Kapitel 11

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Den Vormittag brachte ich gut hinter mich. Da wir alles allgemeine Unterrichtsstunden hatten, konnte ich mir bei Asher als Sitznachbarn sicher sein. Erst bei den spezifischen Fachgebieten jedes übernatürlichen Wesens, müssten wir aufeinander verzichten. Man musste ihm lassen, dass er tatsächlich ein angenehmer Sitznachbar war. Er störte nicht, lediglich in der kurzen Zeit zur nächsten Stunde, legte die Plaudertasche los.

Gerade setzte ich mich mit den Mädels auf unsere üblichen Stühle in der Mensa. Innerlich stieg meine Unruhe, wie es hier ablaufen würde. Aber Syrena besaß hoffentlich genug Hirn, dass sie sich nicht zu uns gesellte.

Runa bemerkte natürlich meine Unruhe und fing sofort zu labern an: "Widmen wir uns dem interessantesten Thema des Tages." Deborah räusperte sich und merkte an: "Nein, seit gestern." Fragend sah ich von einer zur anderen, denn das mussten sie genauer ausführen.

Deborah trat mich leicht unter dem Tisch und sagte: "Ich hab keine Details erhalten, wie zur Hölle du gestern auf der Werwolfparty gelandet bist, dann im Keller bei den VIPs der Vierbeiner. Runa weiß sicher längst alles."

Wundervoll, das hätte ich mir selbst denken können.

Ich hielt es kurz, in dem ich antwortete: "Ich bin zufällig Asher über den Weg gelaufen. Er zog die Geburtstagskarte, deshalb bin ich mit zu seiner Party. Danach zeigte er mir den Keller, weil er meinte dort wäre es cooler."

Runa warf ein: "Was korrekt ist. Deborah du hast viel verpasst dort unten." Die tat das mit einer Handbewegung ab und fuhr mit dem Verhör fort. "Gut und Recht. Gibt es für heute Morgen eine logische Erklärung?"

"Nein."

"Doch." Alle beide widmeten wir uns Runa, die scheinbar eine Vermutung hatte, die sie uns mitteilen musste. Sie deutete auf mich und erklärte: "Unser umwerfender Diamant ist Single. Luana war lange mit Eric zusammen, da ließ sie jeder in Ruhe. Jetzt geht es los und glaubt mir, Asher war erst der Anfang."

Im Grunde das, was ich mir bereits heute Morgen gedacht hatte. Ich wandte ein: "Aber auch irgendwo dumm, jeder weiß, dass Werwölfe Mates haben. Was heißt mit ihnen wäre es nie etwas ernstes, aber ich muss stets auf Ausgeglichenheit in meinem Leben achten. Und die Art von Beziehung wäre absolut nichts für mich. Ich brauch was festes."

Deborah zuckte mit den Schultern und meinte: "Man kann es ja mal versuchen. Außerdem zweifle ich daran, dass den anderen Spezies bewusst ist, wie sehr wir Hexen teilweise zu kämpfen haben. Wie wichtig der innere Frieden für uns ist." Ich deutete mit meiner Gabel auf sie, denn damit könnte sie richtig liegen. "Stimmt. Obwohl vielleicht schnallen sie es doch, daher kommt die Angst vor uns."

Allerdings hatte Deborah keine Ahnung wie schlimm mein Ausmaß war. Klar, ihr war bewusst, dass eine Hexe es schwerer hatte, umso mächtiger sie war. Aber was meine Familie betraf fehlten ihr ein paar Details. Meine Vorfahren hatten den Dreck stets in Perfektion vergraben und vertuscht.

Runa schüttelte stark mit ihrem Kopf, deshalb löste sich eine Haarsträhne aus ihrem Dutt. Allerdings tat das ihrer Frisur keinen Schaden, da sie allgemein ein kleines Wirrwarr war. "Nein, sicher nicht alle. Ein paar vielleicht, aber niemals alle. Die Leute reden sich die Dinge gerne schön."

Meine Gabel ließ ich sinken, denn das mit dem Essen wurde vermutlich nichts, wenn die Themen ernst blieben. Ich warf sarkastisch ein: "Wir hatten es auch noch nie in der Geschichte, dass eine schwarze Hexe einen gesamten Kontinent zerhackte als wäre er nichts."

Deborah kratzte sich am Kopf und wurde nachdenklich. "Gut, das war wirklich nicht die Sternstunde unserer Spezies. Eigentlich schon wieder beeindruckend wie mächtig eine einzige Hexe werden kann. Ich mein so viel Zerstörung musst du erstmal anrichten können. Es war ungünstig, dass sie von der schwarzen Seite berufen wurde."

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