Teil 143

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Sofy

Es vergingen drei Wochen. Inzwischen hatte ich die Sache mit meinem Großvater einigermaßen überwunden. Wenn man das so nennen konnte zumindest. Wincent war nun in den letzten Zügen seiner Auftritte, weshalb er noch mal viel unterwegs war. Aber bereits heute wollte er nach Hause kommen. Für die Zeit hatten wir schon einiges geplant. In erster Linie stand ein gemütlicher Abend mit seiner Familie an, um seiner Mutter und seiner Schwester endlich von der Schwangerschaft zu erzählen. Langsam wurde es Zeit. Auch Marco wusste noch nichts. Von meiner Familie ganz zu schweigen. Das stand alles noch an. Und während Wincents Familie bereits in zwei Tagen kommen sollte, wollte ich Marco noch für das Wochenende einladen. Da ich nun die drei Monate überschritten hatte, musste ich nun auch meinen Chef einweihen. Das hatte ich mir für heute vorgenommen. In einer kleinen Pause nutzte ich also die Gelegenheit und klopfte an seiner Bürotür. Nachdem er mich hineingebeten hatte, öffnete ich die Tür und setzte mich. „Ich müsste etwas mit dir besprechen“, fing ich sofort an, da ich nicht wirklich lang um den heißen Brei herumreden wollte. „Okay? Was kann ich für dich tun?“, erkundigte er sich lächelnd. „Nun. Es gibt da etwas, das du wissen solltest. Ich … bin schwanger.“ „Oh, herzlichen Glückwunsch“, entgegnete er lächelnd, „Das sind ja wirklich tolle Neuigkeiten. Was wird es denn?“ „Das Geschlecht wissen wir nicht. Aber es werden Zwillinge, das steht schon fest“, antwortete ich lächelnd, „Aber bisher ist alles gut, ich kann noch arbeiten und alles.“ „Mach dir da keine Gedanken. Sowas bekommen wir hier schon hin. Pass einfach auf dich und die Zwei auf.“ „Oh, mein Freund passt da schon auf“, antwortete ich lachend.
Nach der Arbeit fuhr ich dann einkaufen, da ich es am nächsten Tag nicht mehr schaffen würde.
Auf der Heimfahrt wählte ich dann Marcos Nummer. Da Wincent es vermutlich vergessen würde, hatte ich gesagt, dass ich ihn anrief. Leider erreichte ich niemanden, sodass ich zu Hause ankam, ohne ihn gesprochen zu haben. Also schleppte ich die Einkäufe nach oben und ließ mich dann erstmal auf die Couch fallen, um erst mal wieder zur Puste zu kommen. Unglaublich, dass ich das bloße Tütenschleppen bereits als anstrengend empfand.
Doch kaum hatte ich mich gesetzt, klingelte mein Handy. Marco rief zurück. Na ja, das war immerhin etwas. „Hallo“, ging ich grinsend ran. „Was kann ich tun?“, wollte Marco sogleich wissen. „Als ob ich immer irgendwas von dir wollen würde, wenn ich dich anrufe“, entgegnete ich schmollend. „Nö. Aber du hast drei Mal versucht, mich anzurufen. Scheint also wichtig zu sein“, antwortete er lachend, „Wobei ich mich erst gewundert habe. Bist du sicher, dass du die richtige Nummer gewählt hast?“ „Hä, wieso das?“ „Na ja, ich hab kurz überlegt, dass du eigentlich Wincent anrufen wolltest und dich vertippt hast.“ „Wirklich? Drei Mal dann? Und ich bin durchaus in der Lage den Namen Marco von dem Namen Wincent zu unterscheiden“, entgegnete ich, „Ich wollte schon dich anrufen, weil Wincent mit Sicherheit nicht dran denkt.“ „Okay? Was gibt es denn?“, wollte er dann wissen, als es jedoch an der Tür klingelte. „Warte. Ich geh kurz zur Tür. Lege dich mal kurz auf der Kommode im Flur ab“, entgegnete ich, legte das Handy auf die Kommode und öffnete die Tür. Erschrocken wich ich ein Stück zurück: „Was willst du denn hier?“

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt