SofyIch ließ mich nur widerwillig in seine Arme ziehen. Aber kaum drückte er mich an sich, brach es auch schon endgültig aus mir raus. „Warum nimmt dich das so mit? Keiner von denen kennt dich und weiß, wie du bist.“ „Weil es einfach verletzend ist, sowas zu lesen. Weil es zeigt, wie ich auf sie wirke. Und das passt halt nicht. Wieso ist es dir so egal? Nur, weil es dich selbst nicht betrifft?“, stellte ich ihm also ganz direkt die Frage, die mir so sehr auf der Seele brannte. „Was? Das ist doch Unsinn. Mich trifft es auch. Aber ich weiß, dass es nichts bringt. Es wird sich nichts ändern. Hass und Neid wird es leider immer geben. Ich würde es sofort ändern, wenn ich könnte, glaub mir das. Das Problem ist, dass du bei dieser Art Mensch nicht weit kommst. Keine Ahnung. Manchmal glaube ich, dass einige aus der Crew wirklich denken, ich würde was mit einem von ihnen anfangen. Und dann sehen sie dich als Hindernis. Dabei ist das alles absoluter Schwachsinn. Die sind alle viel zu jung für mich. Mal abgesehen davon, dass ich dich an meiner Seite habe, ich würde doch nie auf die Idee kommen, was mit einem Fan anzufangen. Aber das verstehen diese Menschen nicht. Ich lass es mir einfach nicht anmerken. Das heißt doch aber nicht, dass es mir egal ist. Im Gegenteil. Ich könnte durchdrehen, wenn ich sowas lesen muss. Aber das würde uns doch nicht weiterhelfen. Ich glaube inzwischen, dass man diesen Menschen keine Aufmerksamkeit schenken darf. Nur so verlieren sie das Interesse. Zumindest ist es meine Hoffnung“, erklärte er und drückte mich noch etwas mehr an sich, „Natürlich sage ich das so einfach. Aber im Endeffekt kennt dich keiner da draußen. Und ich kenne dich dafür umso besser. Für mich bist und bleibst du die tollste, schönste und beste Frau und Mama die es gibt. Daran wird sich auch nichts ändern. Aber langsam weiß ich wirklich nicht mehr, was ich noch tun soll, damit du mir das glaubst.“ „Es … ich weiß nicht. Wenn du das immer so sagst, dass ich mir das nicht so zu Herzen nehmen soll oder so. Keine Ahnung. Ich fühl mich dann immer so, als würdest du das gar nicht ernstnehmen. Und das tut viel mehr als diese ganzen Sprüche“, gab ich also geknickt zu. „Was? Aber nein. Das will ich doch damit gar nicht sagen. Natürlich nehme ich dich ernst. Ich kann es nur einfach nicht sehen, wenn du so fertig bist und dann fällt mir nichts anderes ein. Aber ich nehme dich wirklich ernst. Amelie und ich sind da schon dran. Wir haben ohnehin mitbekommen, wie viel Hass momentan auf Instagram herrscht. Da hatte sie eine ganz coole Idee für die Crewseite. So wird das Thema mal ganz allgemein aufgerollt. Das wird jetzt wirklich mal Zeit“, murmelte er, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Seufzend vergrub ich mein Gesicht in seinem Hoodie. Ich hatte wirklich überreagiert. Aber es war mir einfach zu viel. Ich wollte nie in der Öffentlichkeit stehen und irgendwie war mir das einfach zu viel Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die ich einfach nicht verstand. Es sollte sich um Wincent drehen und nicht um mich. Es waren seine Fans. Er war der Star. Wieso verstanden sie nicht, dass dies nicht auch sofort hieß, dass ich dann auch automatisch in die Öffentlichkeit wollte. Dabei wollte ich doch nur ein ruhiges Leben mit meiner Familie. „Wo sind eigentlich die Kinder?“, fragte ich schließlich, um fürs Erste einen Strich unter die Sache zu ziehen. Ich musste mich langsam auf Shay und ihren Freund vorbereiten. Oder eher gesagt darauf, Wincent zurückzuhalten. „Schon im Bett. Sind beide eben hier unten eingeschlafen. Da war heute leider nicht viel mit Gute Nacht sagen“, erwiderte er schmunzelnd, „Schlafen können sie wirklich gut.“ „Von wem sie das nur haben. Es ist mir wirklich ein Rätsel“, scherzte ich und konnte dann auch wieder Schmunzeln. „Ich hab halt nur meine guten Sachen vererbt. Andere beneiden uns ganz sicher“, überlegte er grinsend. „Sag das bitte nicht zu laut. Das ist immer gefährlich und leichtsinnig. Wenn die zwei auch nur Ansatzweise so stur sind wie wir, werden wir noch unsere pure Freude haben“, merkte ich lachend an, „Aber ich sollte mich jetzt wirklich erstmal um das Essen kümmern. Und du kannst in der Zeit ja schon mal den Tisch decken. Die Zwei müssten bald hier sein.“
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Vielleicht irgendwann (2)
FanfictionDer zweite Teil zu Sofy und Wincent! 😇 Wie ist es mit einem Menschen zusammenzuleben, der einem nicht gut tut? Zerstörend. Aber wieso schafft man es trotzdem nicht, sich von dieser Person zu trennen, sie aus dem Leben zu streichen? Ganz einfach, we...