Der restliche Weg zur Hütte verlief überraschend gut. Vermutlich, weil es das zweite Mal für mich war. Ein bisschen Erfahrung hatte ich mit der Reise auf einem Wolf schon. Oder es lag an meiner Kleiderwahl, denn mit einer Leggings war man geeignet gekleidet für das Klettern auf ein riesiges Tier.
Der Lauf selbst war rasend schnell gewesen. Asher jagte durch den Wald und das gekonnt. Mit diesem Gebiet war er offensichtlich vertraut. Meine Augen hielt ich dabei stets geschlossen und hatte mich in sein Fell gekrallt. Theoretisch könnte man das als kuscheln gelten lassen, nur wollte ich das ein andermal noch richtig machen, ohne dem Adrelin in meinen Adern, weil Asher wie ein Wahnsinniger durch den Wald lief.
An sich vertraute ich ihm, auch darauf dass uns nichts passieren würde. Er wusste was er tat und hielt diese Art der Fortbewegung für sicher. Trotzdem war ich erleichtert als er zu einem Halt kam.
Er hatte sich zwar bereits auf den Boden gelegt, aber ich blieb an ihn gekrallt. Ich musste mich einigermaßen beruhigen, bevor ich es schaffte mich zu bewegen. Nach dieser Geschwindigkeit musste man sich an die Normalität gewöhnen. Dieser plötzliche Stillstand war wie ein kleiner Schock nach dem Spaß.
Der Werwolf hatte zwar gegen Ende stetig in seiner Geschwindigkeit nachgelassen, trotzdem war es für mich zu schnell gewesen.
Um ihm das zu erklären, sagte ich über den Channel: "Gib mir bitte einen Moment, den hab ich nach dem Wahnsinn nötig."
"Kein Stress. Die Pause ist angenehm." Er klang gut gelaunt, also hatte er kein Problem damit.
Langsam hob ich meinen Kopf und öffnete dabei meine Augen. Ich war mit meinem Gesicht ganz in seinem Fell vergraben gewesen und die Augen hatte ich fest zusammen gekniffen, deshalb musste ich mich an die Helligkeit gewöhnen. Nach dem ich ein paar Mal geblinzelt hatte, durfte ich feststellen, dass wir die Hütte erreicht hatten.
Unter anderem mag es cool sein auf einem Wolf zu reiten, aber ich fühlte Erleichterung. Das war kein Zwischenstopp, denn wir hatten unser Ziel erreicht.
Ich richtete mich in den Sitz auf und staunte nicht schlecht. Es war eine richtig gemütlich aussehende Hütte aus Stein. Nur die Veranda bestand aus einem dunklen Holz und die beiden Balken, die das Vordach stützten.
Während ich mich daran machte wieder Boden unter den Füßen zu haben, sah ich mir das genauer an.
Das Dach hatte graue Ziegel, die zum Stein der Wände harmonierten. Einen Schornstein konnte ich ausfindig machen, also gab es einen Kamin. Im Grunde war der in einer Hütte Pflicht.
Wer weiß wie elegant mein Abstieg war, aber ich schaffte es ohne Probleme auf beiden Beinen zu stehen.
Ich ging auf das kleine Häuschen zu und sagte dabei: "Die sieht wunderschön aus." Meinen Blick ließ ich weiter schweifen, denn die Umgebung musste ich noch betrachten.
Alleine an der Luft konnte man erahnen, dass wir uns weit oben befanden. Irgendwie war diese gleich frischer und reiner.
Man konnte hinunter blicken auf den Wald, der sich ewiglang erstreckte. Asher hatte uns verdammt weit weg von der Zivilisation gebracht. Allerdings störte mich das kein bisschen. Im Gegenteil, weil ich mich irgendwie leichter und freier fühlte.
Die Aussicht genoss ich, da konnte man es kaum fassen, dass so etwas überhaupt existierte. Die Bäume waren ein Mix aus Nadel- und Laubbäumen. Es war wie ein Meer aus unterschiedlichen Grüntönen. Die Sonne schien darauf herab und mit dem blauen Himmel als Kontrast könnte man das für ein Gemälde halten.
Aus meiner Beobachtung wurde ich gerissen, als Asher in seiner menschlichen Form neben mich trat und fragte: "Wie fällt das Urteil?" Ich drehte mich gleich ihm zu, wobei ein Lächeln auf meine Lippen fand. "Es ist atemberaubend. Du hast dir eine sehr gute Überraschung einfallen lassen."
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Supernatural Academy | ✔️
Lupi mannariEine Akademie für übernatürliche Wesen. Zwischen Hexen, Werwölfen, Vampiren und Meerwesen meistert die zukünftige Hexenkönigin den Schulwahnsinn. Mit der Berufung kurz vor sich und den Dramen einer 18-Jährigen ausgesetzt, wird Luana nie langweilig...