SofyAmelie bestand noch darauf, dass ich zusätzlich ein kurzes, schwarzes Kleid mitnahm. Falls ich mich irgendwann umziehen wollte. So zumindest ihre Begründung. Da ich mich mit solchen Veranstaltungen nicht auskannte, glaubte ich ihr einfach mal. Wir machten dann noch ein paar andere Besorgungen. Immerhin war der Freitag vor diesem Event ja auch unser erster Hochzeitstag. Wir hatten zwar gesagt, dass wir uns nicht schenken wollten, aber eine Kleinigkeit wollte ich ihm dann doch schenken. Nur ein kleiner Anhänger mit einem Familienfoto von uns. Damit wir immer bei ihm waren, wenn er wieder durch Deutschland tourte. Es war wirklich nur was ganz Simples, aber ich mochte eben die simplen Sachen. Und ich war mir auch sehr sicher, dass Wincent es genauso gefallen würde. Amelie war jedenfalls auch überzeugt davon.
An dem Freitag ging es dann los. Ich wollte ihm die Kleinigkeit erst in München in aller Ruhe geben. Und da er selbst nicht ein Wort über den Hochzeitstag verloren hatte, ging ich sowieso davon aus, dass er ihn vergessen hatte. Früh am Morgen brachten wir die Kinder zu Wincents Mutter. Zwei Nächte ohne meine Babys. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob ich das durchhalten würde. „Bitte ruf an, wenn irgendwas ist", flehte ich Angela an, „Ich komme sofort nach Hause." „Ach Sofy. Es wird schon alles gut. Aber wenn es dich beruhigt, verspreche ich dir das natürlich", versicherte mir Angela lächelnd, „Ihr habt die Auszeit jetzt aber auch wirklich mal verdient. Genieß es wenigstens ein bisschen, okay?" „Ich geb mein Bestes", sagte ich also und verabschiedete mich dann doch schweren Herzens von den Zwillingen. Auch Wincent verabschiedete sich und zog mich dann auch schon zum Auto. „Wir machen uns jetzt ein schönes Wochenende. Den Zwillingen geht es gut. Das wissen wir Beide. Und ich find es eigentlich auch mal wieder ganz schön, ein ganzes Wochenende mit dir allein zu haben", munterte er mich lächelnd auf, „Das fehlt mir momentan doch sehr." „Ja. Mir doch auch. München ist halt so weit weg. Aber ich weiß ja auch, dass sie bei deiner Mutter in den besten Händen sind. Mir fällt es nur einfach noch schwer ..." „Ja. Das weiß ich doch. Aber wir kriegen das schon hin, das auch du das Wochenende genießen kannst. Geht ja auch gar nicht anders mit mir als Begleitung", verkündete er grinsend. „Ach du bist so ein Blödmann", murmelte ich, musste aber trotzdem schmunzeln. „Aber immer noch der Blödmann, mit dem du verheiratet bist", erwiderte er grinsend. „Du kannst mich mal", erwiderte ich nur schmunzelnd. „Hm. Ich liebe dich auch", bekam ich nur noch als Antwort.
Als wir in München im Hotel ankamen, wartete ich eigentlich auf die Gelegenheit, ihm das kleine Geschenk zu überreichen. Doch als wir auf dem Zimmer waren, staunte ich nicht schlecht. Das Zimmer war riesig und das Bad erst. „Nicht schlecht, oder?", Wincent ließ sich auch gleich auf das riesige Bett fallen. „Das ist ja mal riesig", staunte ich, „Ich will sicher nicht wissen ..." „Nein. Das interessiert dich gar nicht", beendete er meinen Satz, er wusste ja, worauf ich hinauswollte, „Hm komm erstmal an. Ich muss noch mal kurz was wegen morgen klären." „Oh und was?", fragte ich etwas verwirrt, „Hat Amelie nicht alles geklärt?" „Ja, aber ich muss da noch mal was fragen. Wegen des Ablaufes, wann ich dran bin und so", sagte er schnell und huschte an mir vorbei aus dem Zimmer. Etwas verwirrt blickte ich ihm nach, entschied mich dann aber, mich doch noch mal hinzulegen. Ich war ganz schön müde. Wir saßen ja ewig im Auto. Eine knappe Stunde konnte ich schlafen. Da wurde ich von Wincent geweckt. „Hey. Aufstehen", er zog mir die Decke weg, aber ich drehte mich einfach weg, „Ne. Du schläfst jetzt nicht weiter. Los. Wir müssen bald los." Ich setzte mich müde und verwirrt auf: „Wo müssen wir denn hin?" „Na ja ... du hast bestimmt Hunger, oder? Ich dachte ... na ja vielleicht sollten wir was essen, bevor du richtig tief schläfst", sagte er schnell. „Essen klingt tatsächlich nicht verkehrt", nuschelte ich halb verschlafen. „Genau. Deshalb gehst du jetzt ins Bad und machst dich frisch. Ähm ... ich weiß von Amelie, dass du zwei Kleider hast. Vielleicht ziehst du das eine ja an?", und schien ein wenig unsicher, vermutlich auch durch meinen skeptischen Blick, „Äh. Nur ... na ja das ist hier ja doch alles recht schick ..." Na ja auch das war ziemlich plausibel. Das Hotel wirkte extrem nobel. Da würde ich mit meinen normalen Klamotten wohl nur komisch angeguckt werden. Ich wühlte also das schwarze Kleid aus der Tasche und verschwand im Bad, um mich umzuziehen. Eine halbe Stunde später war ich fertig und staunte nicht schlecht, als ich aus dem Bad trat. Auch Wincent hatte sich schick gemacht. Und dabei war dieses Event doch erst morgen. „Oh wow", entfuhr es ihm als er mich sah. „Man könnte meinen, dass wir heute schon zu dieser Gala gehen", murmelte ich und grinste unsicher. „Stimmt", er legte seine Hände an meine Taille und zog mich näher zu sich, „Und wenn du heute schon so umwerfend aussiehst, kann ich morgen schon kaum erwarten. Da muss ich ja richtig aufpassen, dass dich mir niemand wegschnappt." „Na dann pass mal schön auf", erwiderte ich lachend, „Kleiner Spinner, du!" „Ey", lachte er und gab mir einen kurzen Kuss, „Komm, wir müssen los!"
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Vielleicht irgendwann (2)
FanfictionDer zweite Teil zu Sofy und Wincent! 😇 Wie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, we...