Die sanfte Art schlug schnell in eine wildere um. Den Kuss vertieften wir und Asher ließ mein Gesicht los, um mich hochzuheben. Er hielt mich dabei an den Oberschenkeln fest und ich schlang meine Beine um ihn für einen besseren Halt. Mit dieser Position fiel es uns leichter, da wir auf einer Höhe waren. Meine Arme fanden um seinen Hals und dieses Gefühl war unbeschreiblich. Seine Lippen auf den meinen waren wie dafür gemacht.
Die Dunkelheit war wirklich gut gewählt, weil wir deshalb eine gewisse Privatsphäre hatten. Wobei das alleine schon dem Wald zu verdanken war. Hinter all den Bäumen war man versteckt.
Asher war etwas stürmisch als er mich mit dem Rücken gegen den nächsten Baum drückte. Wir lösten den Kuss und mir blieb kurz die Luft weg. Sein Glück, dass ich nicht zu wehleidig war. Der Werwolf hatte es wohl erkannt, denn er flüsterte: "Sorry, das war zu abrupt." Irgendwie brachte mich das zu einem leichten Lachen. Es jagten auch so einige Glückshormone durch meinen Körper. Dieser Kuss war mit absolut nichts zu vergleichen, oder dem Gefühl, welches ich wegen ihm empfand.
Meinen Kopf lehnte ich nach hinten gegen den Baumstamm und sah nach oben in die Dunkelheit. Eigentlich war es vollkommen verrückt was gerade passiert war.
Zu einem weiteren Gedankengang kam es nicht, da Asher sich zu mir beugte und mir einen Kuss auf den Hals platzierte. Das war wie ein kleiner Stromschlag der guten Sorte. Mein Körper zeigte vollkommen irrationale Reaktionen auf ihn.
Als er an dieser Stelle zu saugen anfing, wurde es noch besser. Ich biss mir auf die Unterlippe und ließ ihn machen.
Wie könnte man überhaupt wollen, dass dieses Gefühl endete?
Sofern es anhielt war mir alles andere vollkommen egal.
Kaum löste er seine Lippen von meinen Hals, fanden sie zu den meinen und ich bekam einen richtigen Kuss. Ich ging darauf ein und diesmal vergrub ich meine Finger in seinen Haaren, diesen unglaublich weichen Haaren.
Asher gab ein Knurren von sich, was man von einem Werwolf erwarten sollte. Es war passend für seine Rasse, dennoch ungewohnt für mich. Außerdem hatte ich Luft nötig, weshalb ich den Kuss beendete.
Ich lehnte meinen Kopf gegen den Baumstamm und holte tief Luft. Die Aktion konnte einen ganz schön außer Atem bringen. Trotzdem schaffte ich es zu sagen: "Eigentlich wollten wir Holz sammeln."
Keine Ahnung wie es mein Hirn überhaupt schaffte daran zu denken, denn Asher benebelte mich vollkommen. Nach dieser Situation erst recht. Vermutlich war es all die Mühe, die Runa und ich uns gegeben hatten für Deborahs Geburtstag. Es sollte nichts schief gehen. Schon gar nicht wegen Hormonen, die Teenager ungern im Griff hatten.
Ein passendes Gegenargument hatte er schnell gefunden, welches er mir mitteilte: "Luana, mit meiner Schnelligkeit, hab ich das in keiner Minute gefunden. Und es könnte mir gerade nicht egaler sein."
"Aber das Lagerfeuer. Es ist Deborahs Geburtstag, die Berufung war schon Stress genug für sie." Ich senkte meinen Blick und sah dorthin, wo sein Gesicht sein dürfte.
Ich hätte ein gigantisches schlechtes Gewissen, wenn etwas schief ging. Es sollte perfekt sein. Vor allem da Deborahs Geburtstag der einzige von uns Mädels war, der so normal ablief wie es eben für Hexen ging.
Asher schien all das tatsächlich egal zu sein, denn er flüsterte: "Sei einfach still." Danach beugte er sich nach vorne um mich zu küssen. Natürlich könnte ich das unterbinden, nur gefiel es mir viel zu sehr. Noch nie hatte sich etwas derart gut angefühlt, damit konnte man gar nicht aufhören.
"Luana?!"
Das holte mich in die Realität. Die Stimme meiner besten Freundin hatte das innerhalb einer Sekunde geschafft. Hauptsächlich weil man ihr die Sorgen anhörte.
Den Kuss hatten wir bereits beendet und ich löste meine Beine um Asher. Den Wink verstand er und stellte mich auf dem Boden ab. Dennoch hörte ich ein leises Grummeln von ihm, mit dem er darauf hinwies, dass es ihn nervte.
"Luana?!"
Ich musste mich räuspern und quetschte mich an dem Werwolf vorbei, während ich rief: "Ja?!"
Trotz meiner schlechten Sicht ging ich ihr mit schnellen Schritten entgegen. Das war ideal um dieser Situation zu entkommen und ich wollte meine beste Freundin beruhigen. Ihre Sorgen dürften wegen Daphne sein. Natürlich wusste Asher Bescheid, da hatte er eine Ahnung, wie wichtig es war auf mich aufzupassen. Dennoch waren ihre Bedenken verständlich, denn bei schwarzen Hexen gab es nichts zu spaßen.
Die Erleichterung hörte ich ihrem Ton an, als sie rief: "Wo bist du?!"
Die Lichtkugel aus ihrer Magie konnte ich erkennen, auf die steuerte ich zu, dann wären wir bald beieinander. Eine Antwort wurde damit im Grunde überflüssig. Hinter mir hörte ich dabei Schritte, also folgte mir Asher.
Keine Ahnung wie ich nach dieser Situation reagieren sollte. Ich kapierte nicht mal ganz was wir getan hatten. Die Nacht bewies sich als Segen, denn sie verbarg meine roten Wangen. Wobei das hinfällig wurde, sobald mir Runas Licht zu nahe war.
Nach ein paar weiteren Schritten, meinte sie in einer normalen Lautstärke: "Göttin, ich hab mir solche Sorgen gemacht. Deborah meinte sie hat dich los geschickt, um weiter in den Wald hinein zu gehen."
Da wurde einem direkt warm ums Herz, wenn man jemanden derart wichtig war. Mir mag nichts passiert sein und neben Asher war das allgemein unwahrscheinlich, trotzdem war das süß.
"Nein, es ist alles gut." Der Werwolf hinter mir, merkte in einem genervten Ton an: "Es war alles bestens. Niemand muss Stress machen." Er könnte es gerne etwas mehr vertuschen, dass er gerade lieber mit mir alleine wäre.
Dabei war ich nun maßlos überfordert mit ihm.
Bitte was war da passiert?
Ich kam bei Runa an, die zu lächeln anfing. Die Erleichterung stand ihr groß ins Gesicht geschrieben, die könnte niemanden entgehen. Sie umarmte mich fest. "Vielleicht bin ich paranoid, aber kurz vor der Berufung sind meine Nerven unglaublich angespannt." Ich streichelte ihr über den Rücken, denn es war nachvollziehbar. Mir erging es genau gleich.
Sylvan machte sich hinter Runa bemerkbar, in dem er sagte: "Gut, dann sind alle bei bester Gesundheit. Wir sollten zur Party zurück. Asher und Luana sollten davor noch ihrer Aufgabe nachkommen."
Genau, als ob ich mit Asher alleine sein wollte. Mich überforderte alles maßlos, da könnte ich das unmöglich verkraften. Mein armes Herz würde das nie mitmachen.
Meine beste Freundin war wohl vor Sorgen zerfressen, denn sie nahm meine Hand. "Vergiss das blöde Holz. Außerdem finden wir auf dem Rückweg schon was." Dem stimmte ich zu, weil es die perfekte Ausrede war und wir setzten uns in Bewegung in Richtung Party.
Für den Moment war das gelöst. Keine Ahnung wie sich das später weiter entwickeln würde. Wenigstens gab es auf der Feier genug Leute, da hätte ich sicherlich immer jemanden um mich, sofern ich es darauf ansetzte.
Ja, ich hatte einen Plan.
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Supernatural Academy | ✔️
Hombres LoboEine Akademie für übernatürliche Wesen. Zwischen Hexen, Werwölfen, Vampiren und Meerwesen meistert die zukünftige Hexenkönigin den Schulwahnsinn. Mit der Berufung kurz vor sich und den Dramen einer 18-Jährigen ausgesetzt, wird Luana nie langweilig...