Sofy
Wenig später hatte ich den Laptop geholt und zeigte ihm ein paar Sachen im Internet. „Hm. Aber willst du das wirklich im Internet bestellen?“, fragte Wincent skeptisch, „Versteh mich nicht falsch, du weißt ja genau, dass mir das auch gefällt.“ „Ne. Aber damit du mal gesehen hast, was wir uns ungefähr angeguckt haben. Dass wir uns das noch mal richtig angucken, davon bin ich ausgegangen“, erwiderte ich schmunzelnd, „Aber heute nicht. Noel und Mike kommen gleich.“ „Wieso? Hatte gedacht, wir fahren heute noch gucken“, murmelte er enttäuscht. „Weißt du Schatz, ich hab erste im Laufe der nächsten Woche mit dir gerechnet“, antwortete ich lachend, „Wir können doch Montag hinfahren. Ich muss eh meine restlichen Sachen aus der Agentur holen. Könnten wir also verbinden.“ „Hm, na schön“, murmelte er seufzend.
Und als etwas später mein Bruder und Noel vor der Tür standen, verzog sich Wincent irgendwann nach oben. „Was hat er?“, wollte mein Bruder auch gleich wissen. „Ist grad nicht so einfach“, murmelte ich seufzend. „Zwischen euch? Habt ihr euch gestritten?“ „Nein, nein“, sagte ich schnell, „Bei uns ist alles gut. Es … ist eher die Sache mit seinen Fans. Ihn nimmt das ganz schön mit, deshalb bin ich froh, dass er jetzt erstmal Pause hat und mal Abstand bekommt.“ „Würdest du es denn besser finden, wenn er die gesamte Musiksache sein lässt?“, fragte Noel neugierig. „Er wäre dann zwar mehr zu Hause … Aber nein. Wincent ist nicht Wincent ohne seine Musik“, entgegnete ich, „Er soll nur wieder genauso viel Spaß haben, wie vorher. Bevor Ina unsere Adresse gepostet hat … Aber jetzt lasst uns das Thema wechseln. Ihr seid ja wegen was anderem hier.“ „Ne. Vorher ne andere Frage“, warf mein Bruder ein, „Wann ist es bei euch eigentlich soweit?“ „Na hoffentlich im Februar“, entgegnete ich etwas verwirrt, da mein Bruder das ja eigentlich wusste. „Nein. Ich meine doch nicht die Zwillinge“, entgegnete mein Bruder lachend. „Dein Bruder will wissen, wann du uns Wincent heiratet“, teilte mir Noel freundlicherweise mit, was mein Bruder wollte. „Ähm“, überlegte ich nun, „Wissen wir noch nicht.“ „Wie? Er hat dir den Antrag gemacht, du sagst ja und dann nichts mehr?“ „Na ja. Ich hab halt keine Lust als Walross zu heiraten“, verteidigte ich mich, „Und nächstes Jahr haben wir hier zwei kleine Knirpse. Da passt es auch nicht …“ „Und was sagt Wincent so dazu? Eine große Feier kann man nachholen“, warf mein Bruder ein und brachte mich so zum Nachdenken. Ich hatte Wincent nie wirklich gefragt, stattdessen hatte ich ihn ja irgendwie vor vollendete Tatsachen gestellt. Da musste ich wohl noch mal mit ihm reden. Aber jetzt wechselte ich lieber schnell das Thema. „Also. Ich hab euch ein paar Locations rausgesucht. Besichtigen müsstet ihr die aber allein, ich kann den Termin abmachen und euch sagen, worauf ihr achten solltet“, erklärte ich und zeigte Beiden ein paar Bilder, „Legt euch aber jetzt nicht anhand der Bilder fest, die sollen nur einen ersten Eindruck verschaffen. Vor Ort wirkt alles noch mal ganz anders. Nehmt euch die Bilder ruhig mit und schaut in Ruhe. Und nehmt euch bei den Besichtigungen ruhig Zeit, lasst euch nichts aufquatschen. Wobei das bei den Locations hier auch nicht der Fall sein sollte, dass es jemand versucht.“
Danach besprachen wir noch ein paar andere Dinge, ehe die zwei am späteren Nachmittag nach Hause fuhren. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, ging ich nach oben, um nach Wincent zu sehen. „Was machst du?“, fragte ich ihn neugierig, „Mein Bruder hat dich unten vermisse.“ „Hab nur ein bisschen rumprobiert“, murmelte er und legte die Gitarre aus der Hand, „Hatte nicht so Lust auf Hochzeitsplanungen.“ „Man Wincent. Wieso hast du nichts gesagt beziehungsweise mit mir geredet?“, wollte ich also von ihm wissen und setzte mich zu ihm. „Was meinst du?“ „Du bist enttäuscht, oder? Dass ich meinte, ich will so nicht heiraten“, antwortete ich. „Nein. Ich hab dir gesagt, dass das in Ordnung ist …“ „Und das hast du nur mir zuliebe gesagt. Und ich hab das so hingenommen ohne zu fragen, was du überhaupt willst“, ich nahm seine Hand und schaute ihm in die Augen, „Also. Was möchtest du?“
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Vielleicht irgendwann (1)
FanfictionWie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, weil man diese Person immerhin mal geliebt...