Vielleicht irgendwann (2)

Teil 254

Sofy

Nachdem die Kinder frisch gebadet waren und so von einer gefühlten zehn Centimeter dicken Matschschicht befreit waren, fielen den Beiden auch schon die Augen zu. Da hatten sie sich wohl richtig ausgetobt. „Das hat den Beiden richtig gut getan“, merkte ich schmunzelnd an. „Oh ja. Ich spring jetzt auch schnell unter die Dusche“, erwiderte er schmunzelnd, „Du kannst ja mitkommen.“ „Hmm … verlockend, aber ich bin auch ganz schön platt“, murmelte ich entschuldigend. „Wundert mich nicht, bei dem wenigen Schlaf, den du dir die letzten Nächte gegönnt hast“, schmunzelte er, „Dann hab ich eine andere Idee. Ich spring unter die Dusche, du kuschelst dich schon mal ins Bett und dann gucken wir einfach nur ganz entspannt einen Film. Und den Rest merken wir uns für morgen, wenn die zwei Rabauken wieder schlafen.“ „Das klingt absolut perfekt“, überlegte ich und lächelte ihn müde an, „Du wirst noch ein richtiges Planungsass.“ „Erzähl das bloß nicht Amelie“, lachte er, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann im Bad. Ich schlüpfte indes aus meinen Klamotten, um mir ein T-Shirt von Wincent überzuwerfen und mich dann unter die Bettdecke zu kuscheln. Und irgendwie war ich schon halb eingeschlafen, als sich Wincent zu mir kuschelte. „Na. Du siehst nicht danach aus, als würdest du auch nur zehn Minuten vom Film schaffen“, lachte er, während er seinen Arm um mich legte. „Doch, doch. Das schaff ich schon“, nuschelte ich, „Mach einfach einen an.“ „Wie du meinst“, erwiderte er grinsend. Aber natürlich sollte er recht behalten. Ich schaffte nicht mal zehn Minuten vom Film, da schlief ich schon ein. Zu meiner Verteidigung musste ich aber auch sagen, dass ich die letzten Nächte wirklich nicht viel geschlafen hatte. Woran wohl mein eigenes Gedankenkarussell am meisten Schuld trug. Nun ja und die Zwillinge, wobei die Zwei inzwischen den Dreh mit dem Durchschlafen raushatten. Meistens zumindest.
Am nächsten Morgen hatten wir Beide keine große Lust aufzustehen. Das Problem war nur, dass dies die Kinder natürlich nicht interessierte. „Ich weiß was“, nuschelte Wincent, der sich aus dem Bett quälte und verschwand. Nur kurze Zeit später kam er mit Niilo und Elina wieder. „Lange kannst auch du die Zwei nicht mehr gleichzeitig herumtragen“, merkte ich schmunzelnd an und hob die Decke an, da ich inzwischen verstand, was sein Plan war. „Ach was. Beide hören einfach auf zu wachsen und dann geht das schon“, grinste er, während er sich mit den Zwillingen wieder zu mir ins Bett kuschelte. „Hm, das klingt traumhaft. Aber ist leider absolut nicht realistisch“, überlegte ich schmunzelnd, „Irgendwann werden sie auch groß.“ „Ich weiß ja“, seufzte er, „Aber vielleicht werden sie ja irgendwann noch mal großer Bruder und große Schwester.“ „Du möchtest noch ein Kind?“, schlussfolgerte ich aus seiner Bemerkung. „Schon … Ich wollte immer eine große Familie. Kannst du dir das denn nicht vorstellen?“ „Doch, ich kann mir das auch vorstellen“, beruhigte ich ihn lächelnd, „Nach der Hochzeit können wir gern darüber reden. Dann sind die Zwillinge groß genug. Zumindest so, dass ich das mit drei Kindern hinbekomme, wenn du unterwegs bist.“ „Das stimmt. Das müssen wir berücksichtigen. Ansonsten nehm ich mir ein Jahr frei oder so. Vielleicht wäre ein Jahr ohne Konzerte gar nicht verkehrt. Ich wäre viel mehr zu Hause, könnte dich mehr unterstützen …“ „Und würdest die Bühne super schnell vermissen. Das wissen wir Beide. Also keine Option. Solang dir die Musik Spaß macht, ist das kein Weg für uns und wir finden eine andere Lösung. Erstmal muss ja auch soweit sein und dann finden wir was“, erklärte ich. „Du lässt da auch nicht locker, oder?“, lachte er. „Natürlich nicht. Ist doch dein Traum, also gibt es keine andere Option.“ „Ja, es ist mein Traum und ich bin dir wirklich dankbar, dass du mir so krass den Rücken freihältst und hier alles allein meisterst, wenn ich weg bin. Du steckst dafür genug zurück. Und manchmal frage ich mich in letzter Zeit, ob ich nicht zu viel unterwegs bin und viel zu wenig Zeit für euch habe …“