SofyWährend Wincent bereits am nächsten Morgen nach Hamburg aufbrach, musste ich natürlich erst noch zur Arbeit. Da ich aber wusste, dass ich ihn heute Nachmittag bereits wiedersah, fiel der Abschied nicht ganz so schwer.
Kaum kam ich in der Agentur an, zog Melina mich auch gleich in die kleine Küche und schloss die Tür. „Und?“, platzte es dann auch sofort aus ihr heraus, „Was hat er gesagt?“ „Erstmal guten Morgen“, antwortete ich schmunzelnd, „Er hat sich gefreut. Wollte auch gleich Termine absagen und alles, aber nicht mit mir. Und er ist ja auch bald durch mit den Konzerten für dieses Jahr. Ansonsten wollte er nur ein wenig Zeit im Studio verbringen und das Album fertig bekommen.“ „Natürlich hat er sich gefreut“, entgegnete Melina grinsend, „Ansonsten hätte er sich auch was anhören dürfen heute Abend. Steven kann übrigens doch nicht mit. Also fahren nur wir Zwei und Elias. Haben ihm extra so kleine Kopfhörer geholt, wegen der Lautstärke.“ „Amelie hat sicher sonst auch noch eine Idee, wegen der Lautstärke“, antwortete ich schmunzelnd, „Aber wir sollten jetzt erstmal arbeiten. Sonst können wir den frühen Feierabend vergessen.“ Melina stimmte mir zu und wir machten uns dann an die Arbeit.
Gegen Nachmittag machten wir Feierabend und fuhren nach Hause. Doch eigentlich fuhr ich nur kurz heim, um mich umzuziehen. Denn nur wenig später, war Melina bereits da. Sie hatte darauf bestanden zu fahren und ich hatte keine Chance gehabt, dagegen anzukommen. Dafür war sie wesentlich aufgeregter, da sie ja noch nie wirklich einen Backstagebereich erlebt hatte. Durch ihre Arbeit auf Festivals hatte sie zwar viel mitbekommen, aber so genau hatte sie nie in diesem Bereich zu tun.
Als wir ankamen, wartete Amelie bereits auf uns, um uns durch den richtigen Eingang zu lotsen. „Geh ruhig vor“, entgegnete ich, „Ich nehme Elias.“ „Ach was“, Melina winkte ab, holte den Kinderwagen aus dem Auto und legte vorsichtig den schlafenden Elias hinein. Wir gingen zu Amelie, die uns strahlend begrüßte und uns dann auch sofort mitnahm. „Die machen grad den Soundcheck“, erklärte sie die Abwesenheit der Band, „Müssten aber eigentlich bald fertig sein. Es ist bald Einlass und dann kommen auch gleich schon die Fans für das Meet and Greet.“ Und kaum hatte sie ihren Satz beendet, kamen die Jungs bereits vom Soundcheck zurück. Natürlich kam Wincent direkt zu uns, begrüßte erst Melina und zog mich dann in seine Arme, um mir einen kurzen Kuss zu geben. „Wincent denk dran, es kommen gleich die Fans für das Meet and Greet“, erinnerte Amelie ihn sofort. Wincent seufzte: „Ja. Ich wollte nur meine Freundin begrüßen, wenn sie schon mal hier ist. Habe das nicht vergessen. Und ein bisschen Zeit ist ja noch.“ Grinsend lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter, mir war klar, wieso Amelie ihn so daran erinnerte. Was Termine anging, war er dann doch öfter etwas verpeilt und kam durcheinander. Und das war eine Tatsache, die jedem hier bewusst war. Selbst Wincent war sich darüber im Klaren, gab dies aber nicht gern zu. Während Amelie mit Melina nun vorging, um sich zu den anderen zu gesellen, hielt Wincent mich noch kurz zurück. „Wie geht es dir? Hast du schon was gegessen heute?“, wollte er wissen. „Mir geht es gut und ja ich habe gemeinsam mit Melina Mittag gegessen“, antwortete seufzend, „Du musst das jetzt nicht immer fragen, okay? Ich bin ja nicht krank. Mach dir nicht so viele Sorgen.“ „Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen“, antwortete er grinsend, „Aber dann ist ja gut. Dann lass uns zu den anderen gehen.“ Das taten wir auch. Doch kaum waren wir dort angekommen, klingelte mein Handy, weshalb ich doch noch einmal wegging.
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...