Teil 381

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Sofy

Ich war wirklich sehr gerührt. Insbesondere seine Worte waren einfach nur schön. Ich war so beeindruckt, dass ich die Tränen zunächst gar nicht merkte.
Nach dem Konzert stand dann aber natürlich das Gespräch mit Flo an. Und den schien echt irgendwas zu bedrücken. Während Wincent also unter die Dusche sprang und auch der Rest sich frisch machen wollte, zogen wir uns etwas zurück und ließen uns in den Rasen sinken. „Was ist los?", fragte ich auch sofort. „Ehrlich gesagt weiß ich momentan nicht, was mit Melina los ist", gab er geknickt zu, „Es war eigentlich immer alles gut. Ich weiß, dass sie sich nur auf die Beziehung eingelassen hat, weil sie das Gefühl hatte, ich komm mit Elias zurecht. Und das tu ich auch. Wir wissen nicht wirklich, wie er drauf kommt, aber er nennt mich ja auch Papa. Ich hab da nicht so das Problem mit ... Aber vielleicht ist es ihr ja zu viel? Ich bin halt nicht Elias Papa und werde es nie sein. Vielleicht fehlt ihr ja Steven ..." „Wow. Warte mal. Steven fehlt ihr sicher nicht. Der hat sich seit der Trennung nicht gemeldet. Wir haben nicht mal eine Ahnung, wo der inzwischen wohnt. Und ich weiß aus ganz verlässlicher Quelle, dass Melina richtig gerührt ist, wie gut du mit Elias kannst. Sie freut sich darüber", versicherte ich ihm lächelnd, „Ihr bedeutet es ganz schön viel. Und irgendwie bist du doch inzwischen Elias Papa. Da spielt es auch keine Rolle, dass ihr ‚erst' ein knappes Jahr zusammen seid. Du bist vielleicht nicht Elias Erzeuger. Aber du bist inzwischen sein Papa. Und das ist doch alles, was zählt." „Und wieso ist sie dann so komisch?", wollte er geknickt wissen. „Inwiefern komisch?", hakte ich also nach. „Na ja. Sie ist die letzten Tage sehr distanziert. Meldet sich nicht bei mir. Und hier ist sie mir aus dem Weg gegangen. Ich hab keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe", gab er traurig zu, „Wieso redet sie nicht mit mir?" „Das ist in der Tat sehr komisch. Ich kann dir nur anbieten, mal mit ihr zu reden. Ich kann sie morgen gern mal anrufen. Egal, was da ist. Sie muss mit dir reden. Das sehe ich auch so. Tut mit nur leid, dass ich gerade nicht mehr für dich tun kann", erwiderte ich seufzend, „Aber wir bekommen das schon hin. Ich klär das." „Danke Sofy", murmelte er, „Ich weiß halt wirklich nicht mehr weiter." „Dafür bin ich da", sagte ich lächelnd, „Versuch jetzt erstmal mit den anderen zu feiern." „Kommst du nicht mit?", fragte er etwas verwirrt. „Ne. Ich geh direkt schlafen. Möchte morgen spätestens gegen sieben Uhr den Heimweg antreten", erklärte ich ihm lächelnd. Er nickte, begleitete mich dann noch zum Bus, ehe er dann zum Rest der Crew ging. Ich dagegen zog mich schnell um und legte mich dann auch gleich schlafen. Es war ja auch schon kurz vor elf.
Im Halbschlaf bekam ich mit, wie sich Wincent irgendwann zu mir legte. „Schlaf weiter", flüsterte er bloß. Das ließ ich mir natürlich auch nicht zwei Mal sagen. Ich schmiegte mich an ihn und fiel dann auch direkt wieder in einen tieferen Schlaf.
Dafür klingelte mein Wecker aber auch schon um kurz vor Sechs. Ich hatte ihn extra so leise wie möglich gestellt, damit ich keinen der anderen weckte. Ich kletterte etwas umständlich über Wincent und ging mich schnell frisch machen. Während ich meine Sachen zusammensuchte, gesellte sich Wincent irgendwann zu mir. Zumindest halb. Irgendwie war er nämlich noch nicht ganz wach. „Morgen", nuschelte er übermüdet. „Hey. Leg dich doch wieder hin, du musst heute Abend fit sein", meinte ich schmunzelnd, „Hab extra drauf geachtet, dich nicht zu wecken." „Möchte mich wenigstens verabschieden", nuschelte er, „Versprich mir bitte, dass du vorsichtig fährst. Und melde dich bitte, wenn du zu Hause bist. Und gib den Kindern einen Kuss von mir, bitte." „Versprochen. Wird alles erledigt", versicherte ich ihm schmunzelnd, „Und du schläfst gleich noch ein bisschen, ja?" „Hm. Mach ich", erwiderte er, ehe er mich in seine Arme zog, „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte ich lächelnd und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, „Viel Spaß. Und wir sehen uns Donnerstag schon wieder."
Als ich eine halbe Stunde später, endlich auf die Autobahn fuhr, wählte ich mit der Freisprechanlage Melinas Nummer. Glücklicherweise ging sie sogar sofort ran. „Morgen", murmelte sie, „Alles gut?" „Das muss wohl eher ich dich fragen", fiel ich direkt mit der Tür ins Haus, „Man, Melina was ist los mit dir?" „Was soll los sein?", fragte sie. „Melina. Ich habe mit Flo geredet. Wenn er was gemacht hat, was scheiße war, rede mit ihm. Dem geht es echt mies, weil du ihm so aus dem Weg zu gehen scheinst", stellte ich direkt klar. Melina seufzte. „Flo hat gar nichts falsch gemacht", brachte sie schließlich raus. „Und was ist dann das Problem? Das ist ihm gegenüber gerade sehr unfair." „Ich weiß", gab Melina zu und ihre Stimme wirkte brüchig, „Ich muss aber gerade selber klarkommen irgendwie." „Was ist denn los? Rede bitte. Ich kann dir doch helfen", flehte ich meine beste Freundin an. „Scheiße. Man Sofy ich bin schwanger!"

Vielleicht irgendwann (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt