Supernatural Academy | ✔️

Kapitel 33

Asher war bereits mit seinem Dad aus dem Raum verschwunden und Ella hatte mir ihr Puppenhaus gezeigt, vor welchem wir saßen. Sie bürstete die Haare einer ihrer Puppen, als sie fragte: "Bist du eigentlich Ashers Luna?" Damit traf sie mich unerwartet, denn die Frage war an sich sinnfrei. Asher hätte es wohl jedem erzählt, wenn er diese eine Frau gefunden hätte. Ich schüttelte mit dem Kopf und erklärte: "Nein, das bin ich nicht."

"Wieso bist du dann hier?" Sie sah von ihrer Puppe auf und diese Kulleraugen musterten mich fragend. Kleine Kinder konnten wirklich neugierig sein. "Wir sind befreundet und eure Mum hat uns zum Frühstück eingeladen. Deshalb sind wir letzte Nacht hier geblieben."

Ella legte den Kopf schräg und fragte: "Wieso hast du dann seinen Pullover an?"

"Den hat er mir geliehen, weil die Übernachtung spontan war. So habe ich etwas Neues zum Anziehen." Vermutlich fing ich bald zu schwitzen an, wenn dieses Verhör so weiterging. Sie konnte einen ganz schön in die Mangel nehmen. Zumindest wollte ich nicht, dass sie irgendetwas in den falschen Hals bekam. 

Schon setzte sie die Fragerei fort: "Findest du Asher doof?" Die war wenigstens leicht, weshalb ich antwortete: "Nein, ich finde deinen Bruder nicht doof." Auch wenn, würde ich das seiner Schwester nie ins Gesicht sagen. Die Höflichkeit würde mich ansonsten dafür ermorden.

"Mama sagt immer zu Lina, dass sie alle Jungs doof fand, bis sie Papa getroffen hat. Den fand sie nämlich kein bisschen doof."

Verfluchter Hexenkessel.

In diesen Mist hatte ich mich selbst gebracht und bevor ich die Situation schlimmer machte, sollte ich am besten auf ein anderes Thema kommen. Egal was ich antworten würde, am Ende würde es nur schlimmer werden. Die Kleine hatte ihre Fähigkeiten bewiesen die Dinge falsch zu verstehen.

Ich hielt eine Hand über die andere mit den Handflächen zueinander, dabei sagte ich: "Schau mal her, ich zeig dir etwas." Mit meiner Hexenkunst konnte ich sie hoffentlich ablenken. Ella tat wie gebeten und ich ließ meine Magie wirken.

Meine volle Konzentration war darauf und man konnte bereits die weiße Magie sehen, wie sie arbeitete. Zwischen meinen Handflächen formte ich eine weiße Rose. Es war anstrengend etwas zu manifestieren, weshalb es kaum getan wurde. Aber ich hatte einen Grund dafür und Energie im Überschuss, da ich das Training vernachlässigt hatte.

Die Blume nahm Form an, aber noch war nichts außer der weißen Magie zu erkennen. Ich stellte sie mir genau vor, wie die Rose aussehen sollte und aus was sie bestand. Dadurch wurde die Manifestation immer mehr abgeschlossen.

Schließlich war das Werk vollbracht und meine Magie zog ich zurück, wodurch die Blume auf meiner Handfläche zum Vorschein kam. Ich sah hinüber zu Ella, die mit offenem Mund darauf starrte. Der Unglauben stand ihr groß ins Gesicht geschrieben.

Ich hielt ihr die Rose hin und sagte: "Die ist für dich." Wie erhofft hatte ich damit erfolgreich das Thema gewechselt.

Es dauerte einen Moment, aber schließlich nahm sie diese an und flüsterte: "Die ist wunderschön. Ist sie echt?" Ella hielt sich die Blume nahe vors Gesicht, um sie genau zu mustern. Ich erklärte dabei: "Ja, das ist sie. Damit sie länger hält, solltest du sie in eine Vase geben."

Unterbrochen wurden wir von Asher, der den Raum betrat und sagte: "Sorry, ich bin wieder hier." Ella hob die Blume hoch und rief: "Sie ist nicht nur eine Prinzessin, sondern kann Rosen zaubern!" Die Begeisterung hörte man ihr an und die ließ mich lachen. Es war zu süß wie aufgedreht sie war. Ganz aufgeregt fuhr sie fort: "Das war so weißes Licht und plötzlich war die Rose da."

Asher kniete sich vor seine Schwester und die fuchtelte mit der Blume vor seiner Nase rum. Er unterdrückte ein Lachen um zu antworten: "Das ist wirklich unglaublich." Danach erwiderte er meinen Blick und merkte an: "Wie die Erstellerin davon." Wenn seine Schwester nicht anwesend wäre, hätte ich ihn einen Schleimer genannt. Trotzdem freute mich dieses Kompliment.