Teil 201

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Sofy

„Moment, Moment. Wie kommst du jetzt darauf, dass ich eine andere habe?“, fragte er mich jetzt ein wenig überrascht. „Na ja. Wieso solltest du mich sonst anlügen?“, betonte ich die Tatsache also noch mal. „Also gut. Ja, wir waren gestern Mittag fertig, aber ich bin länger geblieben, weil ich noch etwas klären musste. Aber ich hab doch keine andere. So ein Bullshit. Ich dachte eigentlich, dass wir einander vertrauen?“ „Das dachte ich auch. Aber dann hättest du mich nicht belogen“, entgegnete ich kühl. „Ich habe keine andere. Punkt. Wieso sollte ich auch? Ich habe gar keinen Grund dafür und dass ich nicht der Typ dafür bin, weißt du doch! Okay, ich hätte dir Sagen sollen, dass ich noch wegen etwas anderem länger bleibe. Aber ich habe das nicht, weil ich nicht wusste, ob das alles zu einhundert Prozent klappt. Deshalb hab ich es verschwiegen. Aber glaub mir, für mich gibt es nur dich. Und Elina und Niilo. Aber keine andere. Ich plane im Kopf schon die ganze Zeit unsere Hochzeit nächstes Jahr, mache mir da meine Gedanken.“ „Hm“, entgegnete ich nur, „Was hattest du denn noch zu klären?“ „Vertraust du mir? Ich würde es dir lieber zeigen. Aber das geht erst heute Nachmittag. Dann verspreche ich dir, dass du verstehen wirst, wieso“, bat er mich. Seufzend nickte ich, blieb dennoch skeptisch. Aber mein Bauch sagte mir, dass er die Wahrheit sagte. „Geht es dir wirklich gut?“, fragte ich also, weil irgendwo immer noch die Sorge war, dass es doch mehr als nur ein paar Kratzer waren. Wincent griff nach meiner Hand, die noch immer das Steuer umklammerte. „Sofy. Schatz, es geht mir gut. Wirklich. Es ist nichts Schlimmes passiert. Gut, meinem Auto schon etwas mehr, aber das lässt sich reparieren. Können wir nur bitte langsam fahren? Krankenhäuser sind nun wirklich nicht die Orte, an denen ich mich besonders gern aufhalte.“ „Okay“, antwortete ich nur und fuhr los. Auf dem Weg nach Hause holten wir noch Niilo und Elina ab.
Zu Hause angekommen verschwand Wincent gleich im Gästezimmer. Erwartete er Besuch? Doch nur wenig später war er schon wieder im Wohnzimmer, fertig angezogen. Mein verwirrter Blick reichte ihm wohl. „Komm. Du wolltest wissen, was ich verheimlicht habe. Wir fahren jetzt zum Bahnhof und den Rest erfährst du dort“, erklärte er. Also setzten wir erst die Kinder wieder ins Auto und machten uns dann auf den Weg zum Bahnhof. Mittlerweile wusste ich, dass ich vorher eh nichts aus ihm herausbekam. „Gleis 12“, murmelte Wincent, der sowohl Elina als auch Niilo bereits in den Kinderwagen gesetzt hatte. Da ich es mit Bahnhöfen nicht so hatte, folgte ich Wincent einfach, der mit dem Kinderwagen voranging. Wir kamen gerade am Gleis an, als bereits die Einfahrt des ICEs aus Frankfurt angekündigt wurde. „Und auf wen warten wir jetzt genau?“, wollte ich wissen, da ich absolut niemanden kannte, der aus Frankfurt kam. Und ich wusste auch nichts davon, dass Wincent jemanden kannte. „Ich habe in der gesamten letzten Woche ein wenig recherchiert. Mit deinem Vater geschrieben, denn der hat mir echt sehr geholfen …“ „Er ist nicht mein Vater“, antwortete ich kühl. „Wie auch immer. Ich konnte mir nicht länger ansehen, wie sehr du daran kaputt gehst. Ich brauche dich. Elina und Niilo brauchen dich. Und wir möchten dich alle glücklich sehen. Na ja im Endeffekt war es durch die Hilfe gar nicht so schwer. Jedenfalls hab ich rausgefunden, wer deine Eltern sind und mich gestern mit deiner Mutter getroffen. Und du wirst sie gleich kennenlernen.“

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt