Teil 280

507 24 1
                                    


Wincent

Ich war tatsächlich ein wenig überwältigt. Erst erfuhr ich nur so nebenbei, dass Sofy sich endlich dazu entschieden hatte, Melinas Angebot anzunehmen. Und dann bot sie uns auch noch so viel Unterstützung an. Jede andere hätte mit dem ganzen Crewzeug womöglich nichts zu tun haben wollen. Aber gut … Sofy war ja auch nicht jede andere. Ich war einfach nur so stolz, dass ich so eine starke und tolle Frau an meiner Seite hatte, die mir so krass den Rücken freihielt.
Etwa zwei Stunden später waren wir dann auf den Weg ins Lager. Nach dem Essen hatten wir doch noch den Mittagschlaf der Zwillinge abgewartet und währenddessen ausgetüftelt, was man so verlosen konnte. Zumindest teilweise. Das war doch mehr Aufwand, als ich zunächst gedacht hatte. Aber sowohl Amelie als auch Sofy waren hochmotiviert und das steckte definitiv an. Na ja Sofy war vielleicht auch ein bisschen aufgeregt, weil es das erste Mal war, dass sie so aktiv und so viel jetzt half und sich einbrachte. Deshalb überließ ich es im Lager Amelie, Sofy herumzuführen und übernahm stattdessen die Kinder. Ich war ja oft im Lager und kannte das eigentlich ziemlich gut. Klar, von den Restbeständen hatte ich jetzt auch nicht die Ahnung, aber da hatte ich eh überlegt, einfach alles mitzunehmen und dann zu schauen. Und so folgte ich den Beiden einfach unauffällig. Es war ganz lustig mit anzusehen, wie sie bei jeder Kleinigkeit überlegten, ob geeignet oder nicht. Kurzerhand zückte ich mein Handy und machte ein Foto von den Beiden, wie sie grübelnd vor einem Haufen Kartons voller Merch standen.
>> Hier wird schon fleißig gegrübelt. Ihr dürft gespannt sein 👀 <<, fügte ich als Text hinzu und markierte Amelie und Sofy, ehe ich es dann in die Story der Crewseite hochlud und danach auch direkt auf meiner Seite teilte. Da sollte die Crew doch ruhig spekulieren, was hier wieder entstand. Manchmal waren da ja sogar echt coole Ideen für neuen Merch bei, die wir dann auch gern mal umsetzten. Aber jetzt kam das Handy in die Tasche, damit auch irgendwas von der Planung mitbekam. „Und? Ihr zwei Tüftlerinnen. Schon fündig geworden?“, erkundigte ich mich schmunzelnd. „Sofy hatte gerade überlegt, ob man auch was aus der neuen Kollektion in den Adventskalnder packt“, bekam ich von Amelie eine Antwort. Sofy dagegen hatte wohl grad die ganzen Restbestände entdeckt und war eher weniger ansprechbar. Mir war ja von vornherein klar, dass es für sie keine halben Sachen gab und sie sich da voll reinhängen würde. „Klar. Warum nicht“, stimmte ich der Idee erstmal zu, „Ich hab eh nicht auf dem Schirm, was wir noch für Restbestände haben.“ „Das ist noch recht viel, aber eventuell kann man an Heiligabend auch mehr als einen Gewinner ziehen. Das müssen wir schauen, wenn wir einen genauen Plan davon haben, was da ist“, schlug Amelie vor , „Da müssen wir uns jetzt aber wirklich die nächsten Tage hinsetzen, damit das alles steht, wenn der Dezember vor der Tür steht.“ „Also Sofy ist schon komplett drin“, lachend deutete ich auf meine Frau, die richtig in ihrem Element zu sein schien. Klar, es hatte irgendwo was mit planen zu tun. „Die geben wir gar nicht mehr her, wo war sie bei den ganzen letzten Aktionen?“, erwiderte Amelie grinsend, „Du hattest wirklich den absoluten Glücksgriff mit dieser Frau. Pass mir bloß weiterhin gut auf sie auf.“ „Oh, das ist mir mehr als bewusst. Die geb ich auch nicht mehr her, da kannst du dir sicher sein“, versicherte ich ihr, „Können wir die Sachen da eigentlich einfach mitnehmen?“ „Hab ich schon geklärt. Ist kein Thema. Wir haben also mehr Zeit als nur heute. Die Zwei Mäuse wollen ja auch noch was von euch haben. Deshalb würde ich sagen, dass wir alles in die Autos packen, alles zu euch bringen und dann für heute Feierabend machen!“ Und das taten wir dann auch, weshalb wir zwei weitere Stunden später wieder zu Hause waren und doch einen ordentlochen Berg Kartons im Wohnzimmer stehen hatten. Amelie hatte sich bereits verabschiedet und wollte am nächsten Vormittag wieder da sein.

„Dann lass uns mal schauen, was wir für Amelie finden können“, schlug ich etwas später vor, weil ich das dann doch nicht aus den Augen verlieren wollte. Und Sofy hatte da auch eindeutig recht. Amelie hatte gerade in den letzten Wochen so viel für uns getan, da war es längst überfällig. Und so begaben wir uns auf die Suche und wurden sogar recht schnell fündig. „Perfekt. Dann können wir ihr den Gutschein ja die Tage schenken“, freute sich Sofy, „Ich organisiere dann noch einen Strauß Blumen.“ „Perfekt“, ich klappte den Laptop zu  und kuschelte mich dann wieder zu Sofy und den Zwillingen, die es sich auf der Couch richtig bequem gemacht hatten, „Dann hätten wir ja alles erledigt für heute. Dann kannst du mir ja jetzt erzählen, warum euer Spaziergang heute morgen ungeplant so lang ausgefallen ist.“

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt