SofyEin lautes „PAPA!" ließ uns aufhorchen. Freudestrahlend rannte Elias in Flos Arme. Und allein dieses Bild bestätigte doch, dass Melinas Zweifel gar nicht nötig waren. Wobei mir klar war, dass es mir an ihrer Stelle nicht anders gehen würde. „Tut mir leid. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten", kam es kleinlaut von Flo, als er unsere Blicke bemerkte, „Melina ... ich ... Mir sind die Sicherungen durchgegangen. Ich wollte mich doch nie trennen. Ich brauch dich doch. Ich liebe dich doch." Wortlos nahm ich ihm Elias ab und ging mit ihm zu Wincent, Niilo und Elina. Die Zwei sollten wenigstens kurz ungestört reden. Elias fand das nicht ganz so witzig und protestierte lautstark. „Elias. Mama und Papa müssen kurz reden. Das dauert nicht lang", beruhigte ich ihn. „Meinst du, das klappt?", fragte Wincent etwas nachdenklich. „Doch schon. Die Zwei brauchen sich. Die sind so ein bisschen wie wir Zwei", überlegte ich schmunzelnd. „Na ich hoffe doch aber sehr, dass wir Zwei uns nie wegen dieser Thematik so streiten werden", murmelte er brummend. „Sicher nicht. Da haben wir ja Beide den gleichen Standpunkt", versicherte ich ihm schmunzelnd und entdeckte dann Jemanden, den ich wirklich nicht hier erwartet hatte. „Was ist?", wollte Wincent verwirrt wissen. „Da ist doch Steven", murmelte ich leise und deutete Richtung Gartentor, „Was will der denn plötzlich hier?" Steven hatte uns nun auch entdeckt, weshalb er einfach den Garten betrat und zu uns kam. Da entdeckten ihn auch Melina und Flo. „Was willst du denn jetzt hier?" presste Melina mühsam hervor. „Ich finde es auch schön, dich zu sehen, Melina", erwiderte Steven, „Wer ist er?" „Geht dich nichts an", kam es prompt von Melina, „Sag einfach, was du hier willst." „Meinen Sohn mitnehmen", Steven zuckte nur kurz mit den Schultern, als wäre das das Normalste der Welt. Gut. Woanders war es das vielleicht auch. Aber er hatte sich seit fast zwei Jahren nicht mehr gemeldet, sich nicht für Elias gemeldet und auch keinen Cent Unterhalt bezahlt. „Bitte? Du tauchst hier auf nach fast zwei Jahren. Hast dich vorher nicht für deinen Sohn interessiert und jetzt auf einmal? Vergiss es. Elias weiß doch überhaupt nicht, wer du bist!", entfuhr es Melina „Ach das weiß der schon. Pass nur auf", stellte Steven klar und wandte sich an Elias, „Komm Elias. Komm mal zu Papa." Elias blickte sehr verwirrt zu Steven. Stand dann aber auf und tappte zu Flo. Damit hatte Steven wohl nicht gerechnet. „Was zur Hölle? Wer ist der Typ? Und was hat der mit meinem Sohn gemacht? Ich will das Sorgerecht haben!" „Flo war für Elias da! Egal zu welcher Uhrzeit. Egal, ob es gerade anstrengend war oder nicht. Für Elias ist eben Flo sein Papa. Das hast du selbst verbockt, Steven! Du kannst nicht einfach hier auftauchen und plötzlich das Sorgerecht wollen. Das würde dir kein Richter der Welt zusprechen! Schon gar nicht, nachdem du nicht mal bereit warst, Unterhalt zu zahlen. Du kannst jetzt nicht erwarten, dass du mit den Fingern schnippst und alles so läuft, wie du gerade bock hast!", schimpfte Melina. „Na bitte. Ich werde auch weiterhin keinen Cent bezahlen. Anscheinend ist es ja dann auch nicht mehr mein Sohn", zischte Steven. „Und das hast du dir selbst zuzuschreiben." „Nachtragende Zicke. Aber gut. Dann halt nicht. Denk aber nicht, dass ich dir diese Chance noch mal anbiete!" „Was denn für eine Chance? Du würdest Elias eh nicht gut tun!", verteidigte sich Melina. „Na dann. Soll sich dein neuer Macker doch um das Balg kümmern." „Mach ich auch", entgegnete Flo nur trocken, „Und wenn du dich ja sowieso nicht interessierst. Unterschreib doch einfach ne Einwilligung, dann adoptiere ich Elias, sobald es möglich ist. Dann hast du auch in der Theorie keine einzige Verpflichtung mehr Melina und Elias gegenüber." „Gern. Dann hast du die am Hals. Schick ich euch zu", meinte Steven nur trocken und dampfte dann ab. Etwas perplex blieben wir zurück. Ich wusste nicht mal, was mich gerade mehr schockiert beziehungsweise überrascht hatte. „M-meinst du das ernst?" wandte sich Melina unsicher an Flo. „Was?" „Dass ... du Elias adoptieren würdest." „Na sicher. Elias ist für mich wie mein eigener Sohn", versicherte Flo ihr, „Ich mein das sehr ernst. Ich möchte eine Familie mit dir. Und da gehört Elias zu."
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Vielleicht irgendwann (2)
FanfictionDer zweite Teil zu Sofy und Wincent! 😇 Wie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, we...