SofyOhne groß reagieren zu können, hatte er mich bereits in den Arm genommen. Und erst danach stellte er sich grinsend vor: „Hi. Ich bin Marco. Mega, dass es der Kerl hier mal geschafft hat.“ „Sofy“, antwortete ich, etwas unsicher, inwiefern ich mich überhaupt noch vorstellen musste. „Man Marco. Lass Sofy doch erstmal ankommen. Du überfällst sie hier ja regelrecht“, lachte Wincent, der sich jetzt wieder neben mich stellte und seinen Arm um mich legte. „Nun. Ich hatte ja irgendwann die Hoffnung aufgegeben, dass du mir deine Herzensdame mal vorstellst“, entgegnete Marco lachend. „Na ja. Aber da bin ich nicht ganz unschuldig“, gestand ich und lächelte unsicher, „Wincent hat es oft genug versucht, aber ich musste immer arbeiten.“ „Also stimmte das wirklich? Ich dachte immer, Wincent sucht nur irgendwelche Ausreden. In welchem Beruf arbeitet man so viel?“ „Na ja Wincent ist auch viel unterwegs. Aber ich bin Eventmanagerin und da muss man auch mal Überstunden machen oder am Wochenende arbeiten. Da hat er also die Wahrheit gesagt.“ „Siehst du, Marco? Musst mir hier also nichts mehr unterstellen.“
Somit war der Grundstein für einen entspannten Abend gelegt. Wir redeten super viel, sodass es schon recht spät war, als ich mich auf den Heimweg machte. Ich verabschiedete mich von Marco noch im Garten, während Wincent mich noch zur Tür brachte. „Und du möchtest wirklich nicht hierbleiben?“, hakte er noch einmal nach, als wir bereits im Flur standen. „Heute nicht. Ihr Zwei habt bestimmt noch so viel zu bequatschen. Und ich fahre morgen Vormittag auch gleich zu Melina.“ „Hm na schön“, gab er seufzend nach, „Sehen wir uns dann morgen Abend?“ „Da bin ich mit Sicherheit zu Hause“, bestätigte ich schmunzelnd. „Sehr gut“, entgegnete er lächelnd. „Genieß erstmal die Zeit mit deinem besten Freund. Wir sehen uns dann morgen“, antwortete ich lächelnd, ehe ich ihm einen kurzen Kuss gab.
Ich fuhr nach Hause, wo ich mich auch gleich schlaffertig machte, um mich kurze Zeit später in mein Bett zu kuscheln und einzuschlafen.
Am nächsten Tag fuhr ich dann zu Melina. Wir machten es uns auf dem Balkon bequem, der Laptop stand vor uns auf dem Tisch und wir schauten uns Ideen für das Kinderzimmer an. „Wie war es gestern eigentlich?“, hakte Melina irgendwann neugierig nach. „Ganz cool. Marco ist wirklich nett. Man hat total gemerkt, dass Beide schon seit Ewigkeiten befreundet sind“, antwortete ich, „Und es war gleichzeitig eine ganz gute Ablenkung.“ „Das glaube ich dir. Das mit deinem Opa lässt sich natürlich nicht los. Es war bestimmt ne gute Ablenkung, aber hätte man das nicht verschieben können?“ „Wincent wollte ihm absagen“, sagte ich schnell, damit sie bloß nicht falsch von Wincent dachte, „Aber ich wollte das nicht. Er nimmt ohnehin schon so viel Rücksicht und alles, er soll endlich auch mal wieder was mit seinem besten Freund unternehmen. Die sehen sich eh schon so selten.“ „Du bist auch nicht zur Egoistin geboren“, entgegnete sie schmunzelnd, „Wenigstens nutzt er es nicht aus. Er tut dir richtig gut. Du bist ein ganz anderer Mensch inzwischen, du bist irgendwie mehr du selbst und versteckst dich nicht mehr hinter deiner Fassade. Und du lachst ganz anders, so viel ehrlicher.“ „Hm“, murmelte ich und lenkte das Thema dann schnell wieder auf das Kinderzimmer, da ich nicht hier war, um über mich zu reden, „Also welche Farbe soll das Zimmer haben?“ Melina seufzte, ließ sich aber darauf ein, „Neutral. Er soll irgendwann selbst eine Farbe entscheiden können, die ihm gefällt.“ „Ja, das finde ich auch besser. Mich nervt dieses rosa für Mädchen und blau für Jungs. Ich habe schon immer rosa gehasst und blau gemocht“, entgegnete ich lachend, „Was braucht ihr denn noch alles für das Zimmer?“ „Na ja. Im Prinzip alles“, gestand Melina und lachte, „Wir haben noch gar nichts.“
Und so saßen wir recht lang am Laptop, hatten am Ende aber noch immer keine finale Entscheidung. Stattdessen wollte Melina mit Steven doch noch in einem Möbelhaus beziehungsweise einem entsprechenden Fachgeschäft schauen, was auch sehr sinnvoll war.
Es war demnach schon später Nachmittag, als ich nach Hause kam. Überall lagen noch die Fotoalben verstreut, die ich mir am Freitag angeschaut hatte. Zum Aufräumen war für mich einfach nicht zu denken gewesen. Und auch jetzt zog ich mir einfach eine bequeme Hose und eines von Wincents T-Shirts über, um es mir in meinem Lesesessel bequem zu machen. Doch weit kam ich mit meinem Buch nicht, da ich schon bald einschlief.
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Vielleicht irgendwann (1)
Fiksi PenggemarWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...