Teil 218

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Wincent

Kaum war Sofy zu Melina verschwunden, klingelte Amelie an der Tür. „Huch. Hab ich schon wieder einen Termin verpeilt?“, fragte ich ein wenig verwirrt. „Nein hast du nicht“, antwortete sie schmunzelnd, „Aber ich war in der Gegend und es gibt ein paar TV-Anfragen. Ist Sofy da?“ „Nein. Die ist gerade zu Melina. Die Kids und ich sind allein. Komm erstmal rein“, meinte ich nur schulterzuckend und ging direkt wieder ins Wohnzimmer, da ich die Kinder nicht so lang allein lassen wollte. Amelie folgte mir, sie ging hier ja auch regelmäßig ein und aus. „Oh und das Haus steht noch? Ich bin beeindruckt“, ärgerte sie mich lachend. „Ja, du mich auch“, ich verdrehte nur die Augen. „Lass mir doch meinen Spaß. Kommt ihr denn mit der Hochzeit voran? Wir warten alle noch sehnsüchtig auf die Party!“, erinnerte sie mich und setzte sich zu uns auf den Teppich. „Das ist eher Sofys Ding. Ich nicke meistens nur ab. Aber ich mach mir da auch nicht so die Gedanken, Sofy und ich haben da definitiv einen ähnlichen Geschmack. Und sie achtet durchaus sogar darauf, nicht zu viel Geld auszugeben, was ich manchmal anstrengend finde. Da macht sie sich wirklich zu viele Gedanken.“ „Na ja. Lieber so. Ihr seid da schon ein tolles Team.“ „Hm. Gehört da dann auch zu, dass sie nicht über alles redet?“ „Wie meinst du das?“, wollte Amelie ein wenig verwirrt wissen. „Irgendwie ist sie momentan wieder sehr viel abwesend. Aber so richtig erzählt sie mir nicht, was los ist“, gab ich seufzend zu. „Ach Winnie. Erzählst du ihr direkt alles? Ich glaube nicht, oder? Es ist doch auch wirklich viel momentan. Das darfst du dir gar nicht so zu Herzen nehmen. Du kennst sie doch“, versicherte sie mir lächelnd.
Wir wollten gerade zum eigentlichen Grunde kommen, weshalb Amelie hier war, als plötzlich Melina im Wohnzimmer stand. Ihr folgte eine völlig aufgelöste Sofy. Was zur Hölle war denn jetzt los? Es dauert keine fünf Sekunden, bis ich bei meiner Frau stand und sie in meine Arme zog. „Was ist passiert?“ „Ihr müsst was verdammt wichtiges besprechen“, warf Melina ein, „Und noch besser ist, wenn du direkt dabeibleibst, Amelie. Und Niilo und Elina kommen mit mir nach oben.“ Ich war ziemlich verwirrt. Wieso sollte Amelie direkt dabeibleiben? Was zur Hölle war denn los? „Sofy. Zeig es ihnen einfach, okay? Ich bin oben“, wandte sich Melina noch mal an ihre beste Freundin, ehe sie mit den Zwillingen nach oben verschwand. „Was sollst du uns zeigen?“, wollte ich direkt wissen, doch Amelie warf mir gleich einen warnenden Blick zu. „Gib ihr doch mal einen Moment. Hol ihr lieber ein Glas Wasser oder so“, kam es von ihr, „Sofy. Alles ist gut. Versuch dich zu beruhigen.“ Ein wenig perplex verschwand ich dann tatsächlich in der Küche, um für uns alle Wasser zu holen. Zurück im Wohnzimmer saßen Sofy und Amelie schon auf der Couch und Amelie versuchte, Sofy ein wenig zu beruhigen. Ich stellte die Gläser nur ab, setzte mich neben meine Frau und griff nach ihrer Hand. „Ich kann einfach nicht mehr“, brach es schließlich aus ihr heraus, doch ich verstand noch immer nicht, worum es ging, „Das ist alles zu viel.“ „Was genau?“, hakte Amelie vorsichtig nach, „Wir können dir nur helfen, wenn du mit uns redest. „Ich weiß nicht, ob die Hochzeit richtig ist ...“ „Moment. Was?“, kam es jetzt vollkommen schockiert von mir, „Was willst du mir denn jetzt damit sagen? Wenn du Schluss machen willst, dann sag es lieber gleich!“ Wollte sie sich ernsthaft trennen? War das gerade ihr Ernst?“ „Ich …“, schluchzte sie nur. „Was? Rede doch einfach!“, entfuhr es mir, weil es mir einfach zu lang dauerte. „Wincent!“, fuhr Amelie mich direkt an, „Jetzt lass sie doch mal ausreden, verdammt!“ Was sollte ich denn machen? Wenn sie hier wirklich Schluss machen wollte, dann brach für mich eine Welt zusammen. Zumal ich es einfach nicht verstehen konnte.

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt