SofyAls wir im Ferienhaus angekommen waren, entschieden wir uns dazu, dass wir uns doch noch mal hinlegten. Sowohl Wincent als auch ich waren doch noch ziemlich müde und die Zwillinge benötigten eh ihren Mittagsschlaf. Und so machten wir es uns alle in dem riesigen Bett bequem. Ich wusste nicht, wie lang wir schliefen. Aber das Klingeln meines Handys riss mich aus dem Schlaf. Verdammt, ich wollte es doch zumindest auf stumm schalten. Da sowohl Wincent als auch Elina und Niilo noch schliefen, verschwand ich schnell nach draußen an den Strand, um ohne Störungen zu telefonieren. „Hallo?“, ging ich an mein Handy, ohne wirklich auf das Display zu schauen. „Hey. Du hast dich nicht gemeldet seit vorgestern. Ich wollte hören, wie es dir geht“, ertönte Melinas Stimme. „Lass uns darüber reden, wenn wir wieder zu Hause sind. Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Gibt es bei dir irgendwas Neues? In Sachen Flo zum Beispiel?“, wechselte ich stattdessen schnell das Thema, denn ich wollte gerade einfach nicht über mich reden. „Da vielleicht auch. Aber ich muss dir noch was anderes sagen … und ich will, dass du es von mir erfährst.“ „Okay. Was ist los?“, fragte ich meine beste Freundin, denn ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was sie meinte. „Ich … habe in der Agentur gekündigt“, brach es aus ihr heraus und schockierte mich damit ordentlich. „Du … du hast was? Warum?“ „Weil es die Hölle war. Seit du weg warst, wurde die Arbeit immer mehr. Irgendwann hab ich kaum noch Zeit für Elias gehabt. Es ging einfach nicht mehr.“ „Wieso hast du nichts gesagt?“ „Du meinst. So wie du damals? Du hast genug um die Ohren. Allerdings ist André ziemlich sauer, dass ich gekündigt habe, denn einige Auftraggeber wollen weiterhin, dass ich ihre Aufträge erledige. Egal, ob andere Agentur oder … Selbstständigkeit. Und darüber ist er nicht sonderlich erfreut. Und ich habe nur mitbekommen, dass er was gemurmelt hat, dass er dich dann früher zurückholen will …“ „Schön. Das kann er vergessen. Aber was hast du denn jetzt vor?“ „Ich weiß nicht. Steven zahlt noch immer keinen Unterhalt. Er kümmert sich nicht. Ich habe trotzdem ein bisschen was angespart und ich spiele mit dem Gedanken, mich selbstständig zu machen. Dann kann ich alles so legen, dass ich Zeit mit Elias habe. Und … vielleicht hast du Lust, dich mir anzuschließen“, erklärte sie mir ihren Plan. „Ich … Melina ich muss darüber nachdenken. Mich mit Wincent besprechen. Die Zwillinge sind erst acht Monate alt, Wincent viel unterwegs. Das kann ich nicht mal eben so entscheiden …“ „Ich weiß. Und natürlich würde ich nicht erwarten, dass du sofort arbeitest. Aber überlege es dir, du bist nach wie vor sehr beliebt“, erklärte sie, „Aber wir sprechen noch mal, wenn ihr wieder zu Hause seid. Ich habe das Gefühl, dass wir noch einiges mehr zu bereden haben.“ „Ja … das denke ich auch“, murmelte ich seufzend, „Wir sehen uns.“ Damit beendeten wir das Gespräch. Doch anstatt wieder reinzugehen, blieb ich einfach im Sand sitzen. Es war doch alles gut. Wieso kam jetzt wieder so viel Negatives? Warum zur Hölle konnte nicht einfach mal alles gut bleiben?
„Ich dachte, Handys bleiben aus?“, Wincent setzte sich zu mir in den Sand und nahm mir mein Handy aus der Hand. „Was ist mit den Kindern?“, wollte ich sofort wissen, aber Wincent hielt auch gleich das Babyphone hoch. „Schlafen beide noch. Also. Wer stört im Urlaub?“ „Melina hat in der Agentur gekündigt“, entgegnete ich nur und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, „Und sie will sich selbstständig machen …“ „Okay. Bei uns muss auch echt immer was los sein, oder? Und dann will sie das alles allein schmeißen? Plus Elias?“ „Na ja. Sie würde gern, dass wir Zwei das zusammen durchziehen. Sie hat angedeutet, dass André ziemlich sauer ist und der Meinung ist, dass ich früher zurückkommen soll“, erklärte ich seufzend. „Das kann der knicken. Die Einzige, die entscheidet, wann sie wieder arbeitet, bist du allein.“ „Wir entscheiden das schon zusammen. Ich weiß aber auch nicht, was richtig ist. In der Agentur bleiben und Sicherheit haben. Oder mit Melina das Risiko gehen …“
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...