Teil 206

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Sofy

In den nächsten Tagen verbrachten wir sehr viel damit, generell erstmal einen Termin zu finden. Das war schon schwierig genug, aber nach einigen Tagen hatten wir Erfolg. Abends telefonierte ich regelmäßig mit meiner Familie, um sie wenigstens auf diesem Weg schon ein wenig kennenzulernen. Und es war irgendwie gruselig, dass ich plötzlich drei jüngere Geschwister hatte und meine Schwestern mir zudem extrem ähnlich sahen.
Es geschah also ziemlich viel und als wenn die Terminsuche für die Hochzeit nicht schon schwer genug gewesen war, stellte uns die Suche nach einer Location vor eine ganz neue Herausforderung. Wobei wohl eher ich mit meinen Ansprüchen das Problem darstellte. „Was ist denn damit?“, Wincent deutete auf einen der vielen Bilderhaufen, die ich rausgesucht hatte. „Ne. Das sieht in echt nicht wirklich schön aus“, murmelte ich, „Das ist auch alles nicht das, was ich mir vorgestellt hatte.“ „Was hast du dir denn vorgestellt?“, fragte er stirnrunzelnd, „Hast du mir nie erzählt.“ „Ich weiß nicht. Aber ich würde einfach was am Strand schön finden. Das würde doch irgendwie zu uns Beiden passen, findest du nicht?“ „Das stimmt. Wäre natürlich perfekt, wenn wir da was finden würden. Aber hier ist nicht wirklich was in der Richtung dabei. Wir könnten uns natürlich die Kinder schnappen und einfach mal Richtung Strand aufbrechen. Wir bekommen alle frische Luft und man könnte sich umsehen, ob es dort vielleicht ein Hotel oder so gibt, was vielleicht in Frage kommen könnte“, schlug Wincent vor und ehrlich gesagt fand ich die Idee ziemlich gut. Ein wenig frische Herbstluft würde uns allen guttun. Außerdem qualmte mir wirklich der Kopf und das, obwohl wir noch am Anfang der gesamten Planung standen. Irgendwie war es leichter, sowas für andere zu planen als für einen selbst. „Oh ja. Die Idee ist super“, erwiderte ich also, während ich mich einmal kräftig streckte. Irgendwie hatten wir bisher den Tag nur vor den Fotos gesessen, weshalb es wirklich an der Zeit war, dass wir mal rauskamen. Insbesondere die Kinder. Also zogen wir Elina und Niilo schön warm an, ehe wir die Zwei in den Kinderwagen setzten. So war es nicht so schlimm, wenn einer der Zwei doch einschlafen sollte. Auch wir zogen uns warm an, ehe wir uns auf den Weg machten. Der Vorteil des Hauses war wirklich, dass wir nur einen circa zehnminütigen Fußweg zum Strand hatten. Ganz eventuell war auch das ein Faktor, weshalb ich für das Haus gewesen war. Zwar regnete es nicht, aber allein durch den Wind und die dicke Wolkendecke war es dennoch recht kühl. Aber mir machte das nichts, da ich den Herbst ohnehin liebte. „Eher nach links oder eher nach rechts?“, überlegte ich, also wir an der Strandpromenade angekommen waren. „Ich glaube so Hotels und so sind in die linke Richtung vermehrt zu finden“, entgegnete Wincent, der hier öfter laufen ging und deshalb doch besser Bescheid wusste als ich. „Also gut. Wenn das einer weiß, dann du“, erwiderte ich schmunzelnd und lenkte den Kinderwagen in die Richtung nach links. Als wir uns den ersten Hotels näherten, übernahm Wincent das Schieben des Kinderwagens und überließ mir das Gucken. „Du bist die Expertin“, meinte er nur schmunzelnd. „Na ja von außen kann man eh nicht sehen, ob es möglich ist und ob es passt. Aber bei denen, die von außen passen könnten, schreiben wir uns mal die Namen auf und dann setze ich mich zu Hause dran und schaue mal. Wir sollten uns eh mehrere Locations ansehen.“  „Wie gesagt. Du bist die Expertin, Schatz“, wiederholte er sich lachend, „Ich vertrau dir. Du hast da eindeutig mehr Ahnung als ich.“ „Ach. Aber kein Druck bitte“, erwiderte ich stirnrunzelnd. „Das hat nichts mit Druck zu tun. Das ist Vertrauen“, lachte er und zog mich zu sich, „Ich weiß ja, dass wir eine ziemlich gleiche Vorstellung davon haben, was wir wollen.“ „Das stimmt. Es könnte deutlich anstrengender sein“, antwortete ich grinsend, ehe ich ihm einen kurzen Kuss gab. „Oh. Ein Kuss von dir in der Öffentlichkeit? Wie lang musste ich darauf warten?“ „Pass lieber auf, dass du nicht genauso lang auf den nächsten Kuss generell warten musst“, neckte ich ihn grinsend. „So? Das kann ich nicht zulassen“, lachte er, beugte sich wieder zu mir, um sich einen weiteren Kuss abzuholen.

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt