Teil 281

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Sofy

Ich hatte ja gehofft, dass er das nach diesem Tag doch irgendwie noch vergessen hatte, was war und mich nicht mehr drauf anspach. Aber es war ja klar, dass er das nicht vergessen hatte. Also seufzte ich bloß und erzählte es ihm dann doch: „Ich hab Ina getroffen. Und sie war mit Nina unterwegs …“ „Wieso war es irgendwie abzusehen, dass wieder einmal Ina dahintersteckt … Hat die kein eigenes Leben? Hat sie irgendwas gesagt?“ „Ach wie immer halt. Hat angefangen zu beleidigen und so. Ich bin aber recht schnell weiter, hab mich nur nicht getraut direkt nach Hause zu gehen und bin halt deshalb den totalen Umweg gelaufen. Wollte auf Nummer sicher gehen, dass die mir nicht folgen oder so. Möchte mich gar nicht mehr mit denen beschäftigen …“, murmelte ich seufzend. „Ich auch nicht. Die sollen sich um ihr eigenes Leben kümmern. Die haben doch gar nichts mehr mit uns zu tun, da können sie dich jetzt auch einfach in Ruhe lassen. Ich glaube einfach, dass die unzufrieden mit ihrem eigenen Leben sind und dich beneiden. Kannst du dir eigentlich ganz schön viel drauf einbilden.“ „Ach … ich hab jetzt gar keine Zeit mehr, mich mit denen zu beschäftigen. Dazu haben wir jetzt genug anderes zu tun“, wechselte ich lieber das Thema, denn eigentlich hätte ich jetzt schon viel lieber die Sachen durchgesehen und geplant. Es juckte mir einfach so in den Fingern, endlich wieder etwas Produktives tun zu können, dass ich mich echt zurückhalten musste. „Ja, aber damit machen wir morgen in Ruhe weiter“, lachte Wincent, „Ansonsten ist Amelie auch beleidigt.“ „Mh na schön. Für Amelie kann ich mich sicher zusammenreißen“, betonte ich, um ihn ein wenig zu ärgern. „Gut zu wissen. Für mich also nicht?“ „Ach komm. Du bist doch froh, wenn du damit nicht allein dastehst. Oder hast du einen Überblick darüber, was sich in den Kartons befindet?“, erkundigte ich mich grinsend. „Ne. Nicht wirklich. Und das wird echt viel arbeit, sich da einen Überblick zu verschaffen“, gestand er dann doch. „Ja. Und das machen wir systematisch. Mit Liste und allem. Damit das auch nachhaltig ist. Ich glaube nämlich, dass das deutlich mehr ist, als wir überhaupt benötigen“, stellte ich auch direkt klar, weil ich garantiert keine halben Sachen machte. „Du weißt schon, dass Amelie das ernst meint und dich künftig nicht mehr verschont bei solchen Aktionen“, merkte Wincent lachend an, „Aber ich finds super, dass dir das so viel spaß macht.“ „Wenn es zeitlich passt, soll sie mich einplanen. Da hab ich absolut kein Problem mit“, stellte ich grinsend klar, „Können wir ihr gern sagen.“ „Da gucken wir dann, wenn es soweit ist. Ich kenne dich, du übernimmst dich sonst wieder viel zu schnell, weil du nicht ‚Nein‘ sagen kannst.“ „Och Wincent. Ich hab das schon im Blick“, murmelte ich seufzend, „Mir macht das doch spaß!“ „Ja Sofy. Aber ich kenne dich. Und du hast hier auch noch Elina und Niilo die gern was von ihrer Mama hätten. Ich übrigens auch. Wir haben eh schon so wenig Zeit für uns“, agumentierte er leider doch verdammt gut. „Na ja. Irgendwie haben wir dadurch ja wieder mehr Zeit zusammen. Und wir hatten da doch sowieso schon eine Idee. Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Melina und ich planen das mit den Aufträgen ganz anders als in der Agentur. Ich hab dann also trotzdem ganz viel Zeit für euch, versprochen! Wir haben ja aktuell keine wirklichen Ausgaben, dadurch, dass wir das dann von hier aus machen. Also können wir auch mal nur einen Auftrag annehmen oder so. Ich will doch gar nicht den ganzen Tag nur arbeiten, aber wenigstens so zwei oder drei Stunden einfach mal wieder eine andere Aufgabe haben als wickeln, füttern und Haushalt.“ „Das kann ich doch auch verstehen. Und ich hab dir ja auch gesagt, dass ich dich dabei unterstütze. Ich möchte einfach nur, dass du es wirklich langsam angehst. Wir lassen es einfach auf uns zukommen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie die auf den Adventskalender reagieren. Da hatte Amelie wirklich eine coole Idee“, ließ er sich dann doch endlich darauf ein und ließ entsprechend auch locker. „Na ja nach deinem Instapost gibt es doch bestimmt schon die ein oder andere Spekulation, oder?“, überlegte ich schmunzelnd, denn natürlich hatte ich die Story von Amelie und mir inzwischen gesehen, „Würde mich ja eigentlich mal interessieren. Wir könenn ja mal gucken. Aber erst müssen die Kinder ins Bett.“ „Oh guter Plan“, stimmte Wincent zu, der sich auch gleich Niilo schnappte, der momentan eh sehr an seinem Papa hing, „Zeit zum Schlafen.“

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt