Sofy
Ich betrat das Büro, André war noch am Telefonieren, signalisierte mir aber, dass ich mich setzen sollte. Also setzte ich mich und wartete, dass er sein Telefonat beendete. Dies geschah auch nach wenigen Minuten, auch wenn es sich wie eine Ewigkeit anfühlte. „Sofy", begann er, 2Wie geht es dir?" „Äh", entgegnete ich verwirrt, 2Ich ... mir tut es so leid, wie es mit Herrn Mayer gelaufen ist. Ich hab einfach nur versagt." „Sofy. Es ist alles gut", antwortete André, „Es ist nicht das erste Mal, dass Herr Mayer sich wegen irgendwas beschwert und einen solchen Aufriss macht. Ich denke, dass dies auch der letzte Auftrag war, den ich von ihm angenommen habe." Ich war einfach nur verwirrt. Ich dachte wirklich, ich konnte meinen Job abschminken, meine Sachen packen und gehen. „Aber ... er war doch ein so wichtiger Kunde ..." „Sofy. Ihr alle habt so gute Arbeit geleistet in den letzten Monaten, da ist dieser eine Kunde nicht mehr so ausschlaggebend. Von allen anderen gab es durchweg positives Feedback. Und ich bin mit ihm auch schon sehr oft aneinandergeraten, weshalb ich weiß, wie sehr er überreagieren kann." Inzwischen machte sich die Erleichterung in mir bemerkbar und ich merkte, dass ich nicht mehr so verkrampft und nervös war.
Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten, besprachen anschließend einen neuen Auftrag, ehe ich das Büro wieder verließ und mich zu meinem Schreibtisch begab, der direkt neben Melinas stand. „Und? Wie lief es?", fragte sie direkt nach und schaute mich neugierig an. „Sehr positiv. Ich hab weder eine Abmahnung noch eine Kündigung erhalten." „Hab ich dir ja gesagt", entgegnete Melina grinsend, „Wir alle sind mit den Mayer schon aneinandergeraten. Das ist ein Idiot. Ganz einfach. Ach ... hast du denn schon erfahren, dass wir zwei gemeinsam an dem Strandevent arbeiten? Da sollen wir auch ein kleines Konzert mit arrangieren. Wir sollten uns mit dem Auftraggeber in Verbindung setzen, was für Acts und wie viele er dort spielen lassen möchte." Und so schnell war die Geschichte mit Herrn Mayer abgehakt und wir besprachen eifrig den neuen Auftrag. Wieder eine Veranstaltung mit Konzert. Hoffentlich ging dieses Mal alles gut und verlief nach Plan. Dieses Mal durfte ich wirklich nicht noch einmal versagen.
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...