Teil 161

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Sofy

Am nächsten Tag ging es bereits früh am Morgen weiter. Aber wir wollten fertig werden, ehe Wincent für zwei Wochen noch mal unterwegs sein würde. Interviews führen und im Studio das zweite Album endgültig fertigbekommen.
Damit ich auch was zu tun hatte, wurden die Bücherregale mit als erstes aufgebaut, denn ab da konnte ich mich in Ruhe damit beschäftigen meine Bücher einzuräumen. Beim Schleppen ließ Wincent mich eh nicht helfen und auf Möbelaufbauen hatte ich dann ehrlicherweise auch  keine große Lust drauf. Doch irgendwann war mir das zu wuselig, weshalb ich beschloss, meine Regale erst weiter einzuräumen, wenn ich meine Ruhe hatte. Stattdessen half ich dann doch dabei die Möbel aufzubauen, wenigstens dabei sagte Wincents nichts. Vielleicht auch, weil er wusste, dass ich da wesentlich geschickter war als er.
So waren am Abend zumindest alle Möbel aufgebaut und die Kisten konnte ich im Laufe der nächsten Tage auch allein ausräumen. „Und du bist dir sicher, dass ich morgen fahren soll? Ich kann die Termine auch absagen.“ „Wincent. Du musst nichts absagen. Die zwei Wochen … Es ist soweit alles aufgebaut. Die Kisten bekomme ich allein ausgeräumt“, versicherte ich ihm seufzend, „Wichtig ist, dass du ab Februar zu Hause bist.“ „Nach den zwei Wochen steht nichts mehr an. Höchstens mal ein Auftritt in einer Fernsehsendung oder so. Das muss ich noch mal abklären. Aber das ist bis Mitte des nächsten Jahres erstmal das letzte Mal, dass ich so lang weg bin. Das ist alles abgeklärt“, erklärte er schmunzelnd, „Irgendwer muss ja aufpassen, dass du dich nicht übernimmst.“ „Stimmt. Wer kann mich damit besser nerven als du“, entgegnete ich lachend. „Nerven? Geht ja auch um meine Kinder und um deine Gesundheit. Von mir aus nerve ich dich dann halt. Ich hör trotzdem nicht auf.“ „Hm. Du bist auch der Einzige, der das darf“, entgegnete ich grinsend, „Jeden anderen hätte ich schon sowas von angezickt.“ „Na, da fühle ich mich ja geehrt“, entgegnete er stirnrunzelnd. „Wenn du das so sehen möchtest. Dann halte ich dich natürlich nicht davon ab.“ „Du bist so großzügig.“ Ich nickte grinsend und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Denn auch heute war ich einfach nur platt und ich merkte durchaus, dass mir inzwischen einige Sachen anstrengender vorkamen als vor der Schwangerschaft. Der Bauch war jetzt auch nicht mehr wirklich zu verstecken, was natürlich auch bedeutete, dass ich schon einiges zugenommen hatte. „Komm, wir sollten schlafen gehen. Ich muss morgen früh los und du musst zur Arbeit“, nuschelte Wincent, der seinen Arm um mich gelegt hatte. „Hm“, brummte ich nur und ließ mich von ihm hochziehen. Todmüde fiel ich dann aber auch ins Bett und schlief sofort ein.
Und so kam der nächste Morgen natürlich sehr schnell. Zwar hatte ich immer drauf bestanden, dass Wincent keine Termine absagte, aber ich hoffte trotzdem, dass die zwei Wochen schnell vorbeigingen. Auch nach anderthalb Jahren fand ich es schrecklich, wenn er für solch einen Zeitraum unterwegs war. Gleichzeitig war es natürlich sein Traum, den ich auch unterstützte. Und er nahm sich ja wirklich sehr viel Zeit. Auch wenn er unterwegs war, räumte er sich immer was frei, damit wir wenigstens telefonieren konnten.
„Pass gut auf euch Drei auf“, murmelte er, als er bereits beim Abschiednehmen war, „Und versprich mir, dass du dich meldest, wenn irgendwas sein sollte. Dann komme ich sofort nach Hause.“ „Es wird nichts passieren. Konzentrier dich auf deine Termine und das Album“, versicherte ich ihm, dass er sich keine Sorgen machen musste. „Versprich es trotzdem!“ Ich seufzte: „Ok, ich verspreche es hoch und heilig. Zufrieden?“ „Ja, schon“, murmelte er. „Gut. Ich liebe dich!“, entgegnete ich lächelnd. „Ich dich auch“, erwiderte er und gab mir einen Abschiedskuss, der etwas länger ausfiel, eher er sich dann auf den Weg machte. Jetzt galt es also, diese zwei Wochen schnell rumzukriegen, sodass er schnell wieder zu Hause war.

Vielleicht irgendwann (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt