großartig zu beachten. Und auch meine Schwester mischte sich wieder ein: „Ihr habt euch so oft getrennt und am Ende wart ihr doch wieder ein Paar. Und das alles, weil du es nicht aushältst alleine zu sein. Timo ist super, jemand wie du sollte sich glücklich schätzen einen solchen Mann abzubekommen. Die meisten anderen würden dich nicht mit einer Pinzette anfassen. Schau dich an. Du kleidest dich wie ein Kerl." „Ina was soll das?", schaltete sich sofort mein Bruder ein, um mir zur Seite zu stehen, „Geht's eigentlich noch?" „Nein verdammt", schrie nun ich, „Ich gehe nicht mehr zu dem zurück. Der hat mich von vorne bis hinten betrogen, wer weiß mit wie vielen er es getrieben hat, wenn ich unterwegs war. Selbst mit meiner angeblich besten Freundin hat er eine Affäre. Es ist endgültig aus!" „Kein Wunder, dass er dich betrügt", warf mir Ina direkt vor, „Schau dich an! Da solltest du ihm gestatten, sich hin und wieder mit was Besserem zu vergnügen. Mit dir hält es doch keiner aus. Du bist eine Schande Sofy. Ich schäme mich so, dass sowas wie du meine Schwester ist! Du hättest alles haben können, einen großartigen Typen, Geld, eine Karriere." „Wisst ihr was? Es war eine dumme Idee, herzukommen. Und du sagst gar nichts?", ich wandte mich an meinen Vater, der einfach nur dort saß und nichts sagte. „Nun", räusperte er sich, „Ich würde es besser finden, wenn du erstmal in einem vernünftigen Ton mit uns sprechen würdest." „Bitte? Okay tschau. Ihr könnt mich mal", schrie ich und rannte zur Tür hinaus. Ich bekam nur halb mit, wie mein Bruder seiner Wut Luft machte, dann kam er mir hinterher. Zusammengekauert saß ich auf der Bordsteinkannte und schluchzte drauf los. Mein Bruder setzte sich neben mich und zog mich in seine Arme. „Tut mir leid Mäuschen. Die wissen nicht, wovon sie sprechen. Magst du drüber reden?" Ich schüttelte nur den Kopf, war aber dennoch dankbar, dass wenigstens er bei mir war. „Wieso sehen sie mich also so eine Versagerin? Nur, weil ich kein Jura studiere? Weil ich meinen eigenen Weg gehe? Warum sind sie so überzeugt, dass es für mich nur Timo auf der Welt gibt? Wenn selbst meine Familie das so sieht ..." „Mäuschen. Timo ist ein Idiot und hat keine einzige deiner Tränen verdient! Wer einmal betrügt, betrügt immer wieder. Und daran bist sicher nicht du schuld. Du bist wunderschön und auch du wirst irgendwann den einen finden, der dich glücklich macht. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es mit dir und Timo aus ist. Er hat dir nicht gutgetan. Guck dich mal an, du bist so dünn geworden. Ich habe dich lange nicht mehr Lachen hören, dabei hast du so ein schönes Lachen. Ich möchte meine kleine Schwester wiederhaben, die das Leben in allen Zügen genießen kann und daran arbeiten wir die nächste Zeit. Erstmal ist es schwer, aber es wird leichter, vertraue mir. Ich bin immer an deiner Seite." Wieder konnte ich nur nicken. Es waren lieb gemeinte Worte, aber sie brachten momentan nicht viel. In den Augen meiner Familie war ich eine Versagerin. „Nimm es mir nicht Böse Mike, aber ich fahre nach Hause." „Nein. Du kannst so kein Auto fahren!" „Ich bin alt genug! Passiert schon nicht", antwortete ich und drängte mich an ihm vorbei zu meinem Auto. Er schien einzusehen, dass er keine Chance hatte. „Bitte fahr vorsichtig."

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt