Teil 317

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Sofy

Die Feiertage kamen und somit fiel auch der letzte Stress vom Adventskalender endlich weg. Es hatte zwar wirklich viel Spaß gemacht, dabei zu helfen, aber es hatte eben auch extrem viel Zeit gekostet. Und durch die Sache mit Elina, fühlte ich mich sowieso noch immer recht ausgelaugt. Irgendwie hatte ich mich noch nicht so ganz von den unzähligen schlaflosen Nächten erholen können. Und trotz allem sah es nicht danach aus, als würde sich daran in der nächsten Zeit etwas ändern. Denn während wir Heiligabend bei Wincents Familie verbrachten, machten wir uns noch in der Nacht auf den 25. Dezember auf den Weg zu meiner Familie. Ich bereute diese Planung inzwischen sehr, zumal Wincent am nächsten Tag für ein paar Tage nach München wollte. Ursprünglich wollten wir ja noch mal nach ins Ferienhaus fahren, aber das hatten wir dementsprechend halt abgesagt Lediglich für Silvester wollte er kurz nach Hause kommen. Er meinte, dass sie jetzt wirklich mal das Album fertig machen mussten und das eben lieber heute als morgen. Konnte man nichts machen. Es war nur halt leider noch stressiger dadurch, da wir bereits heute Abend wieder nach Hause fahren mussten, damit Wincent morgen nach München aufbrechen konnte. Aber ich wollte eben auch, dass wir an Weihnachten bei meiner Familie waren. Wincent hatte das glücklicherweise auch so gesehen und wir hatten uns diesen Stress auch gemeinsam so ausgetüftelt. Wir hatten uns ein Hotelzimmer gebucht. Immerhin kamen wir mitten in der Nacht an und konnten uns so direkt noch mal ins Bett legen. Die Kinder schliefen ja bereits seit Stunden und würden wohl in ein paar Stunden wieder unsere Aufmerksamkeit. Entsprechend wenig Schlaf bekamen wir auch. Man war es ja aber inzwischen gewohnt. „Wieso haben wir uns das angetan?", brummte Wincent verschlafen. „Weil wir den Schlafmangel nicht berücksichtig haben, als wir diesen Einfall hatten", murmelte ich gähnend, „Aber bringt ja nichts. Meine Eltern haben uns ja dann auch gleich zum Frühstück eingeladen. Also sollten wir uns auch mal auf den Weg machen." „Hm. Lass mich erst duschen, okay? Ich fühl mich sonst ganz matschig." „Ja, dann los jetzt", meinte ich nur, während ich mich schnell im Zimmer umzog, um meine Zeit im Badezimmer danach so kurz wie möglich zu halten.
Wenig später waren wir dann auf dem Weg zu meinen Eltern. Diese hatten für die ganze Sache, dass Wincent am nächsten Tag wieder nach München musste, zum Glück viel Verständnis gehabt. Und so wurde aus der Einladung zum Mittagessen eben eine Einladung zum Frühstück, damit wir zeitig wieder nach Hause fahren konnten. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mir etwas mehr Zeit bei meinen Eltern und Geschwistern gewünscht. Und irgendwo fand ich es auch echt scheiße, dass Wincent darauf bestand, schon am nächsten Tag nach München zu fahren. Aber es brachte eh nichts, sich darüber aufzuregen, er würde seine Meinung und sein Vorhaben dadurch eh nicht ändern. Ich hatte Wincent auch wegen dieser wenigen Zeit gebeten, sein Thema Hausbau heute einfach sein zu lassen. Da hatte ich heute keinen Nerv zu, zumal ich da eigentlich auch noch immer nicht so wirklich für war. Immerhin würde das nur wieder Unmengen an Geld kosten und zusätzlichen Stress bringen. Und eigentlich wollte ich jetzt langsam mal vom Stress wegkommen. „Hey. Da seid ihr ja schon", begrüßte uns meine Mutter gut gelaunt, als sie uns die Tür öffnete, „Ihr seht aber ein wenig gestresst aus." „Sind wir ja auch", murmelte ich nur, „Zumindest müde." „Und dann wollt ihr heute Nachmittag direkt wieder nach Hause fahren?", erkundigte sich mein Vater, der inzwischen auch in den Flur gekommen war. „Wir müssen. Wincent muss morgen schon ganz früh nach München", meinte ich nur schulterzuckend, „Mum brauchst du noch Hilfe?" „Oh gern. Wincent kann ja mit den Kinder und deinem Vater schon mal ins Wohnzimmer gehen. Bis sich deine Geschwister Blicken lassen, dauert es wohl noch etwas. Die genießen ihre Ferien", erwiderte sie schmunzelnd. Den Vorschlag meiner Mutter fanden wir alle gut, weshalb ich mit ihr allein in die Küche verschwand. So richtig kannte ich mich hier ja nicht aus. Hatte das Haus ja lediglich durch eine Führung per Videotelefon gesehen. Aber in echt sah das alles natürlich noch viel schöner aus. „Ist alles okay bei euch Beiden?", erkundigte sich meine Mutter auch direkt, als wir endlich ungestört waren. „Sicher. Wie kommst du drauf?" „Ihr Zwei wirkt so distanziert. So kenne ich euch gar nicht", merkte sie skeptisch an. „Ist sicher nur der Stress. Es war wieder eine kurze Nacht wegen der Fahrt und nachher dann gleich wieder zurück. Und mir steckt einfach die Zeit im Krankenhaus noch in den Knochen", winkte ich jedoch erneut ab. „Na. Aber da ist doch noch mehr", hakte sie weiter nach, „Komm schon. Wir sind hier unter uns. Was ist los?" „Ach ich weiß nicht. Ich finde es irgendwie nicht so gut, dass er morgen gleich wieder nach München fährt. Er meinte immer, es reicht, wenn er Ende Januar fährt und jetzt mussten wir unseren eigentlich geplanten Urlaub absagen, weil er ganz plötzlich doch jetzt schon fahren muss. Na ja und wenn ich ehrlich bin, lüge ich ihn momentan auch an oder behalte ihm was vor, wie auch immer man das nennen will", gab ich also geknickt zu. „Also erstens. Solltest du mit ihm reden wegen der Sache mit München. Wenn du nichts sagst, dann kann er doch auch nicht wissen, dass du es nicht gut findest. So und war ist jetzt die zweite Sache? Das musst du mir mal genauer erklären."          

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt