Teil 373

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Wincent

Da ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht viel helfen konnte, war ich mit den Kindern wieder nach draußen in den Garten gegangen. Irgendwann gesellte sich Amelie zu uns und irgendwie konnte ich mir denken, was nun folgen würde. „Nun leg schon los", entgegnete ich also seufzend. „Du weißt also schon, was ich möchte?", fragte sie verwirrt. „Ich kenne den Blick. Und ich kann mir denken, worüber ihr noch so redet, als nur über irgendwelche Zeitpläne", erwiderte ich also. „Nein. Wir haben auch über die Herbsttour gesprochen. Ich schätze mal, Sofy hat dir auch schon vorgeschlagen, was die Zwei mir vorgeschlagen haben?" „Sicher hat sie das. Aber ich weiß echt nicht, ob ich das gut finden soll", sagte ich also, „Das wäre wieder so viel Arbeit. Das weißt du doch am besten." „Ja. Weiß ich. Aber ich weiß auch, dass es deutlich weniger Arbeit ist, wenn man sie auf drei Personen aufteilen kann", fing sie an, aber ich musste sie doch wieder unterbrechen. „Ach ja? Und deshalb hockt ihr seit fast einer Woche jeden Tag von früh bis spät an den Laptops? Sowas geht auf Dauer nicht. Die Kinder wollen auch noch Zeit mit ihrer Mutter haben. Und ich ehrlich gesagt auch!" „Ja. Wir müssen aktuell viel Zeit investieren, aber nur, weil es gerade kurz vor Knapp ist. Bei der Herbsttour wäre das doch was völlig anderes. Da haben wir fast drei Monate Zeit, bevor es losgeht. Und nicht nur drei Wochen. Die Zeit ist es, was es gerade so viel aussehen lässt. Wenn wir nach dieser Tour aber deutlich mehr Zeit haben, ist die Arbeit auf drei Personen aufgeteilt wirklich nicht mehr viel. Da müsste Sofy nicht mal täglich was tun. Und auch nie so viele Stunden", erklärte sie mir also ausführlich, „Und ich kann mir wirklich niemand besseren vorstellen als Melina und Sofy. Da wissen wir Beide, dass wir uns auf ihre Arbeit verlassen können. Wir wissen Beide, was wir mit ihrer Unterstützung haben. Und sie sind sich einig, dass sie in dem Fall, keine weiteren Aufträge annehmen. Weshalb sie im Endeffekt weniger zu tun haben, als wenn sie drei oder vier Aufträge gleichzeitig abarbeiten." „Man. Ich weiß doch, dass es die beste Lösung wäre. Aber versteh mich doch bitte. Mir ist bewusst, dass ich die Zwei sowieso nicht davon abhalten kann. Aber ich mach mir einfach Sorgen. Es reicht doch schon, dass ich so viel unterwegs bin ...", brach es seufzend aus mir heraus. „Natürlich kann ich dich verstehen, Wincent. Aber wenn alles nach Plan läuft, muss von Beiden niemand bei der Herbsttour vor Ort sein. Das ist jetzt alles eine Ausnahme für diese Tour. Und selbst dafür haben die Zwei schon einen sehr genauen Plan. Wir bekommen das hin. Aber ich weiß, dass Sofy das nur machen wird, wenn sie sicher ist, dass du hinter ihr stehst. Das ist ihr wichtiger, als sie zugeben will. Denk drüber nach. Wir sind drinnen fertig für heute", meinte sie schließlich und klopfte mir kurz auf die Schulter, ehe sie aufstand und wieder nach drinnen ging. Ich blieb einfach sitzen und beobachtete Niilo und Elina, die sich nicht darin stören ließen, im Sandkasten zu spielen. Ich bekam gar nicht mit, dass sich irgendwann Sofy zu mir setzte. Erst als sie nach meiner Hand griff, sah ich zu ihr. „Ihr seid wirklich schon fertig? So früh?", fragte ich sie direkt. „Ja. Also so halb. Melina und Amelie machen noch ein wenig weiter, aber ich hab alles fertig", meinte sie lächelnd. „Wie kommt es?" „Deine Schwester kommt nachher vorbei. Sie will uns Niko vorstellen. Und außerdem hab ich wirklich alles fertig. Wir hatten uns das alles aufgeteilt und ich hab alles erledigt. Ich hatte ehrlich gesagt mit ein wenig mehr Begeisterung gerechnet", erwiderte sie stirnrunzelnd. „Ich war einfach überrascht", gab ich seufzend zu. „Hör mal. Wenn du wirklich so viele Bedenken hast wegen der Herbsttour. Dann lass ich das. Ich möchte euch nur helfen, mehr nicht", sagte sie leise. „Nein. Amelie hat schon recht. Ihr habt dann viel mehr Zeit. Und wenn ich will, dass es endlich mal perfekt läuft, kommt doch auch nichts anderes in Frage", erwiderte ich schließlich und lächelte leicht, „Versprich mir nur bitte, dass du auf dich aufpasst. Ich werde ja selbst kaum Zeit haben, immer auf dich aufzupassen." „Vielleicht pass ich dann ja auch einfach mal auf dich auf", antwortete sie grinsend, „Wäre doch auch mal was. Immerhin weiß ich von Amelie, dass du genauso wenig auf dich aufpasst, wenn ihr unterwegs seid." „Hm. Schreibst du dann meine Zeitpläne?", wollte ich grinsend von ihr wissen. „Das willst du nicht", lachte sie und gab mir einen kurzen Kuss, „Ich organisiere lieber den Aufbau und so. Da weiß ich, was ich mache." „Hm. Okay. So und wie war das jetzt mit meiner Schwester? Wann wollten die hier sein?" „Gegen fünf Uhr. Ich hatte gedacht, dass wir ja grillen könnten. Bei dem guten Wetter", schlug sie vor und ehrlich gesagt, klang das gar nicht mal so schlecht. „Okay. Machen wir. Müssen wir noch was einkaufen?" „Nö. Müssten alles haben. Versprich mir aber, dass du dich zusammenreißt. Du kannst dir Sorgen machen, aber mach es dem Niko nicht so schwer, okay? Deiner Schwester zur Liebe, ja?" „Ich mach schon nichts. Keine Sorge", murmelte ich seufzend, „Ich hoffe einfach, dass der Typ in Ordnung ist."

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt