Teil 71

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Sofy


Seine Worte waren wirklich schön. Und sowas hatte mir noch nie jemand gesagt. Mir ging es doch nicht anders. „Ich hab einfach nur so eine Angst", entgegnete ich verzweifelt, „Ich ... ich will dich nicht verlieren. Ich brauche dich." Er schien kurz zu zögern, aber dann legte er seinen Arm um mich und zog mich an sich. „Du wirst mich nicht verlieren, das verspreche ich dir." Aber ich schüttelte den Kopf: „Du solltest sowas nicht versprechen. Das endet nie gut." „Okay", entgegnete er, „Aber ich kann dir versprechen, dass ich alles tun werde, dass das nicht passiert, okay? Ich glaube fest daran, dass wir Zwei das schaffen werden. Und wir müssen nichts überstürzen. Wir haben doch alle Zeit der Welt." Tatsächlich konnte man seinen Argumenten nichts entgegenbringen. „Okay", entgegnete ich also und entspannte mich langsam. „Okay?", hakte er vorsichtig nach. „Wir ... können es versuchen. Auch wenn ich echt Angst habe und ich vielleicht Zeit brauche." „Hey. Ich habe so lange auf diesen Moment hier gewartet. Da will ich doch nichts riskieren. Du hast alle Zeit der Welt." Und so saßen wir eine Zeitlang einfach nur da und sagten nichts mehr. Aber ich genoss diesen Moment, den wir noch ganz für uns allein hatten. Denn Melina würde natürlich gleich alles merken und auch wissen wollen. „Sollten wir langsam zurück?", fragte ich schließlich, denn die Girlande hatte sich sicher nicht allein aufgehängt. „Ich fürchte ja", entgegnete Wincent, „Wir sind ja eigentlich zum Helfen hier. Aber eigentlich hätte ich auch nichts dagegen einzuwenden, einfach mit dir hierzubleiben." Ich lächelte und küsste ihn kurz auf die Wange, ehe ich aber aufstand. Wincent stand ebenfalls auf und nahm vorsichtig meine Hand in seine. Ich kam mir vor, wie ein verliebter Teenager, so sehr versetzte diese kleine Geste meinem Herz einen Hüpfer. Hand in Hand gingen wir also zurück. Melina musste grade draußen gewesen zu sein, um dort alles zu kontrollieren, denn sie kam uns quasi entgegen und als sie uns so sah, flippte sie fast aus. „Na endlich", rief sie grinsend und fiel uns gleichzeitig um den Hals, ehe sie sich mit ernster Mine an Wincent wandte, „Ich habe dich im Auge. Und wenn du ihr wehtust, lernst du mich noch ganz anders kennen. Da wird dir jegliches Lachen vergehen, dass schwöre ich dir!" Selbst ich war von Melina in diesem Moment überrascht, denn so hatte ich sie auch noch nicht erlebt. Gleichzeitig fühlte es sich schön an, so eine beste Freundin zu haben. „Okay. Jetzt habe ich echt Angst vor dir", entgegnete Wincent und grinste unsicher. „Gut", entgegnete sie zufrieden, „Wir sind auch fertig und könnten los Sofy." Jetzt war Wincent verwirrt, weshalb ich es ihm erklärte: „Melina schläft heute bei mir. Du kennst doch bestimmt den Brauch." „Ah. Ach so", nickte Wincent. „Jap. Ich entführe dir deine Freundin also für den heutigen Abend", entgegnete Melina grinsend, „Und morgen musst du sie wohl auch teilen." „Hm. Na schön. Dann habt einen schönen Abend, ihr Zwei entgegnete Wincent. „Danke", entgegnete Melina grinsend und ging schon einmal zu meinem Auto. Mich hielt Wincent noch kurz fest, um mich in seine Arme zu ziehen. „Melde dich bitte, wenn du zu Hause bist, ja?", murmelte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, „Ich freue mich auf morgen." „Ich mich auch", antwortete ich lächelnd.

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt