SofyNach dem Treffen mit einem seiner Fans, hielten Wincent und ich uns sehr zurück, was Händchenhalten und so betraf. Er war sich wohl inzwischen selbst nicht mehr ganz sicher. Ich war ihm aber auch sehr dankbar, dass er das so akzeptierte und die Einstellung sogar teilte.
Es war schon Abend, als wir wieder bei mir zu Hause ankamen und Wincent wollte auch direkt weiterfahren. „Guck mich nicht so an, Sofy. Ich fahre vielleicht anderthalb Stunden und ich bin noch richtig wach und fahre vorsichtig“, versicherte er mir, als er meinen skeptischen Blick sah. „Versprich es mir. Und auch, dass du dich sofort meldest, wenn du angekommen bist“, forderte ich ernst. Schmunzelnd zog er mich in seine Arme: „Ich verspreche es dir mein Schatz. Mach dir aber bitte nicht zu viele Sorgen, okay?“ „Ich weiß, wie du Auto fährst. Fahr anders und gib mir einen Grund, mir nicht so viele Sorgen machen zu müssen“, nuschelte ich. „So schlimm fahre ich nicht“, verteidigte er sich schmunzelnd, ehe er mir einen kurzen Kuss gab, „Ich fahre vorsichtig, du hast mein Wort, okay?“ „Okay.“ „Ich liebe dich“, nuschelte er, ehe er mich erneut küsste, dieses Mal aber wesentlich intensiver, aber auch voller Gefühl. „Ich dich auch“, erwiderte ich, als wir uns lösten, wollte ihn aber nicht so richtig loslassen. Ich hatte mich die letzten zwei Tage schon so dran gewöhnt, ihn bei mir zu haben, dass ich die Vorstellung, ihn bis Sonntag nicht zu sehen, richtig schrecklich fand. Ich ließ ihn dann aber gehen und sprang dann direkt unter die Dusche, um mir danach direkt Wincents T-Shirt überzuziehen. Das hatte ich ihm nämlich nicht wiedergegeben, sodass ich mich nun immerhin darin in meinen Lesesessel kuscheln konnte.
Ehe ich mir mein Buch griff, fiel mir auf, dass ich meinem Bruder noch gar nicht geantwortet hatte, weshalb ich das schnell tat.
>> Ich komme gerne vorbei. Würde auch jemanden mitbringen! 😊 <<
Danach legte ich mein Handy beiseite, schaltete den Ton aber extra laut, damit ich auch mitbekam, wenn sich Wincent meldete. Und dann wollte ich eigentlich mein Buch weiterlesen. Dazu kam es aber nicht, da mein Handy klingelte. Natürlich war es nicht Wincent, der war ja eben erst gefahren. Es war mein Bruder. „Hey Bruderherz“, begrüßte ich ihn, nachdem ich seinen Anruf entgegenkam. „Du bringst jemanden mit? Wen? Und sag jetzt nicht Timo!“, bekam ich jedoch nur zu hören. „Dir auch einen schönen Abend“, erwiderte ich schmunzelnd, was er natürlich nicht sehen konnte, „Natürlich nicht. Ich … habe jemanden kennengelernt und ich möchte, dass ihr Zwei euch kennenlernt. Halt die zwei wichtigsten Männer in meinem Leben.“ „Du vergisst Dad. Aber klar. Bring ihn mit. Wie lang kennt ihr euch? Wieso hast du nie von ihm erzählt?“ „Ähm. Kennengelernt haben wir uns letztes Jahr im August glaube ich. In dem Zeitraum, als ich das mit Timo rausgefunden habe. Und seit Freitag …“ „Ahhh. Ehrlich? Wie schön! Das heißt, du bist so richtig, richtig verliebt?“ „Ja“, gestand ich und in meinem Gesicht breitete sich ein dickes Grinsen aus, „Er ist einfach nur toll. So lieb und verständnisvoll, gibt mir so viel Zeit und nimmt meine Ängste und Sorgen ernst.“ „Mäuschen, ich freue mich so für dich. Aber trotzdem kann er sich warm anziehen. Einfach mache ich ihm das nicht, da muss er leider als Nachfolger von Timo leiden.“ „Ach Mike. Du wirst ihn lieben. Wincent hat so gar nichts mit Timo gemeinsam“, versicherte ich meinem Bruder. „Das ist gut. Ich möchte einfach, dass du glücklich bist.“ „Er macht mich glücklich. So richtig, richtig glücklich.“
So telefonierte ich noch etwas mit meinem Bruder und kaum hatten wir das Gespräch beendet, ploppte eine Nachricht von Wincent auf.
>> Bin heile angekommen! Du kannst also beruhigt schlafen. 😘 Du fehlst mir jetzt schon! ♥<<
Ehe ich ihm antwortete, verkroch ich mich bereits unter meine Bettdecke.
>> Danke fürs Bescheid geben! Ich freu mich schon auf Sonntag. ♥ Und mein Bruder auch! 😄 <<
Danach legte ich mein Handy weg und kuschelte mich noch mehr in Wincents Shirt. Ich musste wirklich zugeben, dass ich wirklich viel Zeit wollte. Und jetzt war doch ich diejenige, die es kaum abwarten konnte, ihn meinem Bruder vorzustellen. Ich hoffte, dass es für Wincent wirklich in Ordnung war und ihm nicht zu schnell ging. Aber gerade mit meinem Bruder wollte ich das teilen. Ich wollte einfach, dass Mike sah, wie glücklich ich jetzt war. Und das alles wegen Wincent. Noch vor ein paar Monaten hätte ich mir niemals Träumen lassen, dass ich doch wieder so glücklich werden könnte. Und jetzt war da einfach Wincent, der mir ein ganz neues Gefühl von Glück vermittelte. Und gleichzeitig ein ganz neues Gefühl von Liebe.
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...