Teil 311

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Sofy

Während sich Wincent also den Proben widmete, schlenderte ich durch die Innenstadt. Tatsächlich nutzte ich die Gelegenheit, die letzten Weihnachtsgeschenke zu organisieren. Da war ich dieses Jahr wirklich sehr spät dran und andernfalls hatte ich auch keine Idee, wann ich ansonsten dazu gekommen wäre. Also hatte sich mein Entschluss, die Innenstadt zu erkunden, definitiv schon gelohnt. Und zum Schluss stöberte ich selbstverständlich im nächstbesten Buchladen. Kaum hatte ich diesen betreten, bekam ich aber auch schon eine Nachricht von Wincent, dass er jetzt fertig sei und fragte, wo er mich denn finden würde. Nun ja ... erst dabei fiel mir auf, dass bereits zwei Stunden vergangen waren. War ich so lang auf Geschenkesuche gewesen? Ich schickte Wincent meinen Standort und wollte wenigstens die Zeit bis er hier war nutzen, um jetzt ein wenig für mich zu gucken. Natürlich vergas ich auch dabei total die Zeit, weshalb ich mich ganz schön erschrak als Wincent plötzlich neben mir stand. „Haben wir überhaupt noch Platz für noch mehr Bücher?" Schmunzelnd betrachtete er den Stapel Bücher in meiner Hand. „Ich find schon platz. Du warst jetzt aber schnell hier." „Schnell? Ich hab fast 40 Minuten gebraucht", lachte er, „Und du warst offenbar sehr erfolgreich. Was hast du da alles eingekauft?" „Weihnachtsgeschenke. Zu Hause hätte ich das doch wieder nicht geschafft", erklärte ich also die Einkaufstaschen. „Das stimmt natürlich. Willst du noch was essen, bevor wir ins Hotel fahren? Oder wollen wir dort was essen?", wollte er wissen, während er mir bereits de Taschen abnahm. „Hm, mir reicht eine Kleinigkeit im Hotel. Ich geh die kurz bezahlen, dann bin ich auch fertig. Wir haben ja auch inzwischen gar nicht mehr so viel Zeit", überlegte ich und ging zur Kasse, um die ganzen Bücher zu bezahlen. Wincent wartete schon draußen auf mich. Wir fuhren zurück ins Hotel, wo ich mich erstmal auf das Bett fallen ließ. „Schon müde?", lachte Wincent, der die Taschen abstellte und sich zu mir setzte. „Nur kurz die Füße ausruhen", murmelte ich gähnend. „Hm, sicher", grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Stirn, „Hauptsache, du schläfst nachher nicht ein." „Ach was. Ich spring gleich unter die Dusche und dann bin ich wieder wach", versicherte ich ihm also. „Duschen klingt gar nicht so blöd. Da kann ich doch mitkommen", raunte er mir grinsend zu. „Dann werden wir realistisch betrachtet aber nicht rechtzeitig fertig", entgegnete ich augenzwinkernd, „Außerdem wollten wir doch was essen." „Hm. Schade", murmelte er schmollend. „Merk es dir einfach bis morgen Abend, wenn die Kinder schlafen", vertröstete ich ihn grinsend. „Oh. Das bekomm ich hin", er grinste mich nur breit an. „Ja. Da bin ich mir sicher", lachte ich und gab ihm dafür einen kurzen Kuss. „Na dann los. Ab unter die Dusche mit dir. Ich bestell uns in der Zeit etwas zu Essen aufs Zimmer." Ich huschte also ins Bad und sprang unter die warme Dusche. Danach fühlte ich mich wirklich wacher. Da ich mir beim Essen das Kleid nicht einsauen wollte, zog ich mir stattdessen zunächst einen Bademantel über und wickelte meine Haare zum Trocknen in ein Handtuch. Als ich aus dem Bad trat, legte Wincent gerade sein Handy beiseite. „Essen kommt gleich. Und Amelie hat grad angerufen. Das Q&A geht morgen Vormittag online", entgegnete er und ließ sich wieder aufs Bett fallen. „Okay. Aber das ist doch super, oder? Du wirkst gerade nicht so begeistert", ich setzte mich zu ihm und musterte ihn neugierig. „Doch. Eigentlich schon. Ich ... hoffe einfach, dass das nicht wieder zu irgendwelchen Beleidigungen oder Drohungen dir gegenüber führt", nuschelte er geknickt. „Ach Winnie", ich griff nach seiner Hand, „Wieso sollte das denn passieren? Mich sieht man doch gar nicht. Und auf die Adventskalendersache haben sie doch auch super positiv reagiert." „Aber du weißt auch, wie einige dort sein können ... Hast du denn gar keine Angst oder Bedenken?" „Doch. Natürlich. Aber die hab ich irgendwo immer. Aber ehrlich gesagt habe ich einfach die Hoffnung, dass sie es nach dem Video endgültig verstehen. Und mich dann vielleicht nicht mehr als Gefahr für deine Musik sehen", gab ich also seufzend zu, „Die letzten Wochen waren doch auch sehr ruhig." „War es das wirklich oder hast du einfach nicht nachgeschaut?", nuschelte er noch immer geknickt. „Ich habe nachgeschaut!", versicherte ich ihm und entschied, dass er es sich selbst angucken sollte. Ich öffnete also mein Postfach auf Instagram und drückte ihm mein Handy in die Hand. „Was soll ich damit?", wollte er verwirrt wissen. „Lies! Damit du mir glaubst!", ich lächelte ihn aufmunternd an und war recht erleichtert, als er seufzend zu lesen begann.

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt