Vielleicht irgendwann (2)

Teil 228

Sofy
„Hm. Und jetzt kannst du nicht schlafen, ehe du die Gewissheit hast, dass er angekommen ist?“ „Ja, genau. Daran wird sich bei uns auch nie etwas ändern. Aber du bist doch sicher müde, du kannst gern schlafen gehen. Ihr Drei hattet einen langen Tag …Und es dauert sicher noch einige Stunden, bis ich was höre.“ „Ach. Ich kann auch nicht schlafen“, gestand sie schulterzuckend, „Mir schwirrt viel zu viel im Kopf.“ „Das kenn ich irgendwoher“, musste ich schmunzelnd zugeben, „Willst du was erzählen?“ „Ach die Schule mit dem anstehenden Abi. Ich bekomm das mit Mathe nicht hin und allgemein weiß ich einfach nicht, ob ich mich richtig entschieden habe.“ „Also das mit Mathe bekommen wir schon hin, da kann ich dir helfen, wenn du möchtest. In den Naturwissenschaften war ich immer recht gut, nur bei Fremdsprachen und Musik kann ich dir echt nicht helfen. Und Kunst auch nicht“, erklärte ich ihr, „Solang du Wincent nicht wegen Mathe fragst, kann es auch nicht schlimmer werden. Aber warum hinterfragst du deine Entscheidung? Möchtest du studieren oder eine Ausbildung machen?“ „Ich weiß es einfach noch nicht. Vielleicht Lehramt studieren, aber der Medienbereich interessiert mich auch.“ „Hey. Du bist 18. Sonst mach doch nach deinem Abi erstmal ein paar Praktika und fang erst dann an mit einem Studium oder einer Ausbildung. Das rennt dir ja nicht weg. Und selbst wenn du eine Ausbildung anfängst und dann sagst, dass das doch nichts ist, dann kannst du auch aufhören und was anderes anfangen. Da ist absolut nichts bei.“ „Vielleicht hast du recht … Ich bin ganz froh, jetzt eine große Schwester zu haben, die da einfach schon im Leben steht.“ „Denk aber bitte nicht, dass ich sofort nach dem Abi so gefestigt war. Eigentlich hat das wirklich gedauert, Wincent hat da ziemlich viel zu beigetragen. Und kennengelernt haben wir uns auch erst vor etwas mehr als drei Jahren, sind seit knapp zweieinhalb Jahren zusammen …“ „Dann hattet ihr es ja ganz schön eilig mit Haus, Kind und Hochzeit“, merkte meine Schwester grinsend an. „Na ja. Eigentlich war das alles so früh nicht geplant“, gab ich lachend zu, „Das Schicksal hatte es eher eilig. Und es fühlt sich richtig an.“ „Hm. So ein Glück wünscht sich wohl jeder …“, murmelte sie schulterzuckend. „Ach. Ich bin vorher auch ordentlich auf die Schnauze gefallen. Das soll jetzt nicht so rüberkommen, als hätte ich direkt im ersten Versuch meinen Glücksgriff getätigt. Denn das war auf keinen Fall so.“
Gegen zwei verabschiedete sich Marika dann doch ins Bett und auch ich wanderte nach oben ins Schlafzimmer. Doch an Schlaf war weiterhin nicht zu denken. Doch gegen drei Uhr erreichte mich die erlösende Nachricht.

>> Bin jetzt gut bei Fabi angekommen. Du kannst jetzt also beruhigt schlafen gehen! ♥ <<

Ich wünschte ihm noch viel Erfolg und konnte dann endlich schlafen. Aber wie das mit zwei kleinen Kindern nun einmal war … viel Schlaf kam da nicht bei rum. Denn schon früh am Morgen waren beide Kinder wach. Wie immer, wenn Wincent unterwegs war. Vielleicht merkten sie ja, dass er weg war und waren deshalb unruhiger. Ich hatte keine Ahnung. Nachdem die Zwillinge fertig gemacht waren, gab es für mich erstmal eine große Tasse Kaffee. Ohne würde ich den Tag definitiv nicht durchstehen. Vermutlich musste auch noch eine zweite Tasse herhalten. Sonntagmorgen, sieben Uhr, jeder andere war noch am Schlafen. Zumindest die, die keine kleinen Kinder hatten. Wieso konnten die Zwei nicht auch mal ausschlafen, wenn Wincent nicht da war? „Ihr Zwei wollt mich doch nur ärgern“, murmelte ich gähnend, ehe ich mir meine zweite Tasse Kaffee nahm. Aber natürlich konnte ich absolut nicht böse sein, denn mir war natürlich bewusst, dass Beide mich nicht absichtlich ärgerten.